„Liiiiiv!", hörte ich Alissa aus der Küche singen. Stöhnend drehte ich mich auf die andere Seite und sog die Wärme meiner kuscheligen Bettdecke auf.
„Aufstehen!", schon war sie an meinem Bett und schmiss mir ein Kopfkissen gegen den Kopf.
„Ist es denn schon so weit?", fragte ich müde.
Alissa öffnete meinen Kleiderschrank, als ob es selbstverständlich wäre und kramte ein paar Sachen heraus. So langsam gewöhnten sich meine Augen an die Helligkeit und ich kam zum vollständigen Bewusstsein als ich auf die Uhr starrte.
„Was zur Hölle, wir müssen doch erst um 9 Uhr da sein!?", ich starrte auf den Zeiger der auf Punkt 7 Uhr stand. Ich hatte noch eine Stunde Zeit um zu schlafen, denn der Weg zur Arbeit war höchstens 10 Minuten entfernt von unserer viel zu großen Firmenwohnung, die mehr aussah wie eine Studenten-WG, als eine Wohnung von erwachsenen arbeitstüchtigen Menschen, die ihr Leben im Griff hatten.
Zusammen lebte ich mit Alissa, meiner allerbesten Freundin und ihrem Freund George in einer Wohnung die insgesamt fünf Schlafzimmer, zwei Bäder und eine große Küche mit Wohnzimmer hatte. Die Wohnung war ziemlich modern eingerichtet, denn schließlich wollte Carter nur das Beste für seine Mitarbeiter, wenn sie sich dafür entschieden weniger Lohn, dafür eine Wohnung gestellt zu bekommen.
Und glaubt mir, als jemand der gerade erst ins Arbeitsleben eingestiegen ist und in einer der größten Firmen für Rennautos arbeitet, deren gesamten Büros auf einer Fläche von einer großen Stadt verteilt sind und die nächsten normalen Wohnungen eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt, aber nicht einmal bezahlbar sind, lässt man sich lieber seinen Lohn kürzen, als in eine Bruchbude zu ziehen die mehrere Kilometer vom Arbeitsplatz entfernt steht.
Carter war übrigens unser Chef, der steinreich und perfektionistisch war. Seine Liebe galt nicht nur schnellen Autos, die er an Überzahl besaß, sondern auch an Macht und Geld. Die Firma durfte weder schwere Verluste, noch einen schlechten Ruf in den Medien haben, denn sonst war die Hölle los. Seiner Zielstrebigkeit war allerdings auch zu verdanken, dass sich die Firma über Generationen hinweg immer verbesserte und man mit jedem Jahr mehr an Ruhm und Anerkennung gewann.
Carter könnte mehrere große Autofirmen auf einmal kaufen wenn er wollte, aber auch er war ein Mensch der lieber mit ihnen kooperierte, als große Risiken einzugehen. Denn schließlich sollte sich „harte Arbeit, auch auszahlen." Damit meinte er seine großen Partys, die jedes Wochenende stattfanden und meist zu 1/3 aus irgendwelchen Prostituierten bestanden, mit denen er sich prächtig vergnügte. Auch wenn er manchmal ein paar sexistische Äußerungen und viel zu offensichtliche Blicke seinen weiblichen Mitarbeiterinnen schenkte, war er ein guter Kerl.
Er bemühte sich stets darum, dass man sich in seiner Firma weiterentwickelte, genug Urlaub hatte und mit jedem Jahr eine Gehaltserhöhung bekam. Meine Aufgabe bestand darin, ihm in der Abteilung für Personalmanagement zu vergöttern und zu versichern wie großartig seine Arbeit doch war und sich natürlich um seine Mitarbeiter und Neuankömmlinge zu kümmern. Seit zwei Jahren war ich nun bei seiner Firma und gehörte zu seinen Lieblingen, die er am Anfang doch viel zu oft zum Essen einlud, bis ihn seine Frau verlassen hatte. Allerdings war nicht ich der Grund für die Trennung, sondern einfach seine Sucht nach Arbeit, weswegen seine Frau ständig alleine zu Hause saß und neue Männer kennenlernte.
„Süße, heute ist doch der große Tag X!", riss Alissa mich aus meinen Gedanken und schmiss viel zu viele Sachen auf den Boden. Um nicht noch mehr Kleidung aus meinen Schrank zu verlieren sprang ich aus meinen Bett und schloss die Schranktüren vor ihrer Nase.
„Ich versichere dir doch schon seit Tagen, dass ich ganz genau weiß, was ich anziehen werde!"Alissa warf mir einen unzufriedenen Blick zu und stolzierte dann in ihrem kurzem schwarzen Kleid, dass ihr perfekt zu ihrer dunklen Haut und ihren schwarzen Haaren stand, aus meinem Zimmer. Alissa war der Traum jedes Mannes. Sie hatte wunderschöne Kurven, die sie perfekt einzusetzen wusste. Manchmal erinnerte sie mich vom Aussehen her an Rihanna.

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A car's heart
RomanceNach einem tödlichen Rennunfall ihrer kleinen Schwester dreht sich Livs Leben immer noch um ihre Vorliebe zu schnellen Autos. Erfolgreich arbeitet sie in der zweitgrößten Firma für Rennautoherstellung der Welt und könnte sich ihr Leben kaum besser v...