Der Rattenfänger von Hameln

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"Der Rattenfänger von Hameln" ist trotz seiner sehr lokalen Herkunft einer der bekanntesten Sagengestalten des deutschsprachigen Raums. Besonders durch die Gebrüder Grimm erlangte er große (internationale) Bekanntheit, tatsächlich sind die Motive dieser Sage jedoch deutlich älter. Die Interpretationen reichen vom Teufel, über den Ausdruck eines alten Fruchtbarkeitsritus bis hin zum Teufel selber.

Die Kinder von Hameln nach den Gebrüdern Grimm

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Die Kinder von Hameln nach den Gebrüdern Grimm

Im Folgenden soll die Version der Geschichte erzählt werden, die heutzutage die Bekanntestes ist. Woher die Sage kommt und was ihre Motive bedeutet könnten, wird dann hergeleitet werden.

Die Märchen- und Sagensammler Jakob und Wilhelm Grimm, schrieben 1816 ihre "Deutschen Sagen", in diesem findet sich auch "Die Kinder von Hameln" (Nr.245). Wie auch die berühmte Märchensammlung der Brüder beflügelte auch dieses Werk den aufkeimenden deutschen Patriotismus nach der napoleonischen Ära im 19. Jahrhundert und haben damit eine politische Dimension, er wurde versucht einen "urdeutschen Mythos" zu finden- der faktisch so nie extratierte.

Inhaltlich erzählt die Sage, dass im Jahr 1284 in eigenartiger Mann in einer bunten Tracht gekleidet nach Hameln kam. Er war ein Rattenfänger und bot der Stadtführung an, die Stadt gegen ein Entgeld von allen Ratten zu befreien. Nachdem ihm das gewährt wurde, zog er eine Pfeife hervor und begann zu spielen. Da kamen alle Ratten der Stadt zu ihm und folgten ihm aus Hameln heraus, bis an die Weser. Der Rattenfänger führte sie hinein und die Tiere ertranken. Die Bürger jedoch verweigerten ihm den vollständigen Lohn. Der Rattenfänger verließ daraufhin zornig die Stadt. Doch am Tag des hl. Johannes und Paulus (26.6.) kam er zurück. Doch dieses Mal war er wie ein Jäger gekleidet, mit einem roten Hut. Er begann wieder zu pfeifen, doch dieses Mal folgten ihm nicht die Ratten, sondern alle Kinder der Stadt inklusive die erwachsene Tochter des Bürgermeisters und eine Magd, die ein junges Kind trug und den Zug beobachten wollte. Er führte sie durch das Osttor zum Koppelberg. Dieser Berg öffnete sich und der Pfeifer führte die Kinder hinein, bloss ein blinder und ein stummer Junge blieben draußen. Die Magd, die den Berg ebenfalls nicht betreten hatte, sondern zurück geblieben war lief zurück in die Stadt und brachte die Nachricht mit, dass die Kinder im Koppenberg verschwunden waren. Da eilten die Eltern aus der Stadt um ihre Kinder zu suchen- jedoch ohne Erfolg. 130 Kinder verschwanden an diesem Tag und die Dorfbewohner jammerten darüber, was ihr Geiz ihnen angetan hatte. Den Kindern wurden zwei steinerne Grabes kreuze geweiht-eins für die Jungen und eins für die Mädchen. In der Straße, in der der Rattenfänger gespielt hatte durfte nie mehr musiziert werden. Der Unglückstag wurde in den Annalen schwarz angestrichen ind an dem Rathaus erinnerte eine Steinschrift daran, die besagte:

"Im jar 1284 na Christi gebort
tho Hamel worden uthgevort
hundert und driczig kinder, dosülvest geborn,
dorch enen piper vnter den köppen verlorn."

Hochdeutsch (In etwa): "Im Jahre 1284 n. Chr. gingen 130 Kinder aus Hameln durch einen Pfeifer unter dem Koppen verloren."

Auf der neuen Pforte wurde die Geschichte auf Latein niedergeschrieben und der Bürgermeister von Hameln gab 1572 ein Kirchenfenster mit dem Motiv des Rattenfängers in Auftrag.

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