Hektisch versuche ich mehrere Unterlagen zusammenzusuchen und sie irgendwo zu verstauen um Carter nicht ins Gesicht schauen zu müssen.
„Olivia, Liebes. Du weißt, dass du die Beste dieser Abteilung bist und du weißt auch, dass ich sehr viel auf dich setze, oder?"
Ich atmete tief aus und schloss die Augen. „Ja..., das weiß ich."
„Und du weißt was dieser Auftrag, für unsere Firma und die zukünftige Entwicklung mit sich bringen wird?"
Ich ließ die Unterlagen fallen und sah Carter mit schmalen Augen an. „Natürlich."
Begeistert klatschte er in seine Hände. „Grandios! Ich wusste, dass du dich prächtig um Jason Deen und seine kleine süße Freundin kümmern wirst!"
Freundin!? Mein Herz klopfte so stark, dass ich Angst hatte man würde es durch den Jumpsuit sehen.Mr. Carter versicherte den beiden, dass sie in guten Händen aufgehoben waren und sie sich bei irgendwelchen Beschwerden immer an mich wenden konnten. Als Carter verschwand setzte ich ein falsches Lächeln auf und gab beiden die Hand.
„Olivia Chest. Ich bin eure Ansprechpartnerin für die nächsten Wochen und wahrscheinlich auch Monate, bis ihr eingearbeitet seid und euren Weg alleine durch das Chaos findet. Mein Büro kennt ihr ja bereits."
„Jenna Columbine, freut mich dich kennenzulernen!", erwiderte Jenna mit piepsiger Stimme, die sehr an ein aufgedrehtes Teenager Mädchen erinnerte.
Jason nickte mir wiederum nur zu. In seiner Nähe zu stehen, ohne ihn anschreien zu können oder eine Pfanne gegen den Kopf zu schlagen, kostete mich eine Menge Kraft. Womit habe ich das nur verdient? Egal, wie sehr ich mir darüber den Kopf zerbrach, es nützte nichts. Ich musste mich dennoch professionell verhalten um meinen Job zu behalten, denn ein falsches Wort und Jenna könnte schnurstracks zu ihrem Vater laufen und mir eine Eintrittskarte in die Arbeitslosenwelt schenken. Zurzeit konnte ich sie leider überhaupt nicht einschätzen.
Ich begann den beiden über den gesamten Tag lang, das Firmengelände zu zeigen und mich so wenig wie möglich mit Jason zu unterhalten. Es war anstrengend, die beiden als Paar auszuhalten und seine eigenen Gefühle im Schacht zu lassen, doch ich hatte keine andere Wahl. Als ich mit der Führung fertig war, bat Jenna um eine kurze Toilettenpause. Nun standen ich und Jason alleine nebeneinander und wussten nicht was wir sagen sollten. Er war schließlich, derjenige der das Wort ergriff.
„Danke, dass du das machst."
Ich nickte. „Das ist schließlich mein Job."
„Du sollst wissen, dass es nicht meine Absicht in deinen Beruf hineinzuplatzen. Hätte ich gewusst, dass du hier arbeitest, würde ich auf gar keinen Fall..."
Wütend schnitt ich ihm das Wort ab. "Bin ich so schlimm oder was!? Dass du dein Leben so legen musst, dass du mir "auf gar keinen Fall" über den Weg läufst. Aber Glückwunsch, dass hast du die letzten Jahre super hingekriegt."
„So war das nicht gemeint.", erwiderte Jason ruhig.
„Spar dir deine Erklärungen! Ich will nichts mehr von dir wissen, okay?", noch im letzten Moment konnte ich verhindern das meine Stimme brach. Meine Gefühle hatten keinen Anpassungsmechanismus für Menschen, die mir das Herz gebrochen haben. Es gab entweder Wut, Hass oder Trauer. Doch irgendwas hielt mich davon ab, Jason meine Meinung ins Gesicht zu schreien. Noch bevor Jason etwas sagen konnte, kam Jenna wieder zurück und ich führte die beiden zurück zu Carters Büro.
Erleichtert, dass ich die Führung einigermaßen endlich hinter mir hatte verabschiedete ich mich und hielt Carters Tür offen damit sie hineintreten konnten.Jenna lief voraus, doch Jason blieb kurz vor mir stehen, berührte mein Handgelenk und flüsterte mir ein „Es tut mir leid." zu.

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A car's heart
RomantizmNach einem tödlichen Rennunfall ihrer kleinen Schwester dreht sich Livs Leben immer noch um ihre Vorliebe zu schnellen Autos. Erfolgreich arbeitet sie in der zweitgrößten Firma für Rennautoherstellung der Welt und könnte sich ihr Leben kaum besser v...