„Okay, warte mal eben, ich suche dir den Pulli raus." Harry hielt Louis zurück und verschwand hinter einer kleinen Werbewand. Er öffnete seinen Koffer und begann, in dem Chaos nach dem Pulli zu suchen. Sie waren 10,5 Stunden geflogen und um 16 Uhr in LA gelandet. Louis hatte lange geschlafen und in seinem Sitz mehrfach vergessen, dass er sich gerade in einem Flugzeug befand. Trotzdem war er müde und ziemlich fertig, als sie endlich gelandet waren und ihre Koffer geholt hatten. Jetzt kniete Harry also im Ankunftsbereich des Flughafens in einem ganzen Haufen Klamotten und stöberte nach dem Pulli, den er Louis zuwarf, nachdem er ihn gefunden hatte. Louis fing den Pullover auf und fühlte den dicken Stoff zwischen den Fingern. „Wie warm ist es draußen?"
„Keine Ahnung, um diese Jahreszeit meist so etwa 20 Grad", murmelte Harry und sammelte seine Sachen wieder ein. „Zwanzig? Und ich soll einen Pulli...naja gut, es geht ja nicht anders", seufzte Louis und zog sich das schwarze Kleidungsstück über. „Ja, tut mir leid, ich habe leider keine T-Shirts dabei. Nächstes Mal denke ich daran." Harry klang ein wenig genervt und Louis hielt inne. Er stellte seinen Koffer ab, kniete sich neben Harry und fing an, ihm beim Einpacken zu helfen. „Was machst du da?", fragte Harry und sah ihn irritiert an. „Ich helfe dir...darf ich das nicht?"
„Doch, natürlich. Ich war nur irritiert."
„Bist du sauer? Sorry, das mit dem Pulli darfst du nicht persönlich nehmen", sagte Louis schnell und reichte ihm einen Lederschuh, den Harry entgegen nahm und ihn ansah: „Louis, ich bin nicht sauer. Ich bin nur vollkommen erledigt und ein bisschen genervt, dass ich meinen Urlaub und unsere gemeinsame Zeit abbrechen muss..." Müde lächelte Harry ihn an, seufzte bedauernd und klappte den Koffer wieder zu. „Wir müssen jetzt raus. Ich denke, Jeff hat uns schon einen Wagen besorgt. Es gibt hier einen Parkplatz, wo die Fahrer meist warten." Er stand auf, drückte die Knie durch und streckte sich dann. Der lange Flug schien auch ihn wirklich geschlaucht zu haben. „Louis, hör zu. Draußen warten immer Fotografen. Das hier ist LA und wir sind am Flughafen, haben also keine Chance, den Paparazzi zu entgehen. Halte den Kopf gesenkt und versuche, nicht zu verschreckt auszusehen. Wenn man dich fragt, wer du bist, dann sage nichts und versuche dich, wie ein Assistent zu verhalten, ja?"
„Wie verhält sich denn ein Assistent?", wollte Louis wissen. Er hatte keine Ahnung, wie er sich geben sollte. „Naja, er", Harry hob den Blick, suchte nach Worten und gab dann etwas zweifelnd zu: „er hat einen Plan...den hast du nicht, weil du die Situation und den Flughafen ja gar nicht kennst. Hm. Dann lauf mir einfach nach und ich gebe dir einen meiner Koffer, dann sieht es so aus, als würde ich dich nur als Gepäckträger benutzen. Dann wird man mir zwar wieder Überheblichkeit andichten, aber was soll's. Dann ist man vielleicht eher weniger an dir interessiert."
Also wurde Louis zum Kofferträger und zog seinen und einen von Harrys Koffern hinter sich her. Er gab sein bestes, nicht allzu ängstlich auszusehen, doch es war schwer, denn er erwartete jeden Moment, dass sie von einer Horde Fotografen überrannt wurden. Unsicher sah er immer wieder nach links und rechts, versuchte in den Mitmenschen eine Gefahr zu erkennen und hielt konzentriert mit Harry Schritt.
So mussten sich die Teilnehmer der Hungerspiele gefühlt haben, wenn sie nicht wussten, wann und wer sie aus dem Hinterhalt töten würde. Wobei er sicher war, dass Fotografen sie nicht umbringen würden – er sollte nicht immer so dramatisch denken.
Sie verließen den Ankunftsbereich und durchquerten die Empfangshalle und dann bemerkte Louis im Augenwinkel die ersten Unruhen. Sofort schlug sein Herz schneller und er wurde nervös. Seine Hände wurden vor Aufregung so feucht, dass ihm beinahe die Koffer aus den Händen rutschten. „Harry!", rief jemand und mit einem Mal waren da überall Menschen, als wären sie alle ganz plötzlich aus dem Boden gewachsen und das Gehen wurde komplizierter. Die Leute drängten sich zusammen, schubsten und schoben, um mit Harry ein Foto machen zu können und immer wieder stolperte jemand gegen ihn. Wer es nicht nah genug heranschaffte, filmte einfach alles. „Louis, können wir ein Foto machen?", fragte jemand, doch er schüttelte rasch den Kopf und folgte Harry hastig hinaus auf den Parkplatz.
DU LIEST GERADE
Slowly
Fanfiction"Er hat mich gebrochen...ich habe Angst, dass ich mich nie wieder jemandem wirklich öffnen kann", sagte Louis leise und sah Harry an. „Louis, ich bin mir sicher, dass du lieben kannst. Du brauchst vielleicht noch etwas Zeit, aber wenn du den richti...