Kapitel 9

130 11 2
                                    

„Ich würde gerne zum Grab meiner Mutter", sagte Austin.

„Soll ich mitkommen, Liebling?"

„Ich würde lieber alleine gehen."

Dominik nickte.

„Du kannst mich aber zum Friedhof fahren, Schatz!"

„Gerne! Wollen wir direkt los?"

Austin nickte.

„Dann setze ich mich mal vor den Fernseher", sagte Annika und verschwand im Wohnzimmer.

Dominik und Austin holten sich von Dave den Autoschlüssel und fuhren mit dem Auto zum Friedhof.

Dominik stellte das Auto auf einen Parkplatz und wandte sich an Austin.

„Soll ich dich wirklich nicht begleiten?"

„Ich will lieber mit ihr alleine sein!"

„Okay, lass dir Zeit. Ich warte hier auf dich."

Austin beugte sich zu Dominik und gab ihm einen Kuss. Dann stieg er aus und ging auf das Eingangstor zu. Mit zügigen Schritten ging er durch die Grabreihen. In einer ruhigen Ecke lag das Grab von seiner Mutter.

Er kniete sich vor das Grab und begann die verwelkten Blumen und das Unkraut zu entfernen. Dann richtete er sich auf und schaute auf das Bild seiner Mutter, welches am Kreuz hing.

„Hey, Mom! Ich bin es! Die Schule in Deutschland macht Spaß. Und ich darf auch weiter Musik machen. Nächstes Jahr werde ich ein Album aufnehmen und auf Tour gehen. Weihnachten habe ich bei Dominik und seiner Familie verbracht. Ich habe ihm sogar einen Heiratsantrag gemacht. Ich war richtig nervös. Er hat auch ja gesagt. Ich hatte richtig Angst, er würde nein sagen. Jetzt weiß ich, dass er der Richtige ist. Ich wünschte du hättest ihn kennen gelernt. Er und Dave kümmern sich echt toll um mich. Ich muss jetzt aber wieder gehen. Ich komme aber so schnell wie möglich wieder. Ich liebe dich, Mom!"

Er warf eine Kusshand zu dem Bild und drehte sich um. Langsam ging er in Richtung Ausgang.

Dominik schaute Austin nach, als dieser den Friedhof betrat und immer kleiner wurde. Schließlich war sein Freund hinter einer Tanne verschwunden. Er schaltete das Radio an und lauschte der Stimme des Moderators, welcher gerade die Nachrichten vorlas. Nach der ersten Meldung schaltete er das Radio wieder aus und stieg aus dem Auto aus. Er verschloss die Türen und ging in den benachbarten Park. Dort schlenderte er um den kleinen See herum.

Unter einer Tanne blieb er stehen und schaute auf den See. Auf der Wasseroberfläche spiegelten sich die dicken weißen Wolken. Dafür das sie in Florida waren, war es ziemlich kalt. Es fing schon an zu dämmern, als vereinzelt Schneeflocken vom Himmel fielen.

Dominik zog die Jacke enger um sich und machte sich auf den Weg zurück zum Auto. Gerade als er den Ausgang erreichte und auf das Auto zuging, klingelte sein Handy. Während er sein Handy aus der Tasche holte, sah er, wie Austin auf den Ausgang des Friedhofes zuging. Er schaute auf das Display. Eine unbekannte Nummer rief ihn an. Er drückte auf den grünen Hörer.

„Hallo?", meldete Dominik sich.

„Hallo, Liebling!"

Dominik erstarrte.

Ende von Teil 3

Fortsetzung folgt

Dominik & Austin 3 - MistletoeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt