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• E T H A N •

»Und genau aus diesem Grund sollten wir härter durchgreifen. Es kann nicht sein, dass diese Tölpel einfach über unsere Grenze marschieren und unsere Dörfer berauben!«, wütend schlägt der König mit seiner geballten Faust auf den Tisch, was mich kurz zum Zusammenzucken bringt. Zu sehr war ich mit meinen Gedanken wo anders gewesen.

Um was geht es?

»Knecht!«, erschrocken blicke ich auf. Direkt in die kalten Augen eines königlichen Beraters, der mich zu sich her dirigiert. Mit zitternden Händen schütte ich etwas Wasser in seinen Kelch, den er mir hinhält und plötzlich fallen lässt. Ich reagiere zu langsam und somit läuft das Wasser für einen kurzen Moment weiter, direkt auf sein Gewand.

»Du Nichtsnutz«, schreit er und lenkt somit die Aufmerksamkeit aller anderen auf uns. Seine Hand landet hart auf meiner Wange. Vor Schock lasse ich nun auch den großen Kelch mit dem restlichen Wasser fallen, das sich auf dem Boden verteilt.
Mit glitzernden Augen und gesenktem Kopf stehe ich da und halte mir meine schmerzende Wange.
Augenblicklich setzen meine schrecklichen Kopfschmerzen wieder ein, wo ich gerade mal froh war, sie losgeworden zu sein.

»Was fällt euch ein?«, Daniel erhebt seine Stimme und läuft zu uns, wo er mich sanft beiseite schiebt.
»Solltet Ihr noch ein einziges Mal die Hand gegen Ethan erheben, so schwöre ich Euch, war es das Letzte, was ihr jemals getan habt«, spricht er mit bedrohlicher Stimme, bevor er mich vor aller Augen in den Arm nimmt.

Ich spanne mich an, versuche die Blicke der anderen auf uns zu ignorieren. Ein erschrockenes Raunen geht durch den Raum.
»Daniel«, zischt der König warnend durch den Raum.
»Was Vater?«, erwidert Daniel nur, löst sich von mir und nimmt meine Hand.

All die Anwesenden beginnen zu murmeln, während Daniel und sein Vater sich gegenseitig mit den Blicken erdolchen, bevor der König zu lachen beginnt.

Die anderen Anwesenden betrachten ihn mit verwirrten Blicken.
»Ach mein Sohn. Ich glaube du hattest etwas zu viel von dem Wein«, lacht er aus vollem Halse und die anderen steigen ein.

Während ich mich immer Unwohlsein fühle, spannt sich Daniels Körper immer mehr an. Ich versuche meine Hand aus seinem festen Griff zu befreien, doch er zieht mich nur näher zu sich.

»Ich hasse dich!«, schreit Daniel plötzlich und sofort ist alles um uns herum wieder still. Erneut liegt die gesamte Aufmerksamkeit auf uns beiden.
»Wann siehst du es endlich ein? Ich liebe diesen wunderbaren jungen Mann und will mit ihm an meiner Seite den Rest meines Lebens verbringen. Du kannst es vor anderen leugnen wie du willst. Doch es wird nichts ändern. Ab diesem Moment, werde ich öffentlich zu Ethan, zu meiner Liebe, stehen.«

Die darauffolgende Stille ist beinahe erdrückend. Meine Beine, eigentlich mein ganzer Körper beginnt zu zittern. »Daniel«, hauche ich und schaue ihn mit einem flehenden Blick an. Er versteht und zieht mich ohne ein weiteres Wort aus dem Raum, der immer noch in erdrückendes Schweigen gehüllt ist.

»Ihr werdet das wohl doch nicht dulden?«, ist das letzte, was meine Ohren wahrnehmen, bevor die schwere Tür hinter uns zufällt. Der Ekel, der in dieser Stimme mitschwingt, lässt mich zusammenzucken. Man wird uns nie akzeptieren.

Daniel zieht mich weiter hinter sich her, bis wir in seinem Zimmer ankommen. Dort zieht er mich in seine Arme und drückt mich fest an sich. »Ich habe solche Angst«, mit zittriger Stimme drücke ich mich mehr an ihn, suche Schutz in seiner warmen Umarmung.
»Es tut mir leid. Aber es musste einfach irgendwann gesagt werden«, murmelt er und gibt mir einen Kuss auf den Scheitel.

Noch lange stehen wir so da und genießen die Nähe des jeweils anderen.

Hopelessly Fall In Love [BoyxBoy] + Aria1SpencerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt