Kapitel 5

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Evan: Ich
Arthur: @Alptraumkrieger

Evan
Ich wusste dass etwas nicht stimmte und sah hinaus. Das Meer war ruhig. Es schlugen keine Tropfen gegen die Fenster im ganzen Haus und auch die Türen knarchzten nicht mehr. Es war einfach still. Hatte der Mann eingesehen dass er keine Chance hatte? Irgendwie war das verdächtig, sehr sogar...Allerdings befasste ich mich damit nicht mehr sondern ging zu Bett, um endlich mal eine ruhige Nacht zu haben und durchschlafen zu können. Am nächsten Morgen wurde ich einzig allein durch das Licht der Sonne, und nicht durch den peitschenden Wind, der die Läden aneinander knallen ließ geweckt.

Arthur
Es war die Ruhe vor dem Sturm, sie hatten zwei Optionen, entweder dachten sie genau das, oder machten sich unnötig Hoffnungen darüber, dass von nun an alles besser werden würde. Der Gedanke ließ mich schmunzeln. Menschen waren wirklich verdammt naiv, aber gut, das trug nur zu meinem eigenen Spaß bei. Auch wenn der Junge nichts dafür konnte, aber so wie er sich mir gegenüber verhalten hatte, konnte ich recht wenig tun. Er konnte behaupten, dass er mich nicht kannte, aber die Menschen hatten eine Regel in ihrem ganzen System aufgestellt. Unwissenheit schützt nicht. Das war immer so und wird auch immer so bleiben. 
Am heutigen Tage unternahm ich etwas mit Mera, sie war dann doch nur eine gute Freundin geblieben, denn meine Interessen neigten sich dann doch in die andere Richtung, sagen konnte ich ihr das jedoch nicht. 
Am Abend machte ich mich wieder auf den Weg. Es war schon dunkel, also hoffte ich, dass sie schiefen. 

Evan
Wir hatten den Tag genutzt und hatten von Außen nun begonnen das Haus zu renovieren. Das hieß wir haben die Fensterläden neu bestrichen, und die Spinnenweben unter dem Dach entfernt. Ausserdem mussten einige Ziegel erneuert werden, was ich mit Hilfe meines Vaters übernahm. Meine Mutter war derweil unten gestanden und hat dafür gebeten dass wir nicht vom Dach fielen. Gegen Abend hin waren wir ein ganzes Stück weit gekommen, was wohl dem Wetter zum Danke lag. Ich saß mit meinen Eltern am Küchentisch und aß zusammen mit ihnen zu Abend. An den großen Mann hatte ich am heutigen Tage noch keinen einzigen Gedanken verschwendet.

Arthur
Es brannte doch noch Licht in der Hütte, doch das war mit egal. Mit einem Mal zog sich der Himmel zu und es regnete und stürmte unentwegt. Ich sprang aus dem Wasser auf den Steg, was von einem lauten Donnerschlag aus den Wolken begleitet wurde. Der Sturm wiegte das bis eben sanfte Meer auf und ließ auch die Hütte nicht ausser Acht. 
Wellen die immer größer und höher wurden, preschten gegen die Felsen, stärker und intensiver als zuvor, klatschnass stand ich auf dem Steg, die Wellen machten um mir herum einen Bogen, schlugen wieder und wieder gegen die Felsen, immer mehr, immer schneller, höher, bis eine sogar bis in die Hütte hinein schwappte, nicht viel, ein kleiner Vorgeschmack auf das was nun kam. Wasser, eine Menge Wasser. 
Ich breitete die Arme aus, stampfte mit dem Dreizack aus und stieß ein tiefes Grollen aus, hinter mir, die Monsterwelle, die im nächsten Moment alles flutete. 

Evan
Es kam schneller und unerwarteter als gedacht. Zuerst bemerkte es mein Vater, dann auch meine Mutter und ich als plötzlich die Hütte zu zittern begann. Ich stand auf und ging zum Fenster, hörte im Hintergrund wie die Teller, und das Porzellan aus den Schränken flog und zerbrach. War es vorhin noch so ruhig, so war es jetzt das komplette Gegenteil. Der Himmel schien fast schwarz und es tönte ein heftiger Wind. "Evan! Helf mir mit der Tür!",kam es von der Seite von meinem Vater. Ich löste mich vom Fenster und trat zu ihm, versuchte gemeinsam mit ihm einen Schrank vor die Tür zu schieben. Lange Rede, kurzer Sinn. Die Tür flog plötzlich auf, der Schrank hatte sich noch nicht mal einen cm bewegt, und schlug den alten Herrn, den ich meinen Vater nennen durfte, gegen die Wand. Das Wasser stand in der Hütte nun schon knöcheltief. "Mum, wir müssen hier raus!",rief ich als ich sah wie meine Mutter am offenen Fenster stand und vergebens versuchte die Läden zu schließen. Ich bemerkte wie viel das Haus meinen Eltern bedeutete. Sie wollten es nicht aufgeben, aber wenn wir nicht schnell von hier verschwanden stellten wir unser Leben auf den Spiel. Mein Vater, der mittlerweile wieder auf den Beinen war, zog meine Mutter vom Fenster weg und watete mit ihr zusammen in dem Wasser, welches ständig stieg zur Tür. Ich folgte ihnen. Dann war alles schnell. Ich drehte mich nocheinmal und sah durch ein Fenster wie die Welle kam und das Haus mitriss. Die Fenster zersprangen augenblicklich und die Räume füllten sich mit Wasser, so auch die Diele in welcher wir uns noch befanden. Als meine Eltern gerade aus der Tür gehen wollten, traf meine Mutter der Schrank, den mein Vater und ich zuvor noch dazu benutzen wollten die Tür zu verbarrikadieren. Meine Mutter war nun eingeklemmt zwischen der Wand und dem Schrank und man konnte sehen wie das Wasser dagegen drückte. Mein Dad war sofort zur Stelle und versuchte das schwere Möbelstück wegzubewegen. Doch es war zwecklos. Das Wasser stand mittlerweile so hoch dass ich, als der kleinste der Familie schon fast auf Zehenspitzen gehen musste. Ausserdem war es eiskalt. "Evan, geh nach draussen! Sofort.",hörte ich meinen Dad sagen. Ich schüttelte mit dem Kopf. Ich konnte die beiden nicht alleine lassen, das ging nicht. Er lief/schwamm zu mir und ich wehrte mich haarsträubend gegen seinen Griff der mich zur Tür drängte. "Wir sehen uns gleich, ich muss deine Mutter befreien.",waren seine letzten Worte ehe er mich nach draussen schubste. Ich landete im eiskalten Wasser und rappelte mich wieder auf, wollte ins Haus zurück doch die Tür, die zuvor noch offen stand, ließ sich nun nicht mehr öffnen.

The Ocean King and the Swedish Boy (bxm)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt