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Auf den Samstag! Salute!
-Sie lasen: Das Wort zum Samstag
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Gerade waren wir im Ikea und suchten noch Möbel raus da ich nur einen kleinen Teil an Möbeln hatte, hauptsächlich suchten wir weiße, Creme oder gar Rosane Möbel heraus und das stellte damit das Gegenteil zu Ardys relativ in grau, braun und schwarz eingerichteter Wohnung.

Mir machte es Spaß mit Ardy durch den Ikea zu laufen, Nummern heraus zu suchen.

„Also haben wir alles?" fragte Ardy mich irgendwann und ich nickte:„Ab ins Lager!" damit verließen wir die Ausstellungen, während ich noch drei Kuscheltiere mit nahm und unten als erstes in einer Ablage in einem der Einkaufswagen platzierte.

„Du mit den Kuscheltieren!" lachte Ardy nur und aus den Kuscheltieren wurde dann noch eine Sofadecke mehr, ein paar Kissen und am Ende waren wir viel zu voll beladen auf dem Weg zum Auto, ein paar Sachen würde geliefert werden aber den Großteil hätten wir schon mit.

„Wie bekommen wir das jetzt alles ins Auto?" wollte Ardy wissen und kratze sich ratlos am Kopf.

„Öhm, keine Ahnung?" ich zuckte die Schultern und musterte die Kartons in der Hoffnung sie würden sich vielleicht alleine im Auto stapeln, was sie natürlich nicht tun würden.

Irgendwie quetschten wir das ganze dann ins Auto und ich brachte den Wagen Wege während Ardy schon mal ausparken würde und mich dann an der Wagenrückgabe treffen würde.

Ich stellte den Wagen in das dafür vorgesehene Fach ehe ich mich umdrehte und wie erstarrt stehen blieb. Da stand er und musterte mich ruhig, seine blauen Augen durch bohrten mich nicht, sie glitten nur leicht über meinen Körper und blieben in meinen hängen.

„Kommst du jetzt Taddl?" damit hastete Marley zurück, schnappte sein Handgelenk und zog ihn mit sich.

Unter meiner Haut prickelte es kurz über die Begegnung, dann lief ich zu Ardys Auto und schüttelte mich fast, weil es mir eisig über den Rücken lief.

„Ich hab's gesehen" gab Ardy mir direkt zu wissen und fuhr dann los.

Es tat gut sich nach der komischen Begegnung in meiner Wohnung erst mal damit zu beschäftigen die Möbel auf gebaut zu bekommen, mein Zeug einzuräumen, die Gardinen auf zu hängen und den Fernseher, den Luna noch vorbei brachte irgendwo anzubringen.

Luna bemühte sich seit sie das mit Taddl und mir mitbekommen hatte ihn und Marley vor mir nicht zu erwähnen und so schwieg ich die beiden mit den anderen beiden mehr oder weniger tot.

Schwieg über Taddl, ich war nicht mehr wütend nur enttäuscht und verletzt.

Es war inzwischen fast einen Monat her seit ich Taddl vor dem Ikea begegnet war und ich war darüber hinweg, aber wusste immer noch nicht wie ich damit richtig umgehen sollte.

Meine Wohnung war weitestgehend eingeräumt und ich machte, neben der Ausbildung die ich inzwischen in einem Tattoostudio machte, noch Musik, welche auf SoundCloud und YouTube ziemlich gut ankam, hauptsächlich verarbeitete ich Dinge die ich erlebt hatte in ihnen.

An einem Nachmittag an dem ich gerade von der Arbeit und dem Einkaufen wieder kam, saß jemand auf der Treppe den ich nicht erwartet hätte zu sehen.

„Sam? Was machst du hier?" fragte ich leicht lächelnd und blieb eine Stufe vor ihm stehen.

„Ich wollte dich halt mal wieder sehen und keine Ahnung" er lächelte auch leicht und stand auf, ehe er mich umarmte.

„Komm erst mal mit rein!" damit schloss ich meine Wohnung auf und nahm ihn mit rein, die Einkäufe verstaute ich erst einmal direkt.

„Erzähl wie sind unsere Eltern so drauf?" wollte ich dann wissen als wir nebeneinander auf der Couch saßen.

„Scheiße... sie schmeißen mich alle zwei Wochen raus, weil ich mich ja nicht zu benehmen wüsste, unsere Schwester wird behandelt wie eine Prinzessin. Du wirst komplett totgeschwiegen, als hättest du nie existiert! Bilder von uns als Kinder existieren nur ganz wenige...", hier drückte er mir ein Bild in die Hand in dem wir beide im Sandkasten saßen,„das hab ich für dich mitgehen lassen, dachte vielleicht willst du ja eins haben und naja unsere Schwester kennen wir ja beide nicht so wirklich.

Neulich als ich mal wieder raus geschmissen wurde haben sie mir aber was ziemlich heftiges an den Kopf geschmissen, war nicht so nett, unsere Mutter sagte irgendwas von wegen:‚Wie konnten sie dich und deinen Bruder nur entlassen?! Wieso seid ihr beide dort nicht umgekommen so wie es uns vor 14 Jahren versprochen wurde?!'"

Ich sah ihn mit offenem Mund an, also gab es tatsächlich noch mehr, was mit Taddl hätte erzählen sollen, ich war froh nichts mehr mit meinen Eltern zutun zu haben und wollte Sam dort eigentlich auch nicht wieder hin lassen, es war mir nicht geheuer.

„Wie heißt unsere Schwester eigentlich?" fragte ich dann langsam.

„Viktoria Amélie Leonie Vogt" Sam lachte auf. „Sie waren kreativer als bei uns, bei uns haben sie ja einfach nur zwei Vornamen mit S genommen" er zuckte die Schultern und sah mich dann an.

„Ich würde nicht fragen wenn ich nicht müsste aber, kann ich vielleicht erst mal bei dir bleiben? Ich will nicht dahin zurück, das macht mich krank da zu sein" sein Blick glitt durch den Raum.

„Ja klar, hab grad eh schon daran gedacht dich einfach hier zu behalten" ich lachte leise auf und er lachte auch leise.

„Zwei Dumme ein Gedanke, jetzt erzähl mal, du und Taddl? Habt ihr euch eigentlich gefunden nach dem ich gegangen bin und habt ihr jetzt Kontakt?" fragte er dann langsam.

„Lange Geschichte, lange schwierige Geschichte" ich seufzte leise auf und sah dann zum Fenster.

„Wir waren bis zu meiner Entlassung wieder sehr eng miteinander, allerdings hab ich ihn dann erst mal ein halbes Jahr aus den Augen verloren und als ich ihn wieder gefunden habe war auch erst mal alles gut aber dann hab ich kurz darauf von ihm was erfahren, was mich komplett zerstört hat" Ich sah ihn wieder an.

„Was genau?" wollte er wissen.

„Naja er hatte parallel zu mir noch etwas mit jemand anderen laufen, weil es sinnlos gewesen wäre wenn ich es nicht raus geschafft hätte mit mir zusammen zu bleiben und das passt dann auch mit dem Sterben und sowas von dem du eben erzählt hast zusammen" fasste ich zusammen, stand auf und lief zur Balkontüre, Sam folgte mir.

Wir setzten uns auf die Plastikstühle die da standen und ich zündete mir eine an, Sam nahm sich auch eine und zündete sie an.

„Hilft mir mit allem besser umgehen zu können" erklärte er auf meinen Blick hin, da er doch jünger war als ich, aber seine Begründung war ja auch meine also ließ ich ihn, zumal ich nur sein Bruder und nicht sein Vater war.

Times Change|| Taddl x Wavvyboi FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt