5. Kapitel

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Da die Geburt wie geplant verlief, verließ Wolkenfluss die Kinderstube. Er war erstaunt wie gut sich Holunderpfote um Flammenschweif kümmerte und wie gut sie sich bei Geburten auskannte.

Als der Kater sich auf der Lichtung hinsetzte, kam Smaragdauge, eine Älteste, zu ihm.
"Ehm, du Wolkenfluss, mir tun in letzter Zeit meine Vorderbeine so weh. Bei den Gelenken", maunzte die Älteste.
"Nur wenn du dich bewegst, oder auch wenn du liegst oder sitzt?" "Eigentlich nur beim bewegen." "Na gut ich hole dir einmal trockenes Nestmaterial und dann sehen wir weiter", antwortete der Heiler. "Gut, danke", miaute Smaragdauge und humpelte in den Bau der Ältesten in dem ihre Schwester Buntfell wartete.

Nach einem kurzen Kontrollblick in die Kinderstube trabte Wolkenfluss über die Lichtung zum Ausgang des Lagers. Er machte sich auf den Weg zum Großen Teich.

Viele Katzen gehen dorthin um zu trinken oder auch um Fische zu fangen. Jedoch interessierte sich Wolkenfluss weder für die Fische noch um seinen Durst zu stillen, dort wuchs auch das beste Moos. Man musste es zwar immer gut ausschütteln, jedoch ist es sehr flaumig und perfekt für Nestmaterial zu gebrauchen. 

Als der Heiler das Lager verließ, und sich auf den Weg zum Großen Teich machte, fielen alle Sorgen von ihm ab. So viele Katzen im Clan hatten zur Zeit Verletzungen oder andere gesundheitliche Probleme. Das feuchte Wetter tut auch den Gelenken der Clanmitglieder nicht gut. Ein kurzer Spaziergang war genau das Richtige für ihn.
Gedankenverloren trottete er über die Wiesen.
Als der Große Teich in Sichtweite war, fühlte er, wie zuerst nur seine Pfoten und langsam auch seine ganzen Beine taub wurden. Er dachte, er würde sich das alles einbilden. Doch als er sich plötzlich nicht mehr bewegen konnte und sich alles um ihn herum zu drehen begann, wusste er, dass er es sich nicht einbildete.
Alles um ihn herum drehte sich immer schneller. Die Schmerzen in seinem ganzen Körper nahmen stätig zu, er musste seine Augen schließen, um die Schmerzen auch nur ansatzweise auszuhalten. Einen Schmerzensschrei konnte er jedoch nicht unterdrücken. Ruckartig blieb seine Umgebung stehen und er viel hin. Auch der lähmende Schmerz in seinen Beinen war verschwunden.
Was war gerade passiert? Doch er hatte keine Zeit sich Gedanken zu machen. Als der Heiler sich gerade aufrappelte, sich umdrehte und seine Augen öffnete, hörte er lautes Kampfgeheul. Der Heiler schaute sich um.
Der Teich war blutrot, alles war blutdurchtränkt. Viele Katzen kämpften. Jedoch kannte er nur wenige. Es waren einige aus den vier Katzenclans, die ihm schon bekannt waren, jedoch überwogen die dünnen Katzen, die offensichtlich keine Fellpflege betrieben.
War dies der Tod? Hatte ihn der Sternenclan verlassen?
Wolkenfluss' Gefühle spielten verrückt. Er war sowohl traurig, dass hier so viele Katzen verletzt waren, aber auch wütend, weil der Sternenclan ihm nicht half.
Wütend stürzte sich der Heiler ins Kampfgetümmel um seinen ganzen Frust herauszulassen. Doch als er die erste fremde Katze mit seinem Angriff überraschen wollte und er gerade zum Sprung ansetzte, hörte er eine Stimme: "Der Sternenclan hat dich nicht verlassen, dies ist eine Prophezeiung, die erste Prophezeiung. Alles was du wissen musst wirst du früh genug erfahren."
Jetzt wusste Wolkenfluss, was Wildstern gemeint hatte.

Wolkenfluss' Prophezeiung (Warrior Cats Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt