Kapitel 2 | Panzertape und definitiv nicht der richtige Augenblick

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Nach schon weiteren langweiligen zehn Minuten Fahrt kamen wir am Hauptbahnhof von Lexington an, das hieß, dass es für mich Zeit zum aussteigen war

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Nach schon weiteren langweiligen zehn Minuten Fahrt kamen wir am Hauptbahnhof von Lexington an, das hieß, dass es für mich Zeit zum aussteigen war.

Ich versuchte also meinen Koffer von der Kofferablage zu heben, woran ich jedoch kläglich scheiterte. Der Koffer viel mir herunter und ich konnte hoffen, dass er keinen riss hatte und irgendwie kaputt gegangen ist. Ich hatte schon Glück, dass mein Missgeschick niemand gesehen hat, denn der ältere Mann war schon an der letzten Haltestelle ausgestiegen und Abby war an dieser Haltestelle schon vor mir ausgestiegen.

Ich hob also angestrengt meinen Koffer auf und nahm dann meine Tasche zur Hand, um daraufhin gestresst auf den Bahnsteig zu eilen, nicht dass ich noch im Zug festhänge und dieser wieder losfährt.

Auf den überfüllten Bahnsteig hielt ich Ausschau nach meinem Bruder Cole, ein einundzwanzig jähriges egoistisches und arrogantes Arschloch Gütersklasse eins. Doch er war nirgendwo zusehen, das konnte doch nicht so schwer sein ein fast zwei Meter großen, braun haarigen Jungen zu finden.

Als ich mich durch die drängende Menge fortbewegen wollte, um weiter nach meinem geehrten Bruder zu suchen, hörte ich ein Geräusch, ein kleines Knacken. Was war das? Ich drehte mich um und machte große Augen. War ja klar, mein Koffer war gerissen und nun quollen meine Sachen aus dem doch ziemlich großen Schlitz hervor. 

"Scheiße!", fluchte ich lautstark. Das durfte nicht wahr sein, oder? Ich wurde von einigen Leuten die vorbei liefen mitleidig angesehen, andere sahen mich verständnislos an und wiederum andere bemerkten mich nicht mal. Ich bekam von keine Hilfe. Ich hasste Menschen, die immer nur an sich denken, aber wenn sie etwas wollten musste man ihnen alles hinterher räumen. 

Anstatt hier weiter im Dreck des Bahnsteiges sitzen zubleiben und mich weiter um meinen Bruder zu scheren, lief ich zum Infostand den Bahnhofes, um nach Panzertape zu fragen. 

"Nein tut uns sehr leid, wir haben kein Panzertape, aber wenn sie aus dem Haupteingang laufen, die Straße hoch ist gleich ein Target, vielleicht finden sie dort was passendes," sagte die streng aussehende Frau hinter dem Tresen. 

Ich rollte meine Augen, "Hören sie mir Mal zu. Ich habe einen gerissenen Koffer, habe eine sieben Stunden lange Reise hinter mir, um in diese Drecksstadt zu gelangen, da muss doch wohl in diesem riesigen Bahnhofsgebäude irgendwo Panzertape zu finden sein." Ich schrie die immer noch falsch lächelnde Frau an. Mrs. Creepshield stand auf dem Namensschild über ihrer linken Brust. Der Name passte doch perfekt. 

"Nein tut uns leid, in diesem Bahnhofsgebäude lässt sich leider kein Panzertape auffinden," sagte die Frau nun mit einer ruppigen stimme, aber immer noch lächelnd, "Und bitte verlassen sie diesen Raum, ich habe keine Lust mehr mit einem Kind weiter zu diskutieren. Tschüss."

Ich drehte mich um, ging schnellen Schrittes aus dem Raum heraus und schmiss die gläserne Tür hinter mir zu, dass man vermuten könnte sie würde zerspringen. Ich konnte mir den Blick von dieser blöden Kuh Creepshield bildlich vorstellen, dabei konnte ich mein Schmunzeln nicht verbergen.

Heros Angle [pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt