Kapitel 4

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Da meine Adoptiveltern etwas reicher sind, habe ich eine etwas größere Wohnung über zwei Stockwerke und einer Dachterrasse zur Verfügung. Die kleine Katze hat daher viele Möglichkeiten um sich zu verstecken. Der Kater muss sich erst eingewöhnen, darum werde ich ihn noch nicht suchen gehen. Ich begebe mich in die Küche und nehme eine Schüssel aus dem Schrank, um sie mit Wasser zu füllen. Danach durchsuche ich den Kühlschrank, nach etwas essbarem für das Kätzchen. Eine Dose Thunfisch entdecke ich und gebe den Inhalt auf einen Teller, den ich zusammen mit der Schüssel Wasser auf den Boden stelle.

Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass es erst 16:23 ist. Daraufhin ziehe ich mich an, schnappe mir einen Rucksack, meine Geldbörse und den Wohnungsschlüssel und mache mich auf den Weg zur nächsten Tierhandlung. Dort angekommen, nehme ich mir einen Einkaufswagen und gehe auf die Suche nach Sachen, die ich für die Katze benötige. Als erstes besorge ich Futter, Schüsseln, eine Bürste, ein kleines Körbchen und Spielzeug für Hannibal. Ja, ich habe mich bereits für einen Namen entschieden. Danach gehe ich zu einer Mitarbeiterin und bestelle ein Katzenklo, sowie einen Kratzbaum zu mir in die Wohnung. Nachdem ich den Einkauf für den Kater erledigt habe, mache ich mich auf den Weg nach Hause.

Ich sperre die Türe auf und stelle die Sachen in der Küche ab. Das Körbchen kommt im Wohnzimmer in eine Ecke, sodass Hannibal einen Rückzugsort hat, das Spielzeug lege ich in die Nähe. Als ich die Schüsseln tausche, fällt mir auf, dass er den Thunfisch aufgegessen hat. Ich schaue auf die Uhr und bemerke, dass es bereits 19:37 ist. Der Einkauf hat länger gedauert, als erwartet. Ich ziehe mich um, gehe Zähneputzen und falle erschöpft ins Bett. Kurze Zeit darauf wandere ich ins Land der Träume. Doch in dieser Nacht werde ich von meinen Träumen verschont.

Ich werde von einen komischen, aber sehr vertrauten Geräusch, aus meinem Schlaf gerissen. Die Kaffeemaschine. Warte. Die Kaffeemaschine? Warum macht die denn Kaffee? Ich stehe auf und schlendere in die Küche um zu sehen, was los ist. Dort angekommen sehe ich einen kleinen Jungen mit schwarzen Haaren und ... Katzenohren?

Ok ich schlafe wahrscheinlich einfach noch oder mein Gehirn spielt mir einen Streich. Der kleine Junge dreht sich um, lächelt und sagt: "Guten Morgen, ich habe Kaffee gemacht. Ich hoffe, dass du welchen trinkst." Er drückt mir eine Tasse in die Hand und ich antworte sehr verwirrt: "Danke, aber wer du bist und wie bist du hier reingekommen?" "Oh ich? Ich bin die kleine Katze." Er grinst breit. "Einen Namen habe ich noch nicht, es sei denn, du hast dich schon für einen entschieden." "Warte. Was?" "Ok, du bist also ein Morgenmuffel. Na dann erkläre ich es mal anders. Ich bin ein Dämon. Um genau zu sein dein Dämon und ich bin hier, um dich zu beschützen. Du kannst mir befehlen, was auch immer du möchtest. Oh und ich brauche noch einen Namen."
Mein Gehirn rattert und kommt gerade gar nicht mit dieser Information klar. "Ähm. Ein Dämon? Alles klar. Ich schlafe einfach noch." Ich schließe kurz meine Augen und als ich sie wieder öffne, ist der komische Junge verschwunden. Ich schaue mich eine Weile um, doch alles was ich sehen kann, ist Hannibal, der vor seiner Schüssel sitzt. "Na Hannibal. Kommst du endlich aus deinem kleinen Versteck hervor?" Ich wollte ihn gerade streicheln, als mir die Uhr ins Auge springt. "Oh scheiße, es ist schon 7:28." Ich trinke meinen Kaffee aus, renne in mein Zimmer, um mich anzuziehen und gehe noch Zähneputzen. Nachdem ich fertig bin, gebe ich noch etwas Futter in Hannibals Schüsseln und mache mich dann auf den Weg in die Schule.

In der Schule ist heute nichts großartiges passiert, Clair und ihre Clique haben sich den ganzen Tag nicht blicken lassen und Rose ist endlich wieder anwesend. Sie war nämlich eine Woche krank, eine Woche, die mir vor kam wie ein ganzes Jahr, eine Woche, in der mich niemand vor dem ganzen Mobbing beschützt hat.

Nach dem letzten Unterricht treffe ich mich vor der Schule mit Rose. "Und was habe ich alles verpasst in der Zeit, in der ich krank war?" Ich erzähle ihr, was wir gemacht haben und gebe ihr die Unterlagen. "Was hast du eigentlich am Donnerstag vor? Bleibt es bei unserem wöchentlichen Mädelsabend bei mir oder musst du etwas anderes machen?"
"Nein, ich bin frei und außerdem, haben wir unseren Mädelsabend schon lange nicht mehr veranstaltet." Rose schaut auf ihre Uhr. "Oh, es tut mir leid, aber ich muss los. Bis Donnerstag." Wir umarmen uns noch und jede geht nach Hause.

Als ich meine Wohnungstüre aufmache, trifft mich der Schlag.

Der weiße FuchsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt