Fay
Nachdem ich auch noch die letzten beiden Stunden Deutsch überstanden habe, machen Michelle und ich uns auf den Weg nach draußen. Mit einer kurzen Umarmung am Ende des Schulhofes gehen wir jeweils in eine andere Richtung nach Hause. Michelle wohnt nämlich mit ihren Eltern auf dem Hügel, wo eher die Leute wohnen die mehr Geld in den Taschen haben. Ich dagegen wohne mit meinem Bruder am unteren Teil des Hügels. Dort stehen die Wohnungen der nicht so reichen Leute. Arm würde ich sie nicht beschreiben, jedoch können wir uns auch nicht die großen, modernen Villen auf dem Hügel leisten. Ehrlich gesagt bin ich sogar recht zufrieden am unteren Teil zu wohnen. Unsere Siedlungen und Wohnungen sind nämlich so bewohnt, dass du gar nicht in der Menschenmenge auffällst. Auf dem Hügel stehst du jedoch ständig unter den beobachtenden Blicken der Nachbarn. Nackt durch den Garten laufen ist dort also nicht gerne gesehen. Mal davon abgesehen, dass die meisten Kinder dort von ihren Eltern enterbt werden würden, wenn sie so etwas machen.
Als ich unseren Wohnblock erblicke seufze ich erleichtert auf. Mein Rücken schmerzt und ich bin froh, wenn ich in meinem Bett liegen kann. Mit meiner letzten Kraft schleppe ich mit die Treppen bis in den 4 Stock hoch. Da mein Körper vor Schmerzen zittert brauche ich mehrere Anläufe, bis ich endlich mit meinem Schlüssel das Schlüsselloch treffe.
Mein Rucksack rutscht mir im Flur von den Schultern. Halb kriechend erkämpfe ich mir die letzten Meter in mein Zimmer. Ohne auch nur darauf zu achten, dass ich noch meine Schuhe trage lege ich mich auf mein Bett und falte mich zusammen wie ein Embryo. Dann fallen mir vor Erschöpfung die Augen.
"Fay.... Fay...." summend ruft eine klare melodische Stimme meinen Namen. Unruhig welze ich mich in meinem Bett herum.
"Fay Cassandra Holm deine Zeit ist gekommen....". Eine drückende Schwere breitet sich ein meinem Kopf aus, als ich den Satz wahrnehme.
Was für eine Zeit ist für mich gekommen? Über diese Frage zerbreche ich mir den Kopf als die summende Stimme auf einmal antwortet. "Die Zeit, um deine Mission anzufangen und zu erfüllen Fay.... du bist die Auserwählte....".
Jetzt werde ich doch echt komplett verrückt. Hat die Stimme gerade auf meine Frage geantwortet? Ich habe doch gar nichts gesagt.
Als ich versuche meine Augen zu öffnen merke ich, wie sich der Druck in meinem Kopf verschlimmert. Was ist das? Durch irgendeine Kraft werde ich weiter im Schlaf gehalten. Ich kann nicht aufwachen!Auf einmal bekomme ich Panik. Was ist, wenn ich nie wieder aufwache?
Mit ganzer Kraft versuche ich gegen die Kraft anzukämpfen als auf einmal die Stimme erklingt."Kämpfe nicht gegen mich an Fay.... Ich bin nicht dein Feind.... erfülle deine Mission.... erfülle deine Mission.... erfülle deine.... erfülle...."
Langsam verblasst die Stimme in meinem Kopf. Erschrocken schnappe ich nach Luft als ich endlich wieder die Augen öffne.
Und schon wieder sitze ich schweißgebadet in meinem Bett und habe gar keine Ahnung was hier gerade passiert ist.
"Hey Fay weißt du zufällig.... " mein Bruder reißt unerwartet meine Zimmertür auf und stockt mitten in seinem Satz als er mich erblickt.
Sorgenfalten breiten sich auf seinem sonst makellosen Gesicht aus."Alles in Ordnung bei dir? Du glühst ja richtig." In zwei großen Schritten ist er bei mir, setzt sich auf meine Bettkante und hält mir seine Hand an die Stirn.
"Jaja alles gut. Mach dir keine Gedanken." Wich ich ihm aus und schiebe seine Hand von meiner Stirn.
"Was wolltest du denn von mir," fragte ich ihn um von mir abzulenken.
"Von dir? Achso ja stimmt. Ich wollte fragen, ob du weißt in welchem Karton in der Küche die Pfannen sind." Erst noch vollkommen verwirrt überlegt er, was er fragen wollte.
"Nein weiß ich nicht," antworte ich ihm ehrlich."Ich ziehe mir eben was bequemes an und dann komme ich dir helfen suchen ok?" Ich hoffe er merkt, dass ich eben ein paar Minuten für mich brauche um das ganze zu verdauen. Beim verstehen kann er mir dann gerne später helfen. Von Sachen Familien Traditionen und so hat er nämlich mehr Ahnung.
"Ja klar. Lass dir Zeit. Der Teig für die Pfannkuchen muss eh noch gemacht werden." Noch immer Zweifelt schaut er mich an. Verlässt jedoch kurz darauf das Zimmer. Jedoch nicht ohne die Tür einen Spalt offen zu lassen um zu hören ob es mir auch wirklich gut geht.

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Engelsnacht
FantasíaFay ist 17 Jahre alt und seit zwei Wochen auf der neuen Schule. Alles gut so weit. Doch was ist wenn bei dir auf einmal die Zeichen eines Engels sichtbar werden? Tja dann, wie heißt es so schön 'die Jagt ist eröffnet. Und bei ihr heißt es nicht a...