Girl of the Night

01|Cardonien

Einst wurde ich im wunderschönen Land Cardonien geboren, abgeleitet von unserem Nachnamen Cardona. Mein Vater Marius und meine Mutter Mireya, lernten sich im alter von 15 Jahren kennen. Als ich geboren wurde, waren sie in ihren Zwanzigern. Die beiden waren unterschiedlicher Herkunft, doch mein Großvater Maurizios, der ein Tribrid war, erschuf ein Land fern von Menschen, damit unsere Spezies und andere hier leben konnten. Ein Tribrid war sehr selten und war bedeutete dass alle drei Spezien in einem Wesen vereint sind. Als mischung aus Wolf, Vampir und Hexe, war man das stärkste Lebewesen in Cardonien.

Hier in Cardonien leben die drei reiche Regnum Lupus¹, Regnum Vampire² und Regnum Phytonissam³. Meine Eltern und ich lebten um das Reich Regnum Lupus herum. Rings um die Königreiche gab es Wälder, in denen die nicht adeligen hausten. Man fühlte sich sehr sicher in unserem Land. Hier ist es egal, ob man ein Werwolf, ein Vampir oder eine Hexe ist, doch Menschen mochte hier Niemand. Sie jagten uns damals in der Menschenwelt, da sie Angst vor uns hatten. Eigentlich sind hier alle friedliche Lebewesen. Sie können lieben, weinen, trauern und all das was Menschen auch können, nur besaßen alle hier lebenden Fähigkeiten, was sie somit von den Menschen unterschied.

Und alles was sich zu stark von den anderen unterscheidet, akzeptierten sie nicht. Ich fand es bewundernswert wie verschiedene Spezien in einem so wunderschönen großen Land leben können, ohne sich zu bekriegen. Jedes Dorf hatte rund 30 Häuser um sein Königreich herum, denn das Land bestand praktisch nur aus Wald. In dem restlichen Wald lebten die Wesen, die sich untereinander gemischt hatten, also die keine Zugehörige Rasse besaßen beziehungsweiße sich nicht zu einer Rasse einordnen wollten. Bärlauch, Eisenhut und Maiglöckchen zierten die Wälder.

Die Häuser wurden viel aus Lehm und Stroh gebaut. Später arbeitete man viel mit Stein, um den Häusern Stabilität zu gewährleisten. Die Königreiche wurden mit Steinen und einem Fluss ringsum von den Hütten im Wald abgetrennt. An einigen Stellen gab es auch Flüsse, so auch um die Königreiche, als klare Abtrennung von adeligen und gewöhnlichen Wesen. Als adelige Wesen bezeichnete man die, die schon damals als adelige in der Menschenwelt geboren wurden. Meine Eltern wollten damals aus dem schönen Cardonien raus, etwas neues sehen, denn mein Opa verstarb an einer giftigen blauen Blume, genannt Eisenhut.

Diese benötigte er nämlich für einen Schutztrank, um Cardonien für Menschen unsichtbar zu machen. Sie ist die gefährlichste Pflanze in ganz Cardonien. Berührte man diese Pflanze, wurden die Nervenzellen erregt, was bedeutete, dass man kein wärme Empfinden besaß, kein brennen und kein Prickeln mehr spürte. Nach längerem Kontakt wurde der Körper taub und lahmgelegt. Er fasste an den Stiel und berührte dabei die giftigen Blätter, doch bemerkte dies nicht. Erst als er am Boden lag und sich vor Schmerzen krümmte. Meine Vater war daher sehr traurig, ich sah ihn als 3-jähriges Mädchen oft weinen und seine Launen wechselten von Trauer zu Wut.

Mein Onkel Lionel hingegen war nur wütend und versuchte sich meiner Mutter zu nähern. Schon seit er sie das erste mal an der Seite meines Vaters sah, war er eifersüchtig. Der Verlust meines Opas ist für mich gar unmöglich zu verkraften, alle trauern sehr um ihn. Das Mobben von den anderen in unserem Land beschäftigte mich sehr. Dauernd fragte ich mich wieso ich so anders bin, doch ich fand keine Antwort und bat daher meine Mutter weit weg von hier zu gehen. Kurzerhand zauberte meine Mutter ein Portal, um in die Menschenwelt zu gelangen. Es befand sich in unserem Keller, hinter einem Schrank ist eine unsichtbare Tür, durch die wir nach Cardonien gelangten. Menschen können dieses Portal nicht sehen und somit auch nicht hineingehen.

Nun bin ich 12 Jahre alt und meine Eltern 32. Bisher besitze ich noch keine Kräfte, was mich immer zur Weißglut bringt. Mein Vater ist ein Hybrid, also eine Mischung aus Werwolf und Vampir. Meine Mutter ist eine Hexe. Zur zeit wohnen wir in einer Kleinstadt in Deutschland. Diese Kleinstadt heißt Selm und hat nur circa 27.054 Einwohner. Jede Straße ist so gut wie zu gebaut worden, es gibt kaum Felder. Meine Eltern haben es sehr schnell gelernt sich hier anzupassen, da meine Großmutter ein Mensch ist und sie früher immer besucht haben.