Teil 10

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Jetzt stehen wir hier, im 5 Stock, vor Raum 2.
Die Jungs streiten sich regelrecht darum, wer denn jetzt den ersten Schritt macht und anklopft. Denn trauen, tut sich keiner so richtig.
Letzendlich nimmt Chani all seinen Mut zusammen und klopft 3 mal an der Tür an.
Von der anderen Seite hört man ein lautes ,,Herein". Chan überlegt gar nicht lange und reißt einfach die Tür auf. Die Jungs vor mir gehen einer nach dem anderen rein und ich tapse schüchtern als letztes hinter Jeongin her.
Im Raum drinne, versucht Jeongin sich neben mich zu stellen, was ich allerdings nicht zulassen will. Letzendlich sieht das so aus, dass ich zur Hälfte hinter ihm stehe und seinen rechten Arm umklammere.
Von der anderen Seite des Raumes hört man nur ein freudiges ,,Jaaaaaaaay", welches offensichtlich von Bambam kommt.
,,Du kennst sie?" Fragt ein Typ, welcher aussieht, als würde er direkt aus einem Kdrama kommen.
,,Ja, wir sind vorhin ineinander gelaufen." Nachdem er das gesagt hat, grinst er mich schelmisch an.
,,Woaaah du bist mega süß. Woher kommst du?" Fragt nun ein wirklich großer Junge.
Ich finde die ganze Situation ein bisschen komisch, antworte auch nur mit einem knappen ,,Deutschland"
,,Da waren wir mal auf Tour!" Meldet sich nun auch der, mit dem süßen, ganz leichten chubby Gesicht.
,,Ich bin übrigens Youngjae und das sind Jackson, Jinyoung, unser ältester Mark , unser Maknae Yugyeom und unser Leader Jaebum." Dabei zeigt er auf die jeweiligen Personen. Alle lächeln mich freundlich an, bis auf Jaebum. Er mustert mich nur gedankenverloren.
,,Warum bringt ihr sie ins Entertainment?" Fragt nun Jaebum mit einem eher kühlen Unterton.
,,Wir wollten sie alle kennenlernen, weil sie eine Freundin von Chan Hyung ist.." meint Jisung etwas geknickt.
,,Ich will hier niemanden stören, also kann ich auch gehen." Ich will nach der Türklinke greifen, doch Jackson kommt mir zuvor.
,,Du störst nicht, deine Anwesenheit ist mehr als nur erwünscht." Während er das sagt, legt er ein verschmitztes Grinsen auf.
Ich trete ein paar Schritte zurück, um an Chan einen halt zu finden, die ganze Situation ist leicht unangenehm.
,,Hast du schonmal einen unserer Songs gehört?" Meldet sich der älteste zu Wort.
,,Nein, ich denke nicht.. bin mir jedenfalls nicht sicher."
,,Wir können dir was zeigen, oder?" Yugyeom guckt einmal in die Runde seiner Jungs, welche bestätigen, dass sie einverstanden sind.
Minho geht zu der Musikanlage und sucht einen der Songs raus.
Danach setzt er sich neben mich und die Musik fängt an zu spielen.
,,Wie heißt der Song?"
,,If You Do"
Ich nicke kurz und konzentriere mich dann auf die sieben Jungs vor mir.
Ich weiß nicht warum aber diese Gruppe harmoniert so perfekt zusammen.
Ich spüre einen Blick, der mich förmlich durchbohrt.
Ich lasse meine Augen nach links wandern und sehe, wie Jaebum mir direkt in die Augen starrt. Ich kann mich nicht von ihm abwenden, seine Augen sind so fesselnd.
Der Song ist vorbei und die älteren gucken mich abwartend an.
,,Das war wirklich gut.." ich kratze mir verlegen am Hinterkopf, denn mir ist das von eben mittlerweile total unangenehm.
Ein Blick auf die Uhr an der Wand verrät mir, dass es doch später als erwartet ist.
,,Ich denke, ich sollte gehen."
,,Was, wieso? Bleib doch noch ein bisschen!" Bambam guckt mich gespielt flehend an. Chan scheint enttäuscht zu sein, dass ich schon gehen will. Aber ich denke, dass es an der Zeit ist, nachhause zu gehen.
,,Nehmt es mir nicht übel.. aber ich möchte jetzt gerne nachhause."
Die enttäuschten Gesichter der kleinen Jungs machen es mir echt nicht einfach.
Ich breite einfach meine arme aus, was die Rookies wohl als Einladung sehen, eine Gruppenumarmung zu starten.
Ich gucke noch einmal zu den älteren und winke ihnen zu, bevor ich dann schließlich den Raum verlasse. Ein Glück, dass das Gebäude nicht zu verwinkelten ist. So finde ich ziemlich leicht den Ausgang ohne mich zu verlaufen.
Ich öffne die Ausgangstür und muss leider feststellen, dass es regnet.
Kurz überlege ich, ob ich nicht einfach los rennen soll, entscheide mich jedoch dazu, erstmal zu warten.
Dies wird mir jedoch nach 2 Minuten zu doof , also begebe ich mich nach draußen und gehe zügig durch den Regen, ich will ja nicht ausrutschen wenn ich laufe.
Von hinten höre ich laute Schritte auf mich zukommen und nur kurze Zeit später prasselt der Regen, der vorher mich getroffen hat, auf einen Regenschirm.
Ich schiele leicht zu meiner rechten Seite, wo ich einen Jungen Mann mit Mundschutz und Kapuze erblicke. Lange brauch ich gar nicht überlegen, da fallen mir die zwei Muttermale über seinem, von mir aus rechten, Auge auf. Diese habe ich vorhin schon bei Jaebum gesehen.
,,Warum bist du hier?"
,,Ich wollte nicht, dass du so durch den Regen läufst."
,,Hätte so schon gepasst."
,,Sehe ich, du bist jetzt schon klitschnass."
Und mit diesen Worten zieht er seine Jacke aus, welche er mir anschließend über die Schultern legt.
Es kommt nur ein schwaches ,,Danke" von mir.
Wir stehen an der Bushaltestelle, jedoch kommt erst in acht Minuten mein Bus.
,,Willst du mir vielleicht deine Nummer geben? Dann kann ich sicher gehen, dass du auch zuhause angekommen bist."
Ich überlege erst kurz. Er kommt mir eher kühl rüber, also wüsste ich nicht, warum ich das tun sollte.
,,Ein nein akzeptiere ich nicht."
Ein Seufzen ist das einzige, was aus meinem Mund heraus kommt.
Ich halte meine Hand hoch, um ihm zu zeigen, dass er mir sein Handy geben soll. Meine Nummer eingetippt und mit meinem echten Namen eingespeichert, gebe ich ihm das Handy wieder zurück.
,,Ich dachte du heißt Jay?"
,,Ist nur ein Spitzname, damit es andere leichter haben." Und mit diesen Worten verschwinde ich in dem Bus, der neben uns hält.
Die ganze Busfahrt über muss ich an Jaebum denken. Irgendwas an ihm ist unglaublich anziehend, wenn ich nur wüsste, was es ist.

Ich stehe vor meiner Wohnungstür und gebe meinen Code ein. Erschöpft ziehe ich meine Schuhe aus und wechsel meine noch immer Nassen Klamotten in Jogginghose und Pulli. Jaebums Jacke hänge ich zum Trocknen über einen Stuhl.

Mein Handy vibriert und auf dem Display erscheint eine unbekannte Nummer. Das kann ja nur eine Person sein. Erst zöger ich kurz, hebe dann aber doch ab.
,,Hallo?"
,,Hey.. hier ist Jaebum."
,,Ich weiß."
,,Ich schätze mal, du bist zuhause angekommen?"
,,Ja, vor fünf Minuten.."
,,Okay.."
Eine peinliche Stille breitet sich aus.
Noch bevor ich die ganze Sache beenden kann, fängt er wieder an zu sprechen.
,,Wirst du jetzt öfter im Entertainment sein?"
,,Ich weiß nicht.. nächste Woche fang ich an zu studieren, da werde ich bestimmt ziemlich beschäftigt sein mit Lernen und so.."
,,Okay.. na dann, gute Nacht und schlaf schön."
,,Gute Nacht."
Ich lege schnell auf. Mein Herz schlägt ziemlich schnell, warum auch immer.
Mit meinen Gedanken noch immer bei dem Leader von Got7, falle ich in einen tiefen Schlaf.

Im Jaebum, was bin ich für dich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt