Kapitel 4

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Evan: Ich
Arthur: Alptraumkrieger

Arthur
Auch am nächsten Morgen stand ich wieder auf dem Steg, das Holzschild hatte ich in meiner Wut einfach umgerissen, es lag am Boden. Der Sturm war stärker geworden und mein Blick war dem Haus zugewandt. Ich wartete auf ihn. 

Evan
Am nächsten Tag stand ich sofort auf und sah nach draussen. Das konnte doch nicht wahr sein. Was wollte er?! Ich nahm meine Jacke, zog meine Stiefel an und stolperte nach unten, riss die Tür auf und stapfte Richtun Steg. Ich zog mir während des Laufens die Jacke an und musste dabei aufpassen dass sowohl ich, als auch die Jacke nicht davonflog. "Wollen sie es weiter versuchen?! Das Haus gehört nicht ihnen!"

Arthur
Amüsiert sah ich ihn auf der Hütte stapfen. Seine Frage und das Theater was er gerade veranstaltete, ignorierte ich einfach. "Hast du denn gestern immer noch nichts dazu gelernt, Kleiner? Es ist kalt und du wirst krank, wenn du nur so wenig anhast. Und mit einer Lungenentzündung ist nun wirklich nicht zu spaßen." Mit dem Fuß schob ich das Holzschild samt dem Pfahl vom Steg ins Wasser. "Mein Schild, meine Entscheidung was damit geschiet. Meine Hütte..." ich hob den Arm mit dem Dreizack leicht an, zeigte und sah auf die Hütte. "... und meine Entscheidung, wer darin wohnt. Im Moment liegt diese bei... lass mich überlegen. Oh ja richtig. Niemandem! Also verzieht euch, so lange ich euch die Möglichkeit noch gebe oder ihr werdet ertrinken. Ja für gewöhnlich rette ich Leben, habe aber keine Skrupel ebenso Leben zu nehmen, von denen die es nicht verdienen. Das macht einen König aus, nicht wahr?" 

Evan
Ich sah zum Schild welches er ins Meer beförderte. "Was heißt ihr dein Schild?!",fragte ich und sah nun zu ihm. Dass er mich gerade belehren wollte, was meine Gesundheit anging übersprang ich. "Diese 'Hütte', so wie du sie nennst stand zum Verkauf weswegen wir sie gekauft haben. Also gehört sie uns und nicht dir." Was lag ihm an dem Haus? Es war ein einfaches, normales Gebäude, welche zudem noch wirklich heruntergekommen war. "Einen König macht es ganz bestimmt nicht aus Leute von ihrem Besitz zu trennen, wir sind hier nicht im Mittelalter." Mir kam langsam in den Sinn dass er ein Cosplayer sein könnte. Nur von welchem Fandom, das wusste ich nicht. "Wenn ihr jetzt so gütig wärt von hier zu verschwinden, wäre ich euch sehr verbunden Majestät." Das klang spöttischer als gedacht. 

Arthur
"Mein Schild, im Sinne von, ich habe es gebaut, ich habe es beschriftet und genau hier aufgestellt. Das bedeutet mein Schild. Nicht deins, nicht den anderen beiden, die noch in der Hütte sind, nein meins. Genau so wie du Hütte niemals deins sein wird." Meine Augen verengten sich. "Ein König tut, was ihm beliebt und was gut für sein Volk sind, da du nicht mal eine Minute unter Wasser klar kommen würdest, kann ich dich ja getrost nicht dazu zählen, also erkläre ich dir jetzt mal was du bist. Mein Feind, ganz einfach. Nistest dich in mein Haus ein..." mein Herz überkam zunehmende Kälte, ich hatte diese Bastarde hier satt! Das spiegelte sich nun in meinen Augen wieder, die sich eisblau färbten. "... stellst noch Besitzansprüche auf meine Hütte, meinen Leuchtturm und mein Schild und willst mir weiß machen, dass ich mich falsch verhalte, wenn ich es mir iwieder holen will. Habe ich das so richtig verstanden?" Seufzend sah ich auf hin herab, genau so spöttisch antwortete ich. "Das mit der Anrede musst du noch üben, ausserdem ist eine Verbeugung fällig. Und wenn du dich vor mir nicht beugst, dann doch vor dem Willen des Meeres. Ich warne dich ein letztes Mal, verschwindet von hier."

Evan
Ich musste schlucken als sich das Wetter mit der Laune des Mannes schlagartig verschlechterte und es begann dunkler zu werden. Wovon redete er da? Allmählich bekam ich es mit der Angst zu tun. Dieser Typ schien wirklich verrückt zu sein. Veränderte sich seine Augenfarbe?..Ich wich einige Schritte zurück. Ich sollte dringend mal mit meinen Eltern reden. Das hier war mir nicht mehr geheuer. Und Streit mit einem 3 Meter großen Riesen wollte ich nun auch nicht haben. Ob die Polizei helfen würde...? Ich sollte es nicht riskieren. Schweigend lief ich einige Meter rückwärts ehe ich dann zum Haus hastete, hineinstürmte und die Tür zuschlug. Meine Eltern sahen verwirrt von ihren Tätigkeiten auf und sahen mich verständnislos an. "Uhm...der Sturm wird stärker, wir sollten hier weg.",begann ich mit zitternder Stimme.

Arthur
Ich sah, wie er allmählich doch etwas Respekt bekam, naja vielleicht war auch der Sturm daran Schuld, ich wurde nämlich immer wütender auf ihn. Schließlich rannte er zurück ins Haus, doch so leicht entkommt er mir nicht! Ich lief den Steg entlang, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte und erinnerte mich an die Zeit mit meinem Vater. Wie einfach wäre es doch, wenn nicht nur Atlantis und die anderen sechs Königreiche unter meiner Fuchtel stünden, sondern auch die Oberwelt. Immerhin bin ich zur Hälfte auch ein Mensch. Viele Dinge würden anders laufen, sehr viele. Doch vorerst konnte ich nichts ändern.
Ich stand nun vor einem der Fenster und blickte hinein zu ihnen. Der Junge wurde angesehen, als wäre er ein Geist und ebenso bleich sah er auch aus. Immerhin hatte er die Warnung verstanden. 

Evan
Meine Eltern schienen nicht zu verstehen wie ernst ich es meinte und fingen an zu lachen. "Evan Schatz. Wir wissen doch dass du lieber in Schweden geblieben wärst, aber bitte schieb es nicht auf den Sturm." Ich raufte meine Haare. "Ich meine es ernst verdammt! Der Sturm wird stärker und beginnt allmählich den Zaun platt zu machen, ausserdem steht da draussen am Steg ein wirklich gruseliger, großer Mann der behauptet dass wir ertrinken werden wenn wir nicht verschwinden!",sagte ich und war kurz davor in Panik auszubrechen. Ich zeigte auf eines der Fenster welches zum Meer hinaus zeigte. Meinen Eltern war plötzlich blankes Entsetzen in die Gesichter erschienen als sie meinem Finger nachschauten. Ich wandte meinen Blick jetzt ebenfalls zum Fenster und schrie erschrocken auf als ich das Gesicht von dem Mann erkannte, welcher draussen vor dem Fenster stand. 

Arthur
Es amüsierte mich sehr, die Menschen in meiner Hütte so zu sehen, konnte mir auch ein kleines Lächeln nicht verneifen, bevor ich wieder zum Steg ging und ins Wasser sprang. Ja es war nicht die feine englische Art und normalerweise bin ich, wie die ganze Welt weiß, ja ein wirklich liebes Kerlchen, aberdas war einfach zu viel. Viel zu viel, so vermochte ich doch zu sagen. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass das Haus jetzt von jemand anderem bewohnt war. Noch dazu hatten sie es verunstaltet! Am heutigen Abend war noch eine kleine Versammlung fällig, auf die ich mich noch ausiebig vorbereiten musste. Ab und an schickte ich jemanden, der nachsehen sollte, was sich in der Hütte tat, allerdings so, dass niemand es bemerkte. Sie sollten jetzt gehen, freiwillig und ich werde sie dazu zwingen müssen.

Evan
"Vielleicht war das nur ein Nachbar, der uns willkommen heißen wollte.",begann meine Mutter nachdem ich mich von meinem Schock erholt hatte. "Nein Mum, das ist definitiv kein Nachbar.",sagte ich leise und fuhr mir nachdenklich durch die Haare. Ich konnte meine Eltern nicht dazu bringen das Haus zu vergessen, das wusste ich jetzt schon. "Er wird morgen früh wieder am Steg sein." Ich ging nach oben in mein Zimmer und sah auf die Fotos, die ich gestern noch entwickelt hatte. Die würde ich ganz bestimmt nicht nach Schweden schicken. Den restlichen Tag bis zum Abend verbrachte ich damit zu lesen und immer mal wieder aufzustehen und aus dem Fenster zu schauen. Doch er tauchte nicht mehr auf, zum Glück.

Arthur
Die Konferenz am Abend verlief relativ ruhig, zum Glück verging sie auch schnell und unkompliziert. Meine Männer hatten mir bereichtet, dass es in dem Haus keine Anzeichen von Aufbruch oder sonstiges gab. Sie machten sich also keine Gedanken mehr darüber. Dann war meine Drohung nicht ernst genug? Doch eigentlich schon, aber sie waren einfach nur zu töricht und nahmen sie nicht wahr. Ich hoffte doch, dass die Menschen gut schwimmen konnten, denn die nächste Welle, die sie treffen würde, konnte die letzte sein, die sie in ihrem Leben sahen. Ich ließ den Sturm abklingen, das Meer war ruhig und der Himmel wolkenlos, ein wunderschöner Anblick, wenn man in dem Haus lebte. Denn es war auch der Vollmond, der eine romantische Stiummung an die Küste brachte. Schade, dass das bald vorbei war. 
Auch am nächsten Morgen schlug das Meer nur kleine, unschuldige Wellen und am Himmel stand die Sonne. 

The Ocean King and the Swedish Boy (bxm)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt