Die Banshee (irisch ban Sídhe, banshee; schottisch bean-nighe; walisisch gwrach y Rhibyn; "Die Waschfrau", "The women of fairies") ist eine geisterhafte Gestalt aus der keltischen, insbesondere der irischen Folklore. Etmologisch liegt es nahe, dass sie ursprünglich zu den Sídhe (Also Elfen oder Feen) zugeordnet wurde, später wurde sie aber auch oft als eine Art Gespenst dargestellt. Ihr Rufen in der Nacht kündigt den Tod eines Familienmitgliedes oder der Person, die sie hört an.
Die Banshee gilt als Todesomen und als Wanderin zwischen den Welten. In Irland gibt es den Glauben, dass sie nur zu ursprünglich irischen Familien kommt und diese vor einem Todesfall warnt. In Schottland und Wales gibt es die gleiche Vorstellung zu dem walisischen oder schottischen Pendant zur Banshee. Darstellt wird die Banshee meist als alte, totengleiche Frau, mit langen schwarzen oder weißen Haaren, deren Augen rot vom Weinen sind. Sie ist nicht nur mit einer Familie verbunden, sondern auch mit deren Anwesen. Zudem hat die Banshee eine besondere Verbindung zu Gewässern, insbesondere zu fließenden Wassern.
In Schottland wird sie manchmal deshalb auch mit der sogenannten "Waschfrau an der Furt" gleichgesetzt, einer geisterhaften Erscheinung mit blutiger Kleidung, die Reisenden an fließenden Gewässern begegnet und dieses etwas Böses voraussagt.
Eine beispielhafte Sage: Die Banshi von Bunworth (Nach Wilhelm und Jakob Grimm):
Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts war Pfarrer zu Buttevant in der Grafschaft Cork der ehrwürdige Herr Carl Bunworth, ein Mann von gründlichen Kenntnissen und ungeheuchelter Frömmigkeit. Von den Reichen war er geachtet, von den Armen geliebt und ein Unterschied im Glauben minderte nicht die Zuversicht, mit der sie sich in einer schwierigen Angelegenheit oder in Zeiten des Mißgeschickes an ihn wendeten; denn sie waren gewiß, von ihm Beistand in Rat und Tat zu erhalten, wie ihn ein Vater seinen Kindern zu gewähren pflegt. Zu ihm kamen aus der benachbarten Stadt Newmarket seines Rates und Unterrichts wegen Curran sowohl als Yelverton vor ihrem Eintritt in die hohe Schule zu Dublin. Jung, ohne Vermögen und Erfahrung empfingen diese späterhin berühmten Männer außer der Belehrung, die sie suchten, noch Unterstützung in Geld, und ihre glänzende Laufbahn in der Folge rechtfertigte den feinen Takt, womit der Geber sie auszeichnete.
Was indessen den Ruf des Herrn Bunworth weit über die Grenzen der nächsten Kirchsprengel verbreitete, war seine Fertigkeit auf der irischen Harfe, und die gastfreundliche Aufnahme und Bewirtung der armen Harfenspieler, die von Haus zu Haus in der Grafschaft umherzogen. Dankbar san-gen sie auf ihren Wanderungen den Ruhm des Wohltäters zu den rauschenden Tönen ihrer Harfe, indem sie zur Vergeltung seiner Güte reiche Segnungen auf sein weißes Haupt herabriefen und in schlichten, kunstlosen Worten die Reize seiner blühenden Töchter, Elisabeth und Marie, priesen. Es war alles, was diese armen Sänger vermochten, aber wer will an der Aufrichtigkeit ihres Dankes zweifeln, da bei dem Tod des Herrn Bunworth nicht weniger als fünfzehn Harfen auf dem Boden seines Kornhauses sich hinterlegt fanden, die ihm von den letzten Gliedern eines Stammes, der nun aufgehört hat zu bestehen, waren vermacht worden? Geringfügig ohne Zweifel war der eigentliche Wert dieser Überbleibsel, doch in den Gaben des Herzens liegt etwas, das verdient erhalten zu werden und es ist zu bedauern, daß nach seinem Tode diese Harfen eine nach der andern zerschlagen und von einem unwissenden Glied der Familie, nachdem man, als sie für eine Zeitlang ihren Aufenthalt in Cork nahm, die Sorge für das Hauswesen übertragen hatte, zum Feueranmachen verbraucht wurden.
DU LIEST GERADE
Wesen aus Mythen, Sagen und Legenden
Non-Fiction"Sich zwischen den vielen Mythen aus aller Welt zu entscheiden ist nicht weniger schwer, als zwischen den verschiedenen Küchen der Welt zu wählen. An manchen Abenden bevorzugt man vielleicht thailändisches Essen, an anderen Sushi und an wieder ander...