38. Kapitel ~ Das Missverhalten von Kieshiena Forgein

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38. Kapitel ~ Das Missverhalten von Kieshiena Forgein

Ich blinzle, aber das helle Licht lässt mich meine Augen sofort wieder schließen.
"Aufwachen.", sagt eine Stimme. Sie jagt mir einen eiskalten Schauer durch den Körper. Doch ich rühre mich nicht. Stattdessen probiere ich so ruhig wie möglich zu atmen.

"Ich weiß genau dass du wach bist, also mach die Augen auf."
"Leck mich...", antworte ich. Meine Stimme ist heiser, kaum richtig zu hören. Aber ich öffne meine Augen. Eric grinst mir mit gehobenen Brauen entgegen.

"Immer noch so wie vorher. Siehst du, du lebst noch."
Ruckartig setze ich mich auf- wohl ein bisschen schnell, denn mir wird ganz schwarz vor Augen.

"So fühle ich mich aber nicht.", antworte ich bissig.

"So siehst du auch nicht wirklich aus, aber das du antwortest und atmest nenne ich ein gutes Zeichen."
Genervt rolle ich mit den Augen. "Du warst noch nie witzig, Eric."

Er antwortet nicht. Er sieht mich nur an.
Da eine unangenehme Stille herrscht und ich nicht weiß, ob ich überhaupt etwas sagen soll sehe ich mich nur um. Also lasse ich meinen Blick schweifen. Und erst jetzt wird mir klar das wir in einem Auto sitzen. Mein Sitz wurde nur komplett nach hinten verstellt, sodass ich liegen kann.

Aus einem Impuls heraus klappe ich den Spiegel herunter und sehe mich selbst darin an. Beinahe wäre ich zurück gezuckt. Jetzt kann ich wenigstens verstehen was Eric damit meint, dass ich nicht gerade lebendig aussehe. Mein Gesicht ist völlig bleich und meine Wange schimmert in einem lila grünen Ton. "Eric?", frage ich.
"Ja?"

"Was ist passiert?" Ich kann den Blick von dem großen blauen Fleck gar nicht abwenden. "Warst du das?"

Er atmet laut aus. Vorsichtig lege ich meine Finger darauf und zucke zusammen.
"Sagen wir einfach so viel... Diesmal hat es besser geklappt, als davor."

Ich schlucke schwer als meine wunden Finger und Handknochel betrachte. Es jagt mir eine riesen Angst ein, denn ich kann mich an nichts erinnern.

Tränen steigen in meinen Augen auf. Ich drehe den Kopf zur Seite, meine Tränen muss Eric nicht sehen. Jetzt muss ich ganz ruhig bleiben. Ein und ausatmen, dann geht das schon. Der Wagen setzt sich in Bewegung.
"Was soll ich den anderen sagen?", frage ich.

"Sag das mit Kyle trainiert hast und er dir eine übergezogen hat.", schlägt er vor.
"Und Kyle, der weiß doch dann gar nichts davon.", erinnere ich Eric.

"Das kann ich klären." Ich zucke mit den Schultern und richte den Blick aus dem Fenster. Es dämmert schon, bestimmt wird es bald dunkel.

Erneut ist es still. Angespannt betrachte ich Eric von der Seite.
"Und was ist mit Dustin?"

"Was soll mit ihm sein?" Erics Augenbraue schießt amüsiert in die Luft.
"Du hast ihn niedergeschlagen?"

"Na und?"

Genervt stöhne ich auf, gefolgt von einem Augenrollen.
"Das ist alles kein Stück witzig.", raune ich. "Du bist ein herzloser Mistkerl."
"Eine Hand wäscht die andere, oder nicht?"

Ich beiße die Zähne so fest zusammen wie ich kann. Sie beginnen zu knirschen.

Hoffentlich ist die Autofahrt bald vorbei und wir kommen wieder bei den Ferox an. Auf weitere Zeit zusammen mit Eric in einem Auto habe ich absolut keine Lust.

Willenlos | Divergent / Die Bestimmung ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt