Just a kiss

~7~

Die nächsten Tage verliefen eigentlich normal ab, ohne komische Zusammentreffen mit Adrien. Am Mittwoch war ich wie geplant mit meiner Familie bei Tylors Familie, wobei ich die ganze Zeit mit Tylor in seinem Zimmer hockte und über banale Dinge redete. Die Fahrprüfungsbesprechung am Donnertag verlief gut und durch das Tanztraining am Abend kam ich mal auf andere Gedanken als Adrien.

Abends telefonierte ich vielleicht immer noch bis halb eins oder so mit einer gewissen Person, zum Glück verlor er nicht noch mal ein Wort über Freitag.

Mittlerweile war es die letzte Schulstunde für diesen Tag und auch für diese Woche, was ein Glück. Ich konnte mich mal wieder eher weniger auf den Unterricht konzentrieren, was aber auch an der Lehrerin lag, die den Unterricht sau langweilig gestaltete. Als der erlösende Gong ertönte, stand ich schnell auf und verließ mit Malia und Cathie zusammen das Klassenzimmer.

"Und, was sind eure Pläne fürs Wochenende?", fragte Malia, kaum dass wir das Schulgebäude verlassen hatten.

"Ich geh zu meiner Tante, die hat heute Geburtstag", antwortete Cathie. Sie war gefühlt jedes Wochenende bei Familienangehörigen, oder Bekannten auf Geburtstagen.

"Was ist mit dir, Nessa?", fragte Malia mich.

"Ich weiß es noch nicht. Du?"

"Dann hast du ja bestimmt Zeit für mich, oder?" Malia grinste mich an.

"Wie kann man da denn nein sagen?", lachte ich. Nachdem wir uns noch kurz unterhalten hatten, verabschiedete ich mich von ihnen und ging Richtung Bushaltestelle.

Plötzlich hielt ein dunkelblauer Mustang neben mir und Alex und Tylor grinsten mich durch das heruntergelassene Fenster an. "Hey Kleine, brauchst du ne Mitfahrgelegenheit?", begrüßte mich Ty.

"Wir haben noch einen Platz frei, wenn die Jungs rüber rutschen", sagte Alex.

"Was, wir haben noch einen Platz frei? Wir nehmen zu zweit die komplette Rückbank ein!", meldete sich einer von Ty und Alex' Freunden zu Wort.

"Ey, das wird das einzige Mädchen sein, das je in dem gleichen Auto wie du mitfahren wird, also rutsch rüber", konterte Ty direkt. Ich musste grinsen. Die hintere Scheibe wurde runtergefahren.

"Sie kann sich auf meinen Schoß setzten." Adrien grinste mich dreckig an.

"Danke, aber dann lauf ich lieber", sagte ich mit einem abfälligen Ton und die anderen im Auto lachten. Adrien biss sich auf die Lippe und sah mich prüfend von oben bis unten an, was mir eine Gänsehaut bereitete, so intensive war sein Blick.

"Charming rutsch rüber, sonst darfst du gleich laufen", sagte Alex, als ich mich grade umdrehen und gehen wollte. Sein Bruder öffnete die Tür und rutschte tatsächlich einen Platz weiter, wahrscheinlich, weil Alex die Drohung ernst meinte. Eigentlich war ich es gewohnt, in einem Auto voller Jungs mitzufahren, aber dieses Mal zögerte ich, bevor ich schlussendlich einstieg. Vielleicht lag es daran, dass Ty mein bester und Alex ein guter Freund von mir war und ich eventuell etwas mit seinem Bruder und Tylors Freund hatte und dieser ebenfalls im Auto saß. Hofften wir mal das Beste.

Kaum, dass ich neben Mr. Perfect saß, grinste mich dieser wieder an. Ich sah ihn mit einem Was-willst-du-Blick an, woraufhin er sich vorlehnte und in mein Ohr flüsterte: "Jedes Mal, wenn wir mit anderen oder unter Leuten sind, hasst du mich, was ich dir nicht verübeln kann, was dich aber ziemlich attraktiv macht."

Als er sich wieder zurücklehnte, schlug ich ihn auf die Brust. "Halt die Klappe", zischte ich, musste mir aber ein Lachen verkneifen, wofür ich mich mal wieder nicht leiden konnte.

"Unsere Eltern sind nicht da, wer hat Lust, zu uns zu kommen?", fragte Alex nach einiger Zeit in die Runde.

"Sorry, ich kann nicht", antwortet der Typ, dessen Namen ich immer noch nicht kannte.