Teil 4

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Heute ist Montag. Ich möchte die Stadt erkunden, sehen wo meine Uni liegt und einfach den Weg hin und zurück schon mal kennenlernen.
Ich ziehe meine heiß geliebten roten Chucks an, die ich schon Jahre lang besitze und die Jeansjacke meiner Mutter, denn es ist Frühling. Das heißt, angenehmes Wetter, keine dicken Jacken mehr und keinen Schal.
Ich checke nochmal ob ich alles in meinem kleinen Rucksack habe und gehe dann los.

An der Bushaltestelle angekommen, die nur drei Minuten fußweg von meinem Apartment weg ist, dauert es nur fünf Minuten, bis der Bus kommt.
Ich steige in den Bus ein und setze mich auf einen freien zweier Platz. Ich gucke aus dem Fenster, um mir die Umgebung ein wenig einzuprägen und höre dabei Sea von BTS. Ich höre gelegentlich Kpop, war auch aus reiner Neugier und Interesse auf dem Deutschland Konzert von BTS und muss sagen, dass es mir echt gefallen hat.
Nach wenigen Minuten sehe ich, wie der Lockenkopf von gestern einsteigt. Wieder trägt er einen Mundschutz. Aber ich muss wirklich sagen, dass er einen guten Style hat. Er trägt ein weißes Shirt mit einer Lederjacke, eine zerrissene Jeans und.. rote chucks! Ich muss leicht schmunzeln, doch dann realisiere ich, dass der Blonde sich neben mich setzt.
Er starrt mich eine gefühlte Ewigkeit an.
,,Hey"
Dieses Hey war so leise, das ich dachte, ich hätte es mir nur eingebildet. Aber als ich den abwartenden Ausdruck in dem Gesicht meines Sitznachbars sah, wusste ich, dass es keine Einbildung war. Er hat tatsächlich etwas gesagt.
,,Uhm.. Hey?"
Seine Augen fangen an zu lächeln, was total süß aussah.
,,Ich mag deine Haare, dir stehen sie total gut!"
,,Danke, deine Haare sind auch cool."
Die Durchsage ertönt und ich realisiere, dass es meine Haltestelle ist. Also mache ich anzeichen, dass ich aufstehen möchte, so das der Blonde auch aufsteht. Der Bus hält und ich steige aus, aber tatsächlich nicht alleine. Der Lockenkopf steigt direkt nach mir aus und stellt sich neben mich. Er guckt auf unsere Füße, da ertönt ein witziges Lachen.. ,,Coole Schuhe" kommt es nur von dem größeren.
,,Wohin willst du?"
,,Ich wollte mir meine Uni angucken gehen."
,,Du gehst hier zur Uni?" Seine aufgerissenen Augen sagen mir, dass er was ganz anderes dachte.
,,Ja, ich bin extra aus Deutschland hier her gekommen, um Sozialpädagogik zu studieren!"
,,Wow.. das ist beeindruckend!
Darf ich mit dir mitkommen?"
Ich überlegte kurz..
,,Wenn du mir deinen Namen verrätst und den Mundschutz ausziehst, dann ja."
Lachend zieht er sich den Mundschutz runter. Ich muss sagen, dass er wirklich hübsch ist. Er hat Grübchen und ein strahlendes Lächeln.
,,Ich bin Christopher Bang, kannst mich aber ruhig nur Chan nennen. Und du?"
,,Jule, einfach nur Jule. Nenn mich aber Jay, ich weiß nämlich, dass es vielen schwer fällt meinen Namen auszusprechen."
,,Okay Jay, einfach nur Jay"
Ich sage dazu einfach nichts mehr und gehe los in richtung Uni. Man kann sie schon von hier aus sehen, weil es ein wirklich großes und schönes Gebäude ist.
,,Kann es sein, dass ich dich vorgestern am Flughafen gesehen habe? So viele Europäer mit Pinken Haaren und deiner größe gibt es hier ja nun auch wieder nicht." Kommt es von meiner rechten Seite.
,,Ich dachte gestern auch kurz, dass ich diesen Blick von dir schon mal gesehen hätte. Kann also gut sein, ja."
,,Du kannst dich an mich erinnern?" Irgendwas liegt in seinen Augen.. ich weiß nicht ob es Panik oder Überraschung ist.
,,Warst du der, in der Menschenmasse?"
Er kratzt sich verlegen am Hinterkopf.
,,Ja, der war ich.."
Es scheint ihm unangenehm zu sein.
,,Oh okay."
Ich will nicht nachfragen, warum sich eine Menschenmasse um ihn geschert hat, denn so wie es aussieht, will er nicht darüber reden.

Im Jaebum, was bin ich für dich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt