Aemilia

13 0 0
                                        

POV. Aemilia

Ich stand vor der Tür des König. Was war nur mit dem los gewesen? Ich drückte einen Knopf an der Wand und lehnte mich an diese, sodass ich eine versteckte Tür in der Wand aufdrücken konnte. Ich stand in einem schmalen Gang, für Diener und Boten gedacht, aber schon längst vergessen.
Kahle Wände umringten mich und neben mir war eine Tür aus Holz, durch die ich gerade hereingetreten war.
Durch ein Gitter in der Wand sah man die Gemächer des Königs.
Es war wohl einst dafür da um zu sehen ob man nicht gerade störte, diente jetzt aber mir zum spionieren.

Ich sah den König auf einem Stuhl mitten im Zimmer sitzen, ganz in Gedanken vertieft, er sah müde und zerwühlt aus. Er hatte den Brief in der Hand und starrte darauf.
Das Zimmer war verdunkelt, dunkle weinrote, schwere Samtvorhänge sperrten das morgendliche Licht aus. Ein dunkler großer Holztisch stand hinter dem König und der Raum wurde nur von Kerzen erleuchtet, die im ganzen Raum verteilt standen. Das ganze Zimmer war in dunkle Farben, wie rot und braun, gehalten. Waffen die an den Wänden hingen glänzten im Licht der Kerzen.
Warum er nicht das Licht einschaltet war mir ein Rätsel.
Das ganze Zimmer wirkte düster und traurig.
Der König passte perfekt in diese Umgebung, so wie er zusammengesunken auf seinem Stuhl saß.

Die Sonne war wohl aufgegangen, denn ein Sonnenstrahl schlich sich durch einen Spalt zwischen den Vorhängen und traf auf das Gitter durch das ich hindurch sah. Es blendet mich und ich blinzelte.
Es war ein schön gemusterte Gitter und die Sonne zeichnete die Schatten dieses auf mein Gesicht. Man sah den Staub im Licht tanzen und der Teppichboden leuchtete feuerrot auf.
Der König sah auf und sah in meine Richtung. Ich trat Sicherheits halber einen Schritt in den Schatten.
Er stand auf und während er hinter den Tisch ging öffnete er den Brief.
Ich ging meines Weges.

Er hatte furchtbar ausgesehen, seine helbraunen Haare waren fettig und zerwühlt und er hatte tiefe Augenringe.
Was ihn wohl beschäftigte?
Er tat mir leid, mit seiner zerknitterten Uniform und den traurigen, blauen Augen.
Er war viel zu jung König geworden, zwei Jahre regierte er schon, zwei Jahre voller Attentate und Versuchen zur Rebellion der Adeligen, zwei Jahre in denen sie erst lernen mussten ihn zu akzeptieren, was einige bis heute jedoch noch nicht Taten, zwei Jahre regierte er schon seit dem Tod seines Vaters.
Er versuchte mit milde zu herrschen, zumindest bei allen was nicht Homosexuelle betraf.
Den Hass auf diese hatte er von der Tyrannenherrschaft seines Vaters übernommen.
Ich rümfte die Nase.
Homophobe Arschlöcher.
Ich war wütend. Wütend auf dieses Monster von totem König, wütend, dass der neue König Egon nach seinem Vater kam. Wütend, dass...

Königlich geliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt