The Garden full of wishes (WPKaffeehaus)

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Like a Funeral - Erik Jonasson
(es ist wohl besser wenn ihr es euch beim lesen anhört)

~Mache etwas aus diesem Garten. Ich weiß ich habe dir so oft versprochen ihn mit dir zusammen zu gestalten, aber wir beide wissen, dass wir es nie geschafft hätten. Aber dafür wird es jetzt Zeit. Du musst es nicht machen, aber du würdest mir damit einen großen Gefallen tun. Begrenze dich nicht, lasse deiner Fantasie freien Lauf. Und erzähle Cody deine Ideen. Aber vergiss bloß nicht unsere Lieblingsblumen!~

Ich senke den Kopf, schließe die Augen, und ein leichtes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Ich halte die Arme locker vor der Brust verschränkt, und spüre, wie der sanfte Wind meine Haare erfasst. Diese Worte werde ich wohl nie vergessen. Sie haben sich in mein Gedächtnis gebrannt, mit dem brennenden Wunsch, erfüllt zu werden. Und dieser Wunsch hat sich auf mich übertragen. Ich habe es eine ganze Weile vor mir hergeschoben. Aber damit ist jetzt, genau heute, in diesem Moment, Schluss.

Die Sonne ist heute ungewöhnlich warm für einen Frühlingstag, doch dafür genau perfekt für mich. Ich bin bei gutem und warmen Wetter viel effektiver als sonst.

Als ich den Kopf wieder hebe und meine Augen langsam öffne, sehe ich wieder den Garten vor mir. Ich stehe auf der kleinen aber feinen Veranda vor unserem Vorstadthäuschen mit den blauen Dielen und den weißen hölzernen Säulen. Wir leben schon recht lange hier in dieser Gegend, was man unseren Garten aber überhaupt nicht ansieht. Die Beete, welche wir vor fünf Jahren angelegt haben, liegen bis heute brach, nur vereinzelte Unkräuter stecken ihre grünen Köpfe aus der lockeren, dunklen Erde. Nirgendwo blüht eine einzige Blume, nur ein paar vereinzelte, violette Krokusse blühen fröhlich vor sich hin, in dieser eher kargen Landschaft. Woher die kommen, weiß ich allerdings selbst nicht wirklich.

Wir haben schon immer ganz genaue Vorstellungen gehabt, wie wir unseren Garten gestalten wollen, aber diese Ideen wurden nie umgesetzt. Es gab einfach zu viel Ablenkung und dementsprechend zu wenig Zeit.

„Du hast irgendwann mal etwas von einer Idee erzählt, wie du den Garten gestalten möchtest." Die vertraute Stimme bringt mich dazu mich zu der Person umzudrehen. Cody kommt aus dem Haus und sieht mich mit freundlichen blauen Augen an. Seine dunkelblonden Haare sind wie jeden Tag ein totales Chaos. „Willst du mich vielleicht daran teilhaben lassen?" Ich beginne bei seinen Worten erneut zu lächeln und nicke langsam. „Sehr gerne." Cody kommt daraufhin zu mir an die Abgrenzung der Veranda, lehnt sich mit der rechten Hüfte gegen das Holz, verschränkt die Arme locker, und sieht mich an. Ich selbst drehe mich wieder dem Garten zu und stütze mich auf dem Geländer vor mir ab.

Ich nicke als erstes in die Richtung der Terrasse aus mittelgroßen, grauen Steinplatten, die etwa sieben Meter entfernt von uns auf der linken Gartenseite liegt. Auf der gleichen Seite, nur weiter links, befindet sich der Feldweg, und daneben die Felder der Bauern. Es existiert keine Abgrenzung zwischen Feldweg und Terrasse, nur ein schmaler Streifen Gras. „Ich habe gedacht auf den Seiten zum Feldweg und der Straße Rhododendron zu pflanzen. Die werden schön groß und haben dazu noch schöne Blüten. Außerdem liebt Mum sie wirklich sehr." Ein weiteres Mal schließen sich meine Augen, und vor meinem geistigen Auge beginnt sich ein Bild zu formen.

Rhododendronpflanzen, wie sie mit jedem Monat weiterwachsen, wie die hellen ovalen Blätter mit den Spitzen immer dunkler und größer werden, sie an Volumen und Größe gewinnen und jedes Jahr aufs Neue ihre rosa und violetten Blüten ausstrecken, um sie die Sonne berühren zu lassen.

Meine Lider öffnen sich. Vor der Terrasse ist eine Rasenfläche, gut gepflegt, und direkt daran rechts ein Steinweg, aus denselben Platten, aus denen auch die Terrasse gemacht wurde. Auf der rechten Seite des Weges, gegenüber der Terrasse, steht ein kleineres gelblich gestrichenes Häuschdn, in dem unsere Garage ist, davor angebaut ein Carport mit durchsichtigem Dach, gestützt von dunklen Holzbalken, und einer Rippenhohen Abgrenzung hin zur Straße.

Wenn Wörter Waffen WärenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt