Wem mach ich was vor?

Abwasch

Kurz darauf stand Laura in Tareks Schlafzimmer und blickte hinter ihm gespannt in seinen Kleiderschrank. Der fischte währenddessen ein großes schwarzes Shirt und eine Jogginghose heraus und reichte sie Laura dann zufrieden mit seiner Auswahl. Die verflüchtigte sich auch sofort ins Bad und wechselte dort schnell Hose und Oberteil. Als sie in die große Küche zurückkehrte stand Tarek schon am Herd und zog gerade eine Nudel aus dem Topf um sie zu probieren. „Und? Schmeckts?" Fragte Laura neugierig und lief grinsend auf ihn zu. Tarek drehte sich erschrocken um und ließ die Nudel in seinem Mundwinkel baumeln, was Laura noch mehr schmunzeln ließ. „Besser als erwartet." Nuschelte Tarek und beobachtete sie dann mit hungrigem Blick, was Laura nervös wegsehen ließ.

Sie wollte sich selbst schnell eine Nudel nehmen als sie sich am heißen Wasser verbrannte und sie schreckhaft zurückzuckte. „Warte Kleines, ich mach das!" Murmelte Tarek bloß und nahm eine aus dem Topf ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Mit einem leichten Grinsen im Gesicht hielt er Laura die Nudel hin und wartete darauf, dass sie sich anscheinend von ihm füttern ließ.

Unschlüssig schnappte sich Laura die Nudel und probierte das gute Teil. „Die sind ja fast schon fertig!" Bewertete sie die Lage überrascht und sah dann zu Tarek, der sie lächelnd beobachtete. „Pesto ist auch fertig, lass uns essen!" Meinte er nach einer Weile und stellte zwei Teller auf den Tresen an welchen sich Laura auch gleich setzte. Während des Essens unterhielt sich die Beiden über Lauras Job als Krankenschwester, Tareks Aktivitäten abgesehen von der Musik, die Autoliebe der Beiden und Dino, der die ganze Zeit brav auf der Couch schlummerte. Nach dem Essen drehte Tarek gerade einen neuen Dübel, als Laura schonmal anfing den Abwasch zu machen. „Laura, lass das stehen, ich mach das später!" Ermahnte Tarek sie und verschloss das Pape wieder an beiden Seiten. „Ach Quatsch, das geht doch schnell." Erwiderte sie bloß und hatte schon beide Teller geputzt.

Plötzlich legten sich zwei warme große Hände an ihre Hüfte und drückten sie ein wenig vom Waschbecken weg. Mit stockendem Atem drehte sich Laura vorsichtig zu Tarek, der leicht grinsend hinter ihr stand. „Du bist nicht hier um meinen Abwasch zu machen, sondern weil das unser erstes Date ist." Erklärte er, ließ allerdings Lauras Hüfte nicht los. „Ich-... okay." Setzte sie an, erkannte aber schnell, dass es keinen Sinn machte mit diesem Mann zu diskutieren, abgesehen davon, dass sie gerade versuchte ihren Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen eh sie auf falsche Gedanken kam. Tarek schien die Ruhe in Person, als er ihr schnell eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. „Kleines, du hast mir ganz schön den Kopf verdreht." Murmelte er dabei und leckte sich konzentriert über die Lippen, was Laura mitbekam und erheblich ihrer Konzentration schadete. Schockiert nickend sah sie ihm vorsichtig wieder in die Augen, hätte das aber vielleicht lieber lassen sollen. Tarek sah sie so intensiv an, dass ihr beinahe schwindelig wurde. Gerade als sie etwas erwidern wollte um die gefährliche Stimmung  zwischen den Beiden zu beenden spürte sie weiche Lippen auf ihren und konnte nicht anders als die Augen zu schließen und den Kuss zu erwidern. Nach einigen Sekunden drückte sie Tarek vorsichtig an der Brust weg, was auch seine Hände von ihrer Hüfte verschwinden ließ. „Fuck, sorry. Ich wollte dich nicht überrumpeln." Zischte der und drehte sich schnell um. „Tarek, es ist alle-..." „Nein, ist es nicht. Du bist frisch getrennt und ich habe nix anderes im Kopf als dich zu küssen. Es tut mir leid!" Unterbrach er Laura hektisch und massierte sich angespannt den Nacken. Vorsichtig stellte sich Laura hinter ihn und legte ihre Arme um seinen Körper an seine muskulöse Brust. „Ich bin ein großes Mädchen und kann für mich selbst entscheiden und ich wollte das genauso sehr wie du." Nuschelte sie in sein Shirt was ihn sichtlich aufatmen ließ. „Das heißt ich kann es nochmal machen?" Hakte er nach und Laura konnte das Grinsen in seinem Gesicht beinahe hören, da drehte er sich schnell um und zog sie erneut an sich heran. „Du machst mich verrückt!" Murmelte er eh seine Lippen wieder auf ihren lagen.

Eine Stunde später war der Abwasch dann doch in Teamwork erfolgt, die Wäsche am Trocknen und die Beiden lagen auf der Couch. Tarek, hinter Laura, hatte seinen Arm um ihre Hüfte gelegt und hielt sie fest während seine Augen des öfteren mal zu klappten. Laura hingegen war wach und hatte dieses unbeschreibliche Gefühl im Bauch. Das Lächeln wollte gar nicht mehr aus ihrem Gesicht gehen und sie fühlte sich wie ein verknallter Teenager. Als sie ein leichtes Schnarchen von hinten hörte und dann eins vom Teppich vor der Couch wusste sie, dass es Zeit war entweder nach Hause oder hier ins Bett zu gehen. „Tarek, ich mach jetzt los." Versuchte sie ihn zu wecken, was tatsächlich klappte. „Ganz bestimmt nicht, du schläfst hier." Nuschelte Angesprochener, stand auf und zerrte Laura ins Schlafzimmer. Laura konnte nicht so schnell reagieren, da lag sein Shirt auf dem Boden, seine Hose daneben und Tarek im Bett. „Komm." Murmelte er verpennt, machte mit einer Hand das Licht aus, mit der anderen zog er sie ins Bett. Laura konnte gerade noch so die dicke Jogginghose ausziehen als ein starker Arm sie auch schon am Becken packte und an einen warmen Körper zog. „Gute Nacht, Kleines." Hörte sie noch, dann war das einzige im Raum hörbare Geräusch sein regelmäßiger Atem und in der Ferne der Lärm Kreuzbergs.