Hamburg

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Die nächsten Tage verliefen ähnlich. Laura stand früh auf, ließ Tarek, welcher immer noch auf der Couch schlief, weiterschlafen, machte Frühstück, ging auf Arbeit, wurde von Tarek abgeholt. So richtig konnte sie die zwei Wochen mit ihm nicht genießen, immerhin war die Arbeit wirklich stressig. An ihrem letzten Arbeitstag bevor es morgen nach Hamburg ging, um dort das Schiff zu betreten, war Laura schon zu 100% im Reisefieber. Die letzten Stunden zogen sich und schon war der Moment gekommen an dem sie die Klinik verließ. Davor stand erneut Tarek, diesmal allerdings an sein Auto gelehnt. „Nanu, warum heute auf vier Rädern?" Fragte Laura grinsend und ließ sich von ihm in die Arme ziehen. „Ich habe schon meinen Koffer dabei und wir würden uns dann morgen selbstverständlich zusammen auf den Weg nach Hamburg machen." antwortete er mit einem leichten Lächeln. Erleichtert atmete Laura auf. Sie hatte ehrlich gesagt keine Lust auf eine fast vierstündige Autofahrt alleine gehabt. Nachdem Laura also zuhause ihren Koffer gepackt hatte, legte sie sich wieder zu Tarek auf die Couch, der eine uninteressante Doku auf N24 guckte. „Schlafen wir eigentlich in einer Kabine?" fragte Tarek nebenbei und schien ganz auf den Fernseher konzentriert. „Das will ich hoffen." antwortete Laura keck. „Gut, ich freu mich schon auf's Bett, mein Rücken ist im Arsch von deiner Couch." beschwerte sich Tarek lachend und drehte sich nun endlich zu ihr um. „Was? Ich dachte du magst meine Couch?" lachend ließ Laura ihren Kopf in den Nacken fallen, sie wusste genau, dass die Couch nicht gerade der Brüller war. „Ich mag dich, Kleines, nicht deine Couch." Sanft lächelnd strich ihr Tarek ein paar Haare aus dem Gesicht. So schnell konnte Laura seine Worte gar nicht verarbeiten, da hatte er seine Lippen auch schon auf ihre gelegt. Nach einer soliden Make Out Session mussten beide erst einmal wieder aufatmen. „Wir sollten schlafen gehen. Morgen müssen wir früh raus." Während Laura schmollte musste sie einsehen, dass Tareks Vorschlag nur vernünftig war. Da sie ausnahmsweise mal nicht auf dem Sofa einschlief, nahm sie Tareks Hand und zog ihn ins Schlafzimmer, wo er beim Anblick des Bettes erst einmal aufatmete.

Nach 5 Stunden Schlaf klingelte bereits das Handy. Nein, nicht der Wecker. Das Handy. Müde griff Laura danach und nahm, ohne auf den Bildschirm zu schauen den Anruf an. „Good morning in the morning." Zwitscherte es ihr ins Ohr. „Kannst du noch ein bisschen bessere Laune haben bitte?" murmelte Laura müde und war direkt genervt ob der zu kurzen Schlafzeit. „Entschuldige, aber ich bin einfach gar nicht ins Bett gegangen. Nico, Maxim und ich stehen in 20 Minuten vor deiner Tür. Tarek wird ja schon da sein." Lachend legte sie auf und Laura erschrak sich zu Tode als Tarek neben ihr plötzlich in eine sitzende Position schoss. „Sorry, es muss schnell und schmerzhaft sein, sonst komm ich nie aus'm Bett." Stumm nickend stand auch Laura auf, schnappte sich ihre bequemste Leggins, einen Pullover und Unterwäsche um sich dann im Bad umzuziehen. Gerade als Tarek und Laura fertig angezogen in der Küche standen und schnell noch einen Espresso tranken öffnete sich die Wohnungstür, was Laura kurz aufschreien ließ, während Tarek sie schützend hinter sich schob. Keine Sekunde später standen Nico, Maxim und Caro grinsend in der Wohnung. „Langsam reicht's Leute, woher habt ihr den Schlüssel?" Fragte Laura gestresst. Nico hielt das Exemplar hoch, „Jonas hat ihn uns gegeben und ist schonmal mit John, Maxwell und Raf vorgefahren. Max und Julian stehen auch vor der Tür und fahren zeitgleich mit uns los." Erklärte er seelenruhig. Laura fiel daraufhin auch nichts mehr ein und als ihr Caro dann auch noch den letzten Schluck Espresso klaute, zog sie sich einfach müde ihre Jacke an und scheuchte die Gruppe aus ihrer Wohnung. Grinsend drückte ihr Tarek noch einen Kuss auf und verschwand dann als erstes mit drei Koffern aus der Tür. Nachdem sich alle in die Autos gequetscht hatten und Nico beschlossen hatte bei Max und Julian mitzufahren, da es auf der Rückbank mit Caro und Maxim einfach zu eng war, konnte es endlich losgehen. Kurz vor um 9 Uhr erreichten die zwei Autos zeitgleich die Straße in welcher John sonst lebte. Dort würden sie die Autos parken und dann per Taxi zur Anlegestelle fahren. Die Hamburger und Raf waren natürlich schon etwas eher da und winkten nun aus Johns Wohnung hinunter. Kaum stand die Gruppe im Wohnzimmer zerrte Jonas Laura in seine Arme. „Man sieht dich ja kaum noch. Nicht, dass Tarek Ansprüche auf dich stellt. Du warst 187er bevor du Taka Tuka Ultra warst." Laura schälte sich lachend aus Jonas Umarmung. „Genau genommen war ich erst Kontra K Fan." Grinste sie und schlug mit Max ein. Dann widmeten sich alle wieder ihrem Gespräch und Laura wurde sofort von Tarek an der Hüfte zu ihm gezogen. „Jetzt bist du auf jeden Fall meins." Murmelte er in ihren Nacken und man merkte ihm die Müdigkeit deutlich an. Laura wusste genau, dass man hier noch nicht von einer Beziehung sprechen konnte und strich ihm einfach nur liebevoll über die Wange. „Jaja Großer, du legst dich nachher an Bord erstmal hin, immerhin haben wir einen Seetag bis Teneriffa für's erste." Tarek stimmte nur summend zu.

Zwei Stunden später trudelte die Gruppe am Hafen ein und bestieg das Schiff. „Willkommen auf der AIDAperla!" wurden sie von einigen Mitarbeitern begrüßt und Laura fühlte sich sofort heimisch. Dass der Rest ihrer Gruppe nur herumalberte und definitiv die lauteste Gruppe an Bord war bemerkte sie kaum. Als es zur Kabinen-Aufteilung kam wurde es nur noch lauter und da Caro gewonnen hatte durfte sie entscheiden wer mit wem in einer Kabine schlief. Die genoß ihre neugewonnene Machtposition mehr als sie sollte. „Hm also Raf und Maxwell in eine, John und Jonas in eine. Julian und Nico, ihr bekommt die Raucherkabine mit Austritt. Aus Gründen. Max, du hast vorher angemeldet, dass du eine einzelne willst, weil du das Schnarchen nicht verträgst. Tarek und Laura, ihr bekommt euer Liebesnest. Und dann äh ja bleiben ja nur noch Maxim und ich." Mit roten Wangen beendete sie ihre Ansprache und alle schienen zufrieden mit der Aufteilung. „Was für ein Zufall!" Hörte man John noch rufen, der aber bei einem strengen Blick von Maxim sofort verstummte. Laura drückte sich nur lachend an den bereits im Halbschlaf steckenden Tarek. Das konnte ja was werden. 

Wem mach ich was vor?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt