Kapitel 1

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Was soll ich nur machen? Was wenn ich mit meiner Vermutung recht habe? Was wenn nicht?  Es hat sich so viel geändert in letzter Zeit. Minwoo lebt jetzt bei uns, da die Jungs und ich ihm vergeben haben. Wir haben alle unsere Abschlüsse gemacht. Ich habe mich in der Uni beworben. Taehyung und ich sind erst ein Jahr zusammen. Wir haben nichts, was-

"Alles okay, Babe?" Taehyung umarmte mich von hinten und riss mich wie so oft aus meinen Gedanken. "Du scheinst wieder in deiner eigenen Welt zu sein. Woran denkst du?" Er gab mir ein Kuss auf die Wange, legte sein Kopf auf meine Schulter und sah mich an.
"I-Ich hab nur Angst, dass das mit der Uni nichts wird." Nicht die ganze Wahrheit aber auch nicht gelogen.
"Sie wären verrückt, wenn sie dich nicht nehmen. Du hast super Noten, also mach dich nicht verrückt." Wir standen in der Küche und holten Chips und was zu trinken für uns und die anderen, die im Garten saßen. Taehyung gab mir noch einen kurzen Kuss, bevor er meine Hand nahm und wir zusammen zurück zu den anderen gingen. Wir setzten uns zu den Jungs und sofort kuschelte ich mich an meinen Freund. Schnell schlossen wir uns der Unterhaltung an, doch immer wieder schweiften meine Gedanken weg. Okay, ich muss das jemandem erzählen. Taehyung? Ich weiß ja nicht mal, was er über sowas denkt. Ich will ihm weder Falsche Hoffnung machen, noch will ich ihn verlieren. Nein, um es ihm zu erzählen, muss ich mir sicher sein. Dann muss ich es Jungkook sagen. Er wird so oder so hinter mir stehen. Naja, die anderen würden mich auch unterstützen. Aber er ist mein Bruder. Ich sage es ihm und wenn wir was genaueres wissen, sag ich es den anderen.
"Kommst du gleich nach?"
"Was? Wie bitte?" Ich sah zu Namjoon, der grade ins Haus ging.
"Wir gehen schon mal hoch aber Jungkook und Minwoo bleiben noch eine Weile hier. Also wollte ich wissen, ob du mit uns hoch kommst oder lieber noch etwas mit den beiden hier sitzen willst."
"Oh, ich komm gleich nach." Die sechs Jungs verabschiedeten sich daraufhin und verschwanden ins Haus. Das ist meine Chance.
"Minwoo, könntest du bitte noch eine Flasche Cola bringen und Popcorn machen?" Minwoo nickte nur als Antwort und ging ins Haus. Du schaffst das, Minie.
Langsam setzte ich mich in meinem Liegestuhl auf und sah meinen Bruder an.
"Du..Jungkook?"
"Ja?" Auch er setzte sich auf und sah mir direkt in die Augen. Ich atmete noch mal tief durch.
"I-Ich brauche deine Hilfe.. Ich glaub ich hab Mist gebaut." Es fiel mir schwer, meine Tränen zurück zu halten, also starrte ich den Boden an statt Jungkook.
"Hey.. ganz ruhig süße." Er legte seine Hand auf meinen Oberarm und strich langsam drüber, sowie immer, wenn es mir schlecht ging. "Ganz ruhig, Okay? Erzähl mir einfach was los  ist und wir finden eine Lösung. So wie immer." Ich war so dankbar, für seine Worte. Wir hatten es immer geschafft und wir würden es auch jetzt schaffen.
"I-Ich.." reiß dich zusammen, Minie. Noch einmal atmete ich tief durch und sah ihm dieses Mal in die Augen. "Ich glaube ich bin schwanger."
Kurze Stille.
"Bist du sicher? Also, hast du schon ein Test gemacht oder warst du beim Arzt?"
"Nein.. Ich habe mich noch nicht getraut. Meine Periode ist drei Wochen überfällig und heute morgen musste ich mich übergeben."
"Weiß Taehyung denn von deiner Vermutung?"
"N-Nein. Ich wollte ihm nichts Falsches sagen. Ich weiß ja noch gar nicht, ob ich recht mit meiner Vermutung habe. Ich hab so Angst, Jungkook." Ich fühle mich so erleichtert, es endlich ausgesprochen zu haben, dass ich meine Tränen nicht länger zurück halten konnte. Mein Bruder setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm.
"Hey.. Du weißt doch gar nicht, ob du wirklich schwanger bist. Überstürz nichts, okay? Und selbst wenn du schwanger bist, ich bin mir sicher, dass Taehyung sich freuen wird. Du weißt, wie er ist. Wir machen morgen zusammen einen Test und erst danach gucken wir weiter, Okay?"
"Zusammen?"
"Ja natürlich, Schwesterchen. Wir sind doch ein Team. Wir fahren morgen früh zusammen zur Drogerie und holen einen Test, okay? Die Jungs sind morgen alle ab zwei außer Haus. Dann haben wir unsere Ruhe. Einverstanden?"
Ich habe den besten Bruder der Welt.
"Einverstanden. Danke, Jungkook." Er zog mich in eine lange Umarmung und strich mir über den Rücken, bis Minwoo wieder kam.
"Alles okay bei euch?" fragte der weiß haarige Junge, während er die Cola und das Popcorn vor uns abstellte.
"Ja alles bestens." Ich strich mir die Tränen weg und stand auf. "Nur so ein Sentimentaler Bruder Schwester Moment. Wie auch immer. Ich geh mal schlafen. Gute Nacht, ihr zwei."
Ich ging hoch in mein gemeinsames Zimmer mit meinem Freund und stellte fest, dass er noch wach im Bett lang.
"Hey. Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell schon hoch kommst." lächelte er mich an.
"Und ich hätte nicht gedacht, dass du noch wach bist." Ich ging zu ihm rüber und gab ihm einen kurzen Kuss. Schnell zog ich mich um und legte mich zu ihm. Sofort kuschelte ich mich an seine Brust und atmete seinen Duft tief ein.
"Ich liebe dich, Tae."
"Ich liebe dich auch, süße." er gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Lass uns langsam schlafen."
"okay.." murmelte ich müde und schlief auch schnell ein.
Am nächsten Morgen wachte ich, wie immer, vor meinem Freund auf. Allerdings wartete ich dieses Mal nicht auf ihn, sondern zog mir eine rosane Bluse und eine weiße Jeans an und ging runter in die Küche. Auch Jungkook schien heute nicht viel Schlaf bekommen zu haben, denn er saß in der Küche und aß sein Lieblingsmüsli.
"Guten Morgen." lächelte ich ihn nervös an.
"Lass uns direkt los fahren, bevor die Anderen aufwachen."
Ich nickte nur und schon fuhren wir los. Wir fuhren mit Kookies Wagen. Während der gesamten Fahrt redeten wir kein Wort miteinander. Wir fuhren zur Drogerie, Jungkook stieg aus und kaufte einen Test, während ich im Auto auf ihn wartete. Er stieg ein und wir fuhren ohne ein Wort zurück. Keiner von uns wusste, wie wir uns verhalten sollten. Auch zu Hause sprachen wir nicht miteinander. Um dieser Situation auszuweichen, ging ich in mein Zimmer und blieb dort auch, bis alle aufwachten, frühstückten und gingen. Erst eine halbe Stunde nachdem alle weg waren, kam Jungkook in mein Zimmer.
"Bereit?"
"Ja." Ich stand vom Bett auf, kramte den Schwangerschaftstest aus meiner Handtasche und gab Jungkook die Verpackung, während ich mit dem Tester ins Bad ging.
"Ich denke,  du weißt wie das Funktioniert? Hier steht, dass du auf dieses Stäbchen da pinkeln musst und danach die Kappe wieder drauf machen kannst, damit wir nicht in dein Pipi fassen müssen. Anschließend müssen wir zehn Minuten warten, bis wir das Ergebnis haben."
Und genau so taten wir es. Nachdem ich die Kappe wieder auf den Tester machte, öffnete ich die Tür vom Badezimmer, ließ Jungkook rein und gab ihm den Tester. Wir setzten uns zusammen auf den Rand der Badewanne.
"Was glaubst du, wird dabei raus kommen?" fragte mich mein Bruder.
"Ich glaube ich bin Schwanger. Und eigentlich fände ich das ganz schön. Ich kann mir richtig vorstellen, wie wir alle zusammen zu einer kleinen Familie werden. Mein Baby, sein Vater, seine sechs verrückten Onkel und ich. Ich habe nur Angst, dass Taehyung es nicht will."
"Er liebt dich. Und er wird dich für immer lieben. Immerhin-" Das Klingeln von Jungkooks Handy unterbrach ihn. Der Timer war abgelaufen. Die zehn Minuten waren um. Mein Bruder nahm meine Hand und atmete nochmal tief durch, bevor er den Tester anhob und sich das Ergebnis ansah.
"Schwanger."

Brothers best friend - My little Family Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt