„Und nun möchte ich zu den besten Absolventen kommen. Sie haben alle Prüfungen mit Bravour bestanden: Aeria, Aniwa, Luzie und Raina." Applaus ertönte, als die vier Mädchen die Bühne betraten.
Es war ihre Verabschiedung, die sie zum einen willkommen hießen, zum anderen aber auch fürchteten. Die Schulleiterin gab den vier Mädchen jeweils einen Zettel. Es war ein Zeugnis, als Zeichen, dass sie die letzten Prüfungen bestanden hatten. Für die Meisten hieß der Abschluss, dass sie sich jetzt einen Job suchen mussten, für Aeria hieß es, dass sie jetzt gekrönt werden würde, auch wenn sie das nicht wollte. Und ihre Freundinnen mussten mit ihr an den Hof kommen.
Es gab keine Möglichkeit dem zu entrinnen. Mit einem gefälschten lächeln nahmen sie die Zeugnisse entgegen. Danach verließen sie die Bühne wieder und setzten sich zurück auf ihre Plätze. Nur wenige Minuten später endete die Zeremonie, nur zwei Schüler hatten nicht bestanden und mussten das Jahr wiederholen merkte Aeria, die bei den Absolventen mitgezählt hatte. Zusammen mit Aniwa, Luzie und Raina verließ sie den Schulhof, auf dem die Zeremonie stattgefunden hatte. Sie waren die letzten.
„Ich werde die Freiheit, den Tag selbst zu planen vermissen", sagte Luzie die eigentlich von allen Luz genannt wurde.
„Bei dir wird der Tag allerdings nicht komplett durchgeplant sein, nicht so wie bei mir", erwiderte Aeria und seufzte, „ich werde den ganzen Tag über bewacht werden, selbst beim Schlafen."
„Ich werde öfters mal stundenlang vor deiner Tür stehen müssen, schließlich bin ich Teil deiner Leibgarde, auch wenn meine Magie nicht unbedingt auf den Kampf ausgelegt ist. Ich war nach dir immer die Beste im Kampf mit Waffen, zumindest von uns", sagte Luz, welche mit ihrem Langschwertsehr gut umgehen konnte.
„Uns hätte es alle besser treffen können", sagte Raina, die zukünftig Aerias Zofe sein würde/musste.
„Die Eskorte, dass wir uns auch ja direkt ins Schloss begeben, wartet bestimmt schon", sagte Aniwa und verlangsamte wie die anderen auch ihre Schritte noch einmal. Sie mussten alle lachen.
„Wenn es nach mir ginge könnten sie da noch warten bis sie schwarz werden, aber wenn ich jetzt abhaue bekomme ich mächtig Ärger von den anderen Herrschern und eine ordentliche Standpauke von diversen Adeligen. Wieso muss ich auch abgesehen von Avalee alias Keira die einzige registrierte Luftmagierin der Natur sein? Und da Keira nach dem Verlust ihrer Tochter durchgedreht ist muss ich jetzt Königin werden. Ich meine ich habe dann die Möglichkeit so einiges zu verändern, aber keine Freiheit mehr", sagte Aeria. Sie wusste, wie Egoistisch das klang, aber in dem Moment interessierte sie das nicht.
„Keiras Tochter ist nun einmal verschwunden und deshalb kannst nur du den Thron besteigen. Schon vergessen, es muss eine Naturmagierin sein und in diesem Fall des Elements Luft", erwiderte Luz.
„Ich weiß", sagte Aeria und eine unangenehme Stille entstand.
„Habt ihr auch alle wichtigen Sachen eingepackt?", fragte Aniwa, die es noch ganz gut getroffen hatte als Aerias Beraterin, abgesehen davon, dass sie Aeria bei Ratssitzungen begleiten musste.
„Ja, so viel ist es ja nicht, was man hat, wenn man Waise ist", sagte Luz mit Bitterkeit in der Stimme.
Alle von ihnen waren Waisen und hatten keine Familie, sie lebten fast solange wie sie sich erinnern konnten in der Schule da sie ihre Magie schon früh erhalten hatten waren sie auch schon früh ausgebildet worden. Sie waren bei ihrem Abschuss 14, die anderen waren alle mindestens 16. Doch auch mit 14 waren sie als Magier schon ausgewachsen, zumindest nach dem Gesetzt. „Wir sind gleich bei den Ställen und dann gibt es kein zurück, ganz sicher, dass wir das machen?", fragte Aniwa.
„Man würde uns so oder so finden also stellen wir uns dieser Sache und bringen es hinter uns. Nutzen wir die Gelegenheit doch einfach und verändern die Welt. Erinnert ihr euch an unser Motto?", fragte Aeria.
„Gegen die Ungerechtigkeit, auf das die Welt eine bessere wird und wir mit Stolz sagen können wir kommen von Nomina. Auf in eine bessere Welt", sagten sie Synchron.
Sie hatten dieses Motto festgelegt ein Jahr nachdem sie erfahren hatten, dass sie niemals wirklich frei sein würden. Sie waren damals sechs Jahre alt gewesen und doch hatten sie das ganze verstanden. Deutlicher hätte man es ihnen allerdings auch nicht sagen können.
„Aeria Naturmagierin der Luft du wirst Herrscherin des Wind- und des Geistreiches wenn du deinen Schulabschluss hast. Zurzeit bist du Prinzessin und wirst Unterricht bekommen in Politik, Kampf, Strategie, Magie, Haltung, Benehmen und in diversen Sprachen. Deine Freundinnen werden dich begleiten", der Mann hatte sich verbeugt und nachdem er einen Schwur ablegte, dass das alles richtig war hatten sie es ihm geglaubt. Sie fanden es anfangs aufregend, aber als der Unterricht begann wurde ihnen bewusst wie ernst das Ganze war. Nach einem Jahr hatten sie viel von Politik gehört und wussten wie es in der Welt aussah, hatten sie sich geschworen die Verhältnisse zu bessern. Nun würden sie versuchen den Schwur zu verwirklichen und die Welt zu verbessern. Das Motto wie sie es meist nannten war also eigentlich eher ein Schwur. Welche bürde sie sich damit auferlegt hatten wussten sie weder Damals noch jetzt wo Aeria bald gekrönt wurde.
Sie näherten sich dem Stall in dem bereits auf sie gewartet wurde. Vor der Tür blieben sie noch einmal stehen. „Aeria, denk an deine Haltung, ab jetzt wirst du das immer tun müssen." Aeria nickte, richtete sich auf und öffnete die Tür.
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Die Macht der Elemente- Das Tor zu einer anderen Welt
FantasyDie junge Aeria hat es nicht einfach. Ihr wurde vorbestimmt nach Abschluss der Schule Herrscherin des Elementes Luft zu sein, dabei wollte sie eigentlich nur ein normales Leben und den Menschen Helfen. Doch nun muss sie als Herrscherin versuchen ihn...