Kapitel 5

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Der kleine Junge ist wieder da und meine ganze Wohnung wurde auf den Kopf gestellt. Ich gehe wieder aus der Türe, mache sie zu und wieder auf, in der Hoffnung, dass das alles nur Einbildung war, aber nein. Der Junge bemerkt mich und so schnell kann ich gar nicht schauen, rennt er davon. Es ist nur noch ein leises „Oh scheiße" zu vernehmen, als ich mir einen Besen schnappe und ihm hinterher laufe.
Kurz vor dem Badezimmer verwandelt er sich in Hannibal und dieser verschwindet hinter der Waschmaschine. „Bitte schlag mich nicht. Ich wollte dir nur etwas zu Essen machen und da sind die Küchengeräte einfach davongelaufen. Als ich versucht habe diese wieder einzufangen, ist deine Wohnung etwas durcheinander gekommen."
Nun lugt ein kleiner Katzenkopf hinter der Waschmaschine hervor.
„Meine Küchengeräte sind davongelaufen? Wie das denn?" „Ich hab keine Ahnung. Es tut mir so leid." „Ok, aber jetzt komm mal raus von da hinten und erklär mir mal alles von Anfang an, auch das mit heute in der Früh. Ich bin nämlich mehr als nur verwirrt." Hannibal kommt hervor, nimmt wieder Menschengestalt an und dann gehen wir gemeinsam ins Wohnzimmer.

Er erzählt mir alles, was er mir heute Morgen und im Badezimmer bereits erzählt nochmal. „Und wie zur Hölle können Geräte weglaufen?" „Na ja, das weiß ich auch nicht genau, aber ich weiß, dass Hexen sowas erreichen können und..." Er hört auf zu reden. „Und was?" „Und... Schwarze Magie. Wenn sich viel negative Energie sammelt, kann schwarze Magie entstehen und auch so etwas auslösen... Aber, ich bezweifle, dass es davon kommt."
Mein Gehirn rattert wieder und versucht die ganzen Informationen zu verarbeiten. „In Kurzform könnte man sagen, dass Magie und all die Legenden, Mythen und Fabel existieren. Na ja, vielleicht nicht alle, aber die meisten." „Auch komische Schatten mit roten Augen?" „Hmm, ja. Es klingt sehr nach einem Wesen, das man Schatten nennt. Sie zählen zu den Dämonen. Aber warum fragst du?" „Komm mit." Ich führe ihn in mein Arbeitszimmer, schalte meinen PC ein und zeige ihm meine Zeichnungen.
„Ja, diese Wesen existieren alle und sie sehen auch genauso aus. Aber woher weißt du das?" „Ich sehe sie in meinen Träumen. Ich weiß nicht viel, nur wie diese Wesen aussehen. Von manchen werde ich gejagt und andere scheinen auf der Flucht zu sein." „Wie real wirkt er? Welche Rolle spielst du? Wie oft hast du diese Träume?" „Wenn ich nicht eigentlich wüsste, dass es diese Wesen nicht gibt, würde ich ihn für real halten, aber du wirfst ja auch wieder alles über den Kopf."
Ich sehe ihn kurz an und komme immer noch nicht mit den Ohren klar. „Ich ‚spiele' eine Person, die auf der Flucht vor irgendetwas zu sein scheint und immer am Ende meines Traums greift mich dieses Wesen an, es wird weggerissen und dann verliere ich das Bewusstsein." Mit dem Finger zeige ich auf das Bild mit dem Schatten und rede dann weiter: „Diese Träume habe ich fast jede Nacht, ich glaube sogar, dass ich heute zum ersten Mal nichts geträumt habe."
Hannibal starrt den Bildschirm an und sieht sehr nachdenklich aus, dann richtet er seine Augen auf mich. „Ich habe zwar wenig Erfahrung damit, aber wenn du mich fragst, klingt das als würdest du dich an etwas erinnern. Etwas, das in einem früheren Leben oder so passiert ist." „Ok mein Kopf hat gerade den Geist aufgegeben, außerdem ist es bereits 20:39 Uhr. Wir sollten beide schlafen gehen."
Hannibal sieht sehr mürrisch aus, aber hat er nicht einen eigenen Namen? „Um, eine Frage. Wie soll ich dich nennen? Einfach Hannibal oder irgendwie anders?" „Ja, du kannst mich Hannibal nennen, es ist üblich, dass wir die Namen annehmen, die uns von unseren Meistern gegeben werden. Indem Fall, bist du meine Meisterin und hast mich Hannibal genannt, aber du kannst mich auch bei meinem richtigen Namen nennen. Ich heiße Jim."
„OK, gute Nacht." Ich schlendere ins Badezimmer, erledige meine Routine, stelle mir meinen Wecker etwas früher, da ich vergessen habe die Hausaufgabe zu machen und begebe mich ins Bett.

Da fällt mir wieder ein, ich sollte Junseo fragen, was er am Samstag büffeln möchte. Ich suche mein Handy, krame den Zettel aus meiner Schultasche und speichere seine Nummer ein. Danach schreibe ich ihm eine Nachricht: „Hey, ich bin Melody und wollte nur fragen, welche Themen ich mit dir durchgehen soll." Ich lege mein Handy weg und bin kurz vorm Einschlafen, als ein Krachen mich zusammenfahren lässt.

Der weiße FuchsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt