Kapitel 6

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Ich schaue auf mein Handy und sehe, dass es bereits 21:13 Uhr ist und frage mich, wer zur Hölle um diese Uhrzeit noch so einen Krach macht. Ich seufze und will mich wieder hinlegen, als mir etwas einfällt. „Scheiße! Die Zeichnungen!" Es ist bereits Dienstag am Abend und Clair will diese blöden Zeichnungen bis Morgen haben.
Mit einem tiefen Seufzer nehme ich mein Handy zur Hand und gehe in den Chat mit Rose: „Hey. Ich komme morgen wahrscheinlich nicht in die Schule, da es mir nicht ganz gut geht. Du weißt schon, meine Migräne und so, aber mal wieder so schlimm, dass ich mich übergeben habe." Ich muss nicht lange auf eine Antwort warten. „Oh je, du Arme. Willst du Donnerstag ausfallen lassen, um dich besser zu erholen?" „Nein, ich glaube, dass mir unser Mädelsabend sogar wieder mehr Kraft geben wird." „Ok. Ich werde morgen in der Schule Bescheid geben. Gute Nacht und gute Besserung." „Danke und dir auch eine Gute Nacht."
Gerade will ich mein Handy weglegen, als ein erneuter Krach mich so erschreckt, dass ich es fallen lasse. Ich atme genervt aus, hebe mein armes Handy auf und krieche aus dem Bett. Widerwillig schlüpfe ich in meine Hausschuhe und eine Weste, da es schlagartig kalt geworden ist. Wie ein Zombie begebe ich mich mürrisch ins Wohnzimmer, wo der Lärm herkommt. Als ich dort angekommen bin, bin ich kurz davor zu schreien. Mein Tablet, Fernseher und sogar mein Staubsauger rennen durch die Wohnung und letzterer scheint Hannibal zu jagen. Dieser sucht sich nach ewigem Herumgerenne, Schutz auf meinem Schrank, gegen den der Staubsauger fährt und eine Vase herunterschmeißt. Jetzt lasse ich wirklich einen kleinen Schrei los, da dass meine Lieblingsvase ist. Diese habe ich selbst getöpfert und bemalt, aber zum Glück ist sie ganz geblieben. Alle Geräte und auch Hannibal halten in ihrer Bewegung inne und... Sie sehen mich verwundert an? Sie sehen mich an, diese Dinger haben doch ernsthaft Augen! Ich gehe langsam nach hinten und renne dann durch alle Gänge und Zimmer davon, die Geräte mir hinterher. Solange bis ich wieder im Wohnzimmer in einer Ecke stehe. Ich bekomme Panik und kauere mich am Boden hin und was danach passiert ist, weiß ich nicht genau. Alles was ich höre, ist ein überraschter Aufschrei Hannibals und dann ein weiteres Krachen. Ich schaue auf und alles ist verschwommen, als ich versuche aufzustehen wird alles schwarz.

Ich stehe auf einer Wiese, vor einem großen Haus. Auf dieser Wiese spielen Kinder und zwei Frauen scheinen auf diese aufzupassen. Die Frauen sehen aus wie Zwillinge, beide haben braune, glatte Haare und dunkelbraune Augen. Sie alle wirken so glücklich, alle, bis auf diese Zwei.
Das Bild vor mir verschwimmt und ich stehe am selben Ort, doch die Kinder spielen nicht mehr, sie sind älter und wirken bedrückt, die zwei Frauen sind nicht mehr zu sehen. Doch dafür zwei Männer, die diesen sehr ähnlichsehen.
Wieder wechselt das Bild vor mir, ich sehe erneut diese Frauen, doch sie schauen anders aus. Die eine hat jetzt schwarze Locken und leicht rote Augen. Während die andere nun weiße Locken, eisblaue Augen und eine große Narbe im Gesicht hat, die sich von über ihrem rechten Auge bis zu ihrem Schlüsselbein zieht. Neben den Beiden, gibt es noch die zwei Männer und sie alle streiten.
Das Bild verschwimmt noch einmal und dieses Bild scheint vor dem Vorherigen zu spielen, da die Frauen wieder braune Haare haben und jünger wirken. Nun stehe ich auf einer Klippe über einem See, dort stehen alle, bis auf drei Personen. Einer der kleinen Jungen von dem ersten Bild und einer der zwei Männer, ich bin allerdings eine der zwei Frauen und versuche einen Streit zwischen den zwei Jungs zu schlichten. Es fängt an zu eskalieren und der Kleinere lässt ein Schwert erscheinen, mit dem er sein Gegenüber schlagen will, doch ich werfe mich dazwischen, werde bei der rechten Gesichtshälfte erwischt und stürze in den See.
Es brennt, als das Wasser meine Haut berührt, es brennt wie Säure. Mir wird die Luft abgeschnürt und ich höre Leute rufen. Sie rufen einen Namen. Meoldy. Witzig, dieser Name klingt fast wie meiner, fremd und doch so vertraut. Meine Haut brennt immer mehr und ich fange an zu schreien und dann werde ich von irgendeiner Kraft aus dem Wasser gezogen. Ich pralle auf dem Boden auf und kann nicht atmen, alles schmerzt und brennt. Die Frau, die vorhin noch braunhaarig war, kriecht auf mich zu, ihr Haar nun schwarz. „Meoldy." Die Schmerzen werden schlimmer und kurz bevor ich das Bewusstsein verliere, höre ich noch folgende Worte: „Sag Shawlene, dass sie aufhören soll."

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Nach einer etwas längeren Schreibblockade und Stress durch Schule, habe ich es endlich geschafft wieder zu schreiben. Bitte nehmt es mir nicht übel, dass ich schon so lange nicht geupdated habe und fürs erste sollte wieder jeden Montag ein Kapitel kommen, aber ich kann nichts versprechen.

Der weiße FuchsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt