6. Kapitel

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Als Holunderpfote mit den Untersuchungen der neu geborenen Kätzchen fertig war, fragte sie die Eltern, wie sie die Jungen nennen wollten.

Unsicher antwortete Flammenschweif: "Also das eine, das wie ich ausschaut soll Feuerjunges heißen." Die junge Katzenmutter leckte ihrem Jungen, Feuerjunges, fürsorglich über das Ohr. Nun warf sie ihrem Gefährten einen liebevollen Blick zu. Meeresglanz räusperte sich.

Man merkte, dass er sehr unerfahren war. Natürlich war Flammenschweif auch seine erste Gefährtin und damit waren das auch seine ersten Jungen. Meeresglanz war ein sehr muskulöser Kater. Man sah seine Muskeln unter seinem schneeweißen, glänzenden Fell. Er war sehr schlau und erfahren im Kampf. Jedoch tat er sich mit Freundschaften oder Beziehungen sehr schwer. Meeresglanz war seine ganze Schüler-und Jungenzeit immer alleine gewesen, da seine Mutter bei seiner Geburt gestorben waren und sein Vater unbekannt war. Geschwister hatte er keine. Vermutlich war er deshalb so unsicher und ängstlich bei der Geburt gewesen.

"Das schneeweiße Junge nennen wir Schneejunges." Der Kater rückte näher zu seiner Gefährtin und leckte Schneejunges zärtlich über die Stirn.

Meeresglanz miaute: "Das graue Junge mit den weißen Pfoten und dem weißen Schweif soll Taubenjunges heißen." Auch diesem Jungen leckte er über die Stirn.

Nach einer kurzen Stille miaute Flammenschweif mütterlich: "Und du", sie schaute dem grauen Kätzchen mit den weißen Flecken in die noch verklebten Augen, "sollst Silberjunges heißen."

Nachdem nun alle Jungen ihre Namen hatten verließ Holunderpfote die Kinderstube. Draußen standen schon einige Katzen aufgeregt um die Eltern zu ihrem gesunden Wurf zu beglückwünschen.

Holunderpfote schlängelte sich durch die Katzenmenge und trabte in den Heilerbau. Sie holte noch ein paar Himbeerblätter. Als sie noch ein Junges war, hatte ihr Wolkenfluss erzählt, dass Himbeerblätter die Blutung stillen sollen. Also brachte sie Flammenschweif einige der Heilkräuter.

Dann lief sie zurück in den Heilerbau und holte Studentenblume, Ampfer und einige Spinnenweben, um Wildstern einen Breiumschlag für ihre entzündete Pfote zu machen. Mit den Heilkräutern im Maul machte sich Holunderpfote auf den Weg zum Bau von Wildstern.

Als sie beim Bau angekommen war legte sie die Kräuter auf den Boden und wollte gerade nach Wildstern rufen, doch die Anführerin rief: "Ah Holunderpfote! Komm herein!" Die Heilerschülerin nahm die Heilkräuter wieder ins Maul und ging langsam in den Bau hinein.

Sie war noch nie in dem Bau der Anführerin gewesen, also war sie umso mehr aufgeregt. Holunderpfote miaute: "Wolkenfluss hat mir aufgetragen dir einen Breiumschlag für deine entzündete Pfoten zu machen." "Jaja passt schon", antwortete die Anführerin niedergeschlagen. Holunderpfote wusste nicht genau warum die Anführerin so traurig war, aber vermutlich war sie sehr müde, weil sie bei sehr vielen Patrouillen mitging. Die Heilerschülerin zerkaute alle Zutaten für den Umschlag und leckte den Brei vorsichtig auf die Pfote. Damit der Brei auch hält, gab sie einige Spinnenweben zur Befestigung darüber. "Du hast schon viel gelernt, du wirst sicher eine gute Heilerschülerin werden.", lobte sie Wildstern. Überrascht über das Lob maunzte sie: "Ähmm danke Wildstern!" "Du darfst heute aber auf keine Patrouille mehr mitgehen, du musst deine Pfote entlasten und darfst sie nicht belasten!", sagte sie in einem etwas strengeren Ton, "Morgen kommen ich oder Wolkenfluss wieder und machen dir einen neuen Umschlag." Überrascht antwortete sie: "Ja werde ich machen."

Zur Verabschiedung neigte Holunderpfote den Kopf vor ihrer Anführerin und verließ den Bau.

Wolkenfluss' Prophezeiung (Warrior Cats Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt