Es war noch dunkel und die Nacht war noch nicht dem Tag gewichen, als Regina aufstand. Die albtraumlose Nacht hatte ihr die Erholung gebracht, die sie seit langer Zeit benötigt hatte. Seltsamerweise fühlte sie sich beschwingt. Auch wenn die Soldaten des Suchtrupps nur Emmas rote Jacke gefunden hatten und kein Lebenszeichen von Henry, hegte die ehemals böse Königin die naive Hoffnung, dass Henry bei Emma war.
Sie schob die rote Bettdecke zurück und verließ die wohlige Wärme ihres Bettes. Die dunkelhaarige Frau fröstelte. In ihren Gemächern war es kalt, da noch keines der Dienstmädchen da gewesen war und den Kamin angemacht hatte.
Regina schnappte sich ihren Morgenmantel, der ordentlich gefaltet auf einem Stuhl lag und begab sich zum Kamin. Mit geschickten Bewegungen entzündete sie das Feuer. Auch wenn sie eine Königin war, wusste sie, wie man Feuer machte. Auch wenn die meisten sie für ein verwöhntes Liebchen hielten.
Das Feuer verbreitete nach einiger Zeit eine angenehme Wärme, die Regina genoss. Sie überlegte, ob sie ein Dienstmädchen rufen sollte, damit sie Frühstück bekam, aber sie entschied sich dagegen. Sie würde heute mit den Charmings ihr Frühstück einnehmen.
Aus ihrem Kleiderschrank entnahm die Königin ein einfaches dunkles Reitgewand. Ungewollt stieg in ihr eine gewisse Vorfreude auf. Auch wenn der Anlass für ihren Ausritt sehr ernst war, freute sie sich wieder zu reiten.
Über Wiesen und Felder zu galoppieren und den schmalen, weichen Pferderücken unter sich zu spüren. Als junge Frau war sie fast jeden Tag geritten. Erst als sie zur Königin wurde hatte sie vom Reiten zum Kutsche fahren umgestellt. In ihrer großen schwarzen Kutsche hatte sie irgendwie bedrohlicher gewirkt. Und dann in Storybrook hatte sie komplett auf das Reiten verzichten müssen.
Nachdem sie sich für den Tag gekleidet hatte und ihre dunklen Haare zurückgesteckt hatte, verließ die Königin ihre Gemächer. Der Speisesaal befand sich im Ostflügel, also war der Weg bis dorthin recht weit. Regina störte dies jedoch wenig. Sie hatte sich seit ihrer Ankunft außer in ihren Räumen sonst nirgendwo im Schloss aufgehaltem. Es war erfrischend, sich ein bisschen zu bewegen und zu sehen, wie das einst so düstere Schloss eine zauberhafte Verwandlung durchgemacht hatte.
Die Dienstmädchen, die an Regina vorbeieilten, plauderten fröhlich und brachten saubere Wäsche in Gemächer oder trugen Körbe voller Essen in die Küche, welche sich in dem untersten Stockwerk befand. Wenn sie Regina sahen, begrüßten sie die Frau freundlich oder sanken in einen kurzen Knicks. Regina lächelte, erwiderte ein paar Begrüßungen oder nickte ihnen wohlwollend zu.
Vor der Tür zum Speisesaal stand eine Wache, die die Dunkelhaarige kurz verwundert musterte, ihr aber ohne zu zögern Einlass gewährte. Zu ihrem Erstaunen war der Raum noch leer. Auf einer kurzen Tafel, da sich zurzeit außer den Charmings und Regina keine hohen Herrschaften im Schloss befanden, lag ein weißes Tischtuch und der Tisch war reichlich gedeckt.
In einer Ecke standen zwei Dienstmädchen, die sofort herbeieilten und der Königin einen Platz anboten. Auf dem Tisch befanden sich nur zwei Teller. Snow und David hatten offensichtlich nicht mit ihr gerechnet. Das blonde Mädchen eilte jedoch sofort los und kam kurze Zeit später mit einem Teller, einem Glas und Besteck zurück, welches sie in Windeseile auf dem Tisch platzierte.
Währenddessen bot die andere Regina an, sich zu setzen, was diese auch tat. Sie schenkte sich ein Glas Wasser ein, wartete mit dem Essen jedoch, auf das Königspaar. Sie war ganz in ihre Gedanken versunken, als die Charmings schließlich den Speisesaal betraten.
Snow und David waren an diesem Morgen etwa eine halbe Stunde nach Regina aufgestanden. Snow war zwar schon seit Stunden wach, da sie im Gegensatz zu Regina von den Gedanken an Emma die ganze Nacht wachgelegen hatte. Als sie sich schließlich zum hundertsten Mal auf die andere Seite gerollt hatte, war sie schließlich aufgestanden und herumgetigert.
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Mission Happy End - Outlawqueen Fanfiktion
FanfictionNach Robins Tod und ihrer Verbannung in den Märchenwald zweifelt Regina stärker denn je daran, dass es auch für die Bösen ein gutes Ende gibt. Henry, der bis jetzt immer daran geglaubt hat, ist verschwunden und Regina, Emma und die Charmings setzen...