17) Dreidimensionale Charaktere erschaffen

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17.
Die Charaktere sind das wichtigste an einer Geschichte. Der Leser fiebert mit ihnen mit, schwärmt für sie, identifiziert sich mit ihnen, lacht und weint mit ihnen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Figuren wie echte Personen wirken, so als gäbe es diese Menschen wirklich.
Doch wie macht man das?

Zuerst einmal ist es wichtig, sie gut zu kennen. Deshalb solltet ihr euch eine Liste mit wichtigen Infos über eure Protagonisten machen (wie in Kapitel 2 beschrieben). Doch das reicht nicht wirklich aus.

Um sie für sie typisch handeln zu lassen, kann man sich zum Beispiel ähnlich gestrickte Personen aus dem echten Leben nehmen und sich fragen, was sie in so einer Situation machen würden. Aber lasst euch wirklich nur inspirieren und schreibt keine Geschichte über eure Freunde. ;)

Auch Szenen schreiben kann helfen, eure Charaktere lebendig werden zu lassen. Diese Szenen müssen nicht in der Geschichte vorkommen, aber sind eine schöne Übung.
Das kann man natürlich auch im Kopf machen z.B. wenn man in der Bahn oder Schule ist. Wie würde die Figur sich verhalten? Würde sie alle Freunde mit ins Gespräch einbeziehen oder allein in einer Ecke stehen? Hört sie Musik im Bus oder guckt sie lieber raus?

Ein Interview ist auch eine gute Möglichkeit euren Charakter kennen zu lernen und ihn leben zu lassen. Stellt ihm in eurem Kopf Fragen und lasst ihn antworten. Ihr könnt ihn so ziemlich alles fragen, das ist das Gute dabei!

Stellt euch aber auch die Frage, was euren Charakter umgibt. Mit welchen Personen hat er zu tun? Welche Freunde hat er? Er ist nicht der einzige Interessante in eurem Buch. Auch Nebencharaktere spielen eine (wenn auch kleinere) Rolle. Sie helfen eurem Protagonisten, bringen ihn weiter, streiten sich mit ihm und so weiter. Auch sie haben Träume, Ziele, Ängste und Wünsche.
Vergesst nicht euch auch mit ihnen zu beschäftigen! Hier sollte ein Steckbrief und/oder Interview allerdings ausreichen. So viel Zeit hat man ja auch wieder nicht, oder?

Tipps: - vermeidet Mary Sue's! (Das sind Charaktere, die einfach perfekt sind, hübsch, viele Freunde haben, eine Beziehung, denen alles ohne Mühe gelingt, die keine Fehler und Probleme haben und so weiter.) Das ist, wenn nicht bald ein Konflikt in ihrem Leben auftritt, der sie aus der Bahn wirft, echt langweilig!

- bitte keine vollständigen Opfer! So hart es auch klingt, aber Figuren, die im Selbstmitleid schwelgen, schlechte Noten haben, gemobbt werden, Alkoholabhängige als Eltern haben, Selbstmordgedanken und keine Freunde haben sind auch keine guten Charaktere. Es ist sehr unrealistisch, wenn sich dann ein gut aussehender Badboy ausgerechnet für sie interessiert, obwohl das überhaupt nicht zu ihm und in seinen Charakter passt.

- Die typischen Badboy/Goodgirl Charaktere nerven auch langsam. Klar, dass ist das was zieht, aber ist das nicht einfach nur langweilig? Wenn euer Charakter ein braves Goodgirl ist, gebt ihr doch zur Abwechslung mal auch andere Eigenschaften wie z.B. dass sie sich immer lautstark für ihre Freunde einsetzt oder eine dunkle Vergangenheit hat.

- Eure Figur muss sich mit der Handlung verändern. Man bleibt nicht immer gleich, insbesondere nicht, wenn man mit einem Konflikt umgehen musste und diesen dann gelöst hat.

Ich hoffe, dass hat euch ein bisschen geholfen!

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