Von Hoffen und Bangen

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Hallo meine Lieben ich melde mich auch mal wieder zurück, bitte gebt der Story eine Chance. Auch wenn es nicht die typische Lovestory ist. Denke ich ist sie es wert erzählt zu werden. Die Idee hab ich jetzt schon etwas länger im Kopf.  Und jetzt ist das erste Kapitel soweit um von euch gelesen zu  werden. Ob es weitergeht hängt vom Feedback ab :)



Stefanie:

Unruhig laufe ich mit dem Test in der Hand hin und her wie lange können denn bitte fünf Minuten sein. Anscheinend verdammt lang, wenn man auf ein Ergebnis wartet. Vor allem wenn es eins ist, was das ganze Leben ändern könnte. Nicht nur meins sondern auch das von Thomas. Viel zu oft waren wir in den letzen zwei Jahren genau dieser Situation schon ausgesetzt, haben gehofft, gezittert und gebangt. Aber immer mit dem Resultat, dass alles beim alten blieb. Naja nicht fast alles, denn mit jedem negativen Test schwand unsere Hoffnung ein wenig.  Denn immer war nur ein Streifen zu sehen. Dabei haben wir gefühlt alles versucht, dass ich schwanger werde, sogar aus der Öffentlichkeit haben wir uns zurück gezogen, haben uns mehr Zeit mit unserem fünften Album gelassen. In der Hoffnung , wenn der Stress und Druck des Musikbusiness weg ist, dann wird es schon klappen - hat es nicht.

Dafür kam neuer Stress hinzu, den Stress den wir zwei uns selbst machten. Der Stress der so sehr an uns mürbte, dass wir fast uns als Paar aus den Augen verloren hätten. Zum Glück haben wir es geschafft rechtzeitig die Notbremse zu ziehen. Was dann eben hieß, kein Sex mehr nach dem Terminkalender und wieder mehr mit Freunden unternehmen. Alkohol trinken zu können ohne die Angst haben müssen schwanger zu sein. Wir haben uns wiedergefunden. Als Paar ,dass seien Zeit frei planen kann, ohne darauf achten zu müssen in welchen Hotels Kinder erwünscht sind oder nicht. 

Doch jetzt steh ich hier mit diesem Stück Plastik in meiner Hand und tigere durch das Badezimmer finde keine Ruhe mein Blick geht wieder auf mein Handy. Verdammt es sind gerade mal zwei Minuten vergangen. In der letzen Zeit war ich viel mit Nowi unterwegs auf Pormotour. Immer im Stress, so dass es eigentlich normal ist wenn ich mehr esse. Auf Tour ist es ja auch so, während jeder andere an Gewicht verliert nehme ich zu, einfach weil ich so viel am Essen bin.  Auch sonst hab keine großen Veränderungen gespürt. Ich meine das vor guten zwei Monaten, muss ein Margen - Darm - Infekt gewesen sein, immerhin war Thomas ja nach mir krank. Deswegen kann ich mir selber nicht so genau erklären warum ich hier mit einem Schwangerschaftstest stehe, wegen so einem Gefühl. 
Oh Gott hätte den gleichen Satz meine Schwester mir vor vier Jahren gesagt, hätte ich sie für verrückt erklärt. Naja Zeiten ändern sich.

Mit dem Test habe ich extra gewartet, bis Thomas die Wohnung verlassen hat. Ich wollte ihn keine falschen Hoffnungen machen oder wollte ich nur nicht, dass er im nachhinein wieder besorgt um mich ist? So ein weiter Blick auf das  Smartphone noch eine Minute, so nervös bin ich nicht mal vor einem Konzert. Aber da bin ich ja auch nicht alleine. Jetzt wünsche ich mir, doch jemanden an meiner Seite zu haben. Ich habe das Gefühl jeden Moment vor Nervosität zu platzen. Vorsichtig lege ich den Test in die andere Hand , da die rechte vom verzweifelten Festhalten schon ganz feucht vom Schweiß ist. Da zucke ich zusammen weil der Timer abgelaufen ist und mein Handy in voller Lautstärke " Ironic" spielt. Hatte ich mir echt einen Timer gestellt, weil ich vor fünf Minuten noch gedacht hatte, dass ich den Test aus der Hand legen könnte. Schmunzelnd schüttle ich den Kopf über mich selbst und stell den Timer ab. 

In Zeitlupe drehe ich den Test um , und merke erst dass ich die Augen beim umdrehen geschlossen habe als ich sie öffne. Ganz langsam senke ich den Blick auf den Test. In der Erwartung, da wie immer in den letzen Jahren nur einen Strich zu sehn. Den Strich für negativ den ich schon so oft zu Gesicht bekommen habe, aber noch nie alleine. Das altbekannte beklemmende Gefühl der Enttäuschung macht sich schon im Voraus in mir breit , das Gefühl der Unvollständigkeit. 

So schau ich wie so oft auf den Test und da sind wie immer - Moment zwei Streifen. Wie zwei Streifen? Vor lauter Schreck kneife ich meine Augen zusammen blinzle noch einmal. Aber als ich wieder auf den Test schaue, sind die beiden Streifen immer noch da. Ich bin schwanger. Thomas und ich werden Eltern. Mit dem Test in der Hand setze ich mich auf das Sofa. Mir laufen Freudentränen über die Wangen. Ich kann es kaum erwarten ihm das zu erzählen. Bald werden hier über den Parkettboden kleine Kinderfüße tapsen. 

So tief in meine Gedankenwelt versunken, bekomme ich gar nicht mit wie mein Partner nach Hause kommt. Erst als ich ein geschocktes ,,Stefanie ist alles in Ordnung, was ist denn passiert?" wahrnehme tauche ich aus dem Dunst der Träume auf. Ein- zweimal muss ich blinzeln , um den Schleier der Tränen weg zu bekommen und wieder klar sehen zu können. ,,Ja es ist alles bestens," sage ich ihn mit zitternder Stimme. Gleichzeitig merke ich, wie er mir das Gesagte nicht abnimmt. Aber kann ich es ihn verübeln - nein. Wer bitte glaubt, denn jemanden der mit Tränen überströmt am Sofa sitzt und behauptet es sei alles okay. Darum halte ich ihn ohne ein weiteres Wort den Test entgegen. ,, Ein Schwangerschaftstest , Steff ehrlich? Haben wir nicht ausgemacht , dass wir das mit der eigenen Familie hinten anstellen. Nach alle den Tiefen und Hoffnungen die wir hatten?" ,,Ja Thomas ich weiß, aber jetzt schau doch noch einmal genau hin." Seufzend und wiederwillig nimmt er mit den Test aus der Hand. Ein wenig bin ich ja schon enttäuscht. Kann er nicht einfach einmal das machen was ich ihm sage. 

Wortlos und mit einem gleichgültigem Gesichtsausdruck lässt Thomas seinen Blick sinken. Schon fast scheu und flüchtig streifen seine Augen über das Testfeld. In der Erwartung da nur einen Strich zu sehen so wie immer. Gespannt beobachte ich seine Mimik. Als seine Augen erst größer werden, nur um anschließend sich zu schmalen Schlitzen zu verengen. ,,Moment, sind das etwa zwei Streifen?" höre ich nach gefühlten endlosen Minuten seine Stimme. Und sehe leichten Glanz in seinen Augen. ,, Ja sind es" hauche ich zurück,immer noch unfähig meiner Stimme mehr Kraft zu verleihen. ,, Also heißt,dass das wir Eltern werden." ,, Es sieht so aus Thomas, auch wenn ich noch eine Termin beim Gynäkologen brauche der mir es bestätigt."
,, Steff das ist wunderbar, wir zwei Eltern. Dass müssen sofort Hannes und Nowi erfahren." Jetzt konnte ich den Glanz in seine Augen sehen und die Freude spüren die Stück für Stück abhanden kam in den letzen zwei Jahren. ,,Nein Thomas ich weiß wie sehr du dich freust, aber ich würde dich bitten es noch niemandem zu erzählen. Erstens können diese Test falsch sein und zweitens soll es niemand wissen bevor die 12 Wochen vorbei sind."  Langsam und ganz vorsichtigt zieht er mich in eine Umarmung. ,, Okay Steff, von mir aus könnte ich es in die ganze Welt hinaus schreien. Aber du hast recht. Wir sollten warte." Nuschelt er mir gegen meine Haaransatz ,auf den er sogleich nach seinen Worten einen Kuss drückt. Kurz verweilen wir so und ich genieße einfach die Nähe zu ihm. Atmen einfach nur seien Geruch atmen um mich selbst zu beruhigen und sammeln zu können. 

,,Thomas du musst mich loslassen , wenn ich bei meinem Gynäkologen anrufen soll wegen einem Termin." ,, Ja gut aber nur sehr ungerne und erwähne , dass du Privatpatient bist da geht doch immer früher ein Termin" meint er grinsend, wie selbstverständlich, sind seine Hände unterdessen zu meinem Bauch gewandert um auf ihn leichte Kreise zu malen. Lachend schlage ich hin gegen die Brust ,, Du Spinner" und schon greife ich zu meinem Handy um die Nummer zu wählen. 


Life without colorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt