Kapitel 3

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Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich Clair und die anderen nicht bemerkt habe. Oh je, das wird so schief gehen. "Hallo Clair." Ich versuche so ruhig wie möglich zu bleiben und auch zu klingen. Ich muss leider zugeben, dass ich ein kleines Aggressionsproblem habe, aber wirklich nur ein kleines und auch nur wenn mich eine Person so aufregt wie Clair. Hoffentlich ist sie heute etwas freundlicher als sonst.
"Hey, was tust du hier? Solltest du nicht zu Hause sitzen und unsere Hausaufgaben schreiben oder willst du dich plötzlich widersetzten?" Toll, zu früh gefreut, sie ist die gleiche hochnäsige Bitch wie immer. Ich frage mich wirklich, wie sie zu der geworden ist, die sie jetzt ist. Ich kannte sie ganz anders.

"Ich habe eure Hausaufgaben bereits erledigt und wollte nur ein wenig frische Luft schnappen." "Oh, sie wollte nur frische Luft schnappen. Hört ihr das, Mädels? Ist das nicht lustig?" Margrit, Sophia und Ruby lachen höhnisch über ihre Bemerkung. "Du solltest gar keine Zeit haben, für einen Spaziergang im Freien oder irgendeine Art von Freizeit." Sie fängt an wie ein Psychopath zu grinsen. "Und was ist mit unseren Zeichnungen, musst du die nicht auch machen?" Mist, die Zeichnungen. Die habe ich komplett vergessen. Shit. "Um ... die habe ich schon begonnen, aber noch nicht fertig." "Na dann, was macht du noch hier? Abmarsch! Ich will diese Zeichnungen am Mittwoch, also in zwei Tagen sehen!"
"Aber die sind bis Donnerstag auf." Ich versuche so leise wie möglich zu reden, in der Hoffnung, dass sie mich nicht hört.
"Wie bitte?! Das ist mir egal! Wenn ich sage, dass du die Aufgabe bis Mittwoch zu erledigen hast, dann hast du das auch zu tun! Verstanden?" Ich nicke nur, da ich keine Lust habe wieder geschlagen zu werden. "Gut. Und jetzt verschwinde!" Da ich keine Sekunde länger hierbleiben möchte, gehe ich sofort nach Hause.

Ich bin mal wieder in meine Gedanken vertieft, dieses Mal nicht über den Traum, aber ich achte trotzdem nicht wirklich auf meine Umgebung. Tja, hätte ich nicht machen sollen, aber jetzt ist es schon zu spät. Ich renne volle Kanne in die nächstbeste Laterne. Warum eigentlich immer ich? Bin ich wirklich verflucht? Na super, jetzt fängt es auch noch an zu regnen, aber anstatt so schnell wie möglich nach Hause zu laufen, bleibe ich stehen und atme erst mal tief durch. Ich liebe den Regen, er ist so schön beruhigend, er lässt mich besser nachdenken. Meine Gedanken von vorhin drängen wieder in den Vordergrund, welche Themen und Beispiele soll ich eigentlich mit Junseo durchgehen? Eine Berührung lässt mich innehalten. Ich schaue auf meine Füße und dort ist ein kleines schwarzes Kätzchen, ein Kater um genau zu sein. Ich bücke mich und streichele die Katze. "Wo kommst du denn her?" Ich weiß, es ist komisch mit Tieren zu reden, aber ich habe das Gefühl, dass mich so ziemlich jedes Tier versteht. Ich rede gerne mit Tieren, sie hören einem zu und spüren, wenn es einem nicht gut geht, sie sind eigentlich immer für einen da. "Hast du dich verlaufen?" Ich schaue auf den Hals der Katze und sehe, dass sie kein Halsband hat. "Wurdest du armes Ding ausgesetzt?" Das kleine Kätzchen miaut, wie als würde sie mir zustimmen. Ich sagte ja, es ist komisch. Da es kalt und nass ist, überlege ich nicht lange und nehme die Katze einfach mit zu mir. Es gibt niemanden, der etwas dagegen haben könnte.

Zu Hause angekommen ziehe ich mir erst mal Jacke und Schuhe aus, dann hole ich mir ein Handtuch und trockne das Kätzchen ab. "Tja, du kommst von der Straße, also muss ich dich waschen. Bitte kratzt mich nicht." Ich hebe die kleine Katze auf und gehe ins Badezimmer, dort lasse ich ein wenig warmes Wasser, mit ein bisschen Seife ins Waschbecken und setzte dann das Kätzchen hinein. Zu meiner Überraschung, scheint ihm das Wasser zu gefallen. Erleichtert fange ich an sein Fell zu waschen und trockne ihn danach wieder ab. "So, jetzt erst mal raus mit dir, ich muss mich auch noch duschen und dann suche ich dir etwas zu essen." Danach ziehe ich mir meinen Pyjama an und gehe ins Wohnzimmer, um dem Kätzchen etwas zum Essen und auch einen Namen zu geben. Oh je, ein Name. Ich habe mir noch gar keinen überlegt, aber viel wichtiger ist, wo ist der kleine Kater hin?

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Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen, auch wenn ich es etwas langweiliger finde. Wenn es euch gefallen hat, könnt ihr mir das durch ein Sternchen (eine Stimme) zeigen und ich würde mich auch über einen Kommentar freuen.

Der weiße FuchsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt