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Wir waren vor dem Festsaal angekommen.

„Ich bitte dich, dich vernünftig zu verhalten und nichts zu sagen oder anzustellen, was mich schlecht darstellen würde! Wir sind beide ein glücklich verlobtes Paar, welches bald heiraten wird. So viel Details müssten genügen. Ansonsten kannst du ja die meisten Fragen über das Unternehmen und die Projekte beantworten."

Ich nickte. Also wieder einmal das glückliche Paar Vorspielen.

Gemeinsam stiegen wir aus dem Auto aus. Er nahm meine Hand und sorgte dafür, dass ich mich bei ihm einhakte. Meine Hand fing an zu kribbeln. Seinen Duft nahm ich nun viel verstärkter wahr. Diese plötzliche Nähe war mir unangenehm. Sobald wir im Saal angelangten, führte uns ein Angestellter zu unserem Tisch. Ich merkte, wie viele Blicke auf uns lagen. Nach wenigen Minuten kam eine junge Dame und ein junger Mann, ungefähr in unserem Alter, zu unserem Tisch

„Ah, Wen haben wir denn da! Ensar Korkmaz"

Begrüßte der junge Mann Ensar mit einem brüderlichen Handschlag. Die beiden müssten sich auch privat kennen, sodass sie sich so locker begrüßten.

Die Dame reichte mir ihre Hand und ein Lächeln zur Begrüßung.

„Nejla Duman" verriet sie mir ihren Namen.

„Zehra Tekin" sagte ich nun meinen Namen.

„Bald Zehra Korkmaz" sagte Ensar. Ich tat es mir schwer meine Augen nicht zu rollen.

Nejla spreizte ihre Augen weit auf.

„Was?"

Im nächsten Moment war ich schon in den Armen von Nejla, die mich herzlich umarmte.

„Du hast es also geschafft von diesem Eisbrocken das Herz zu erobern?" sagte sie mit wackelnden Augenbraunen.

Und wie...

Ein Eisbrocken wäre ja noch einfacher. Ein Felsbrocken beschrieb Ensar mehr.

Trotzdem schmunzelte ich. Ensar lachte daraufhin charmant. Welch eine Ironie.

Der junge Mann kam nun auf mich zu und nahm meine Hand in seine. Er führte dies zu seinen Lippen und hinterließ darauf einen Kuss.

Ich zuckte als er dies plötzlichen tat. Mir war es ehrlich gesagt mehr als nur unangenehm, dass ein mir fremder Mann einfach so meine Hand küsste. Ich hoffe es küssen heute nicht noch weitere Männer meine Hand. Allein dieser Gedanke ekelte mich schon an, wenn ich an ältere Männer dachte, die ihr halbes Speichel an meiner Hand ablassen würden beim Kuss. Diese Leute bei denen man beispielsweise schon bei einem Gespräch einen Regenschirm benötigte, kamen mir in den Sinn. Ich tat es mir schwer bei diesem Gedanken nicht zu wirken.

„Kein Wunder, bei dieser Schönheit schmilzt jedes Herz dahin" sagte der junge Mann schmunzelnd. Er blickte hoch zu mir. Er hatte ebenfalls grüne Augen, jedoch stachen Ensar's Augen mehr heraus. Er hatte braun-grüne Augen, wobei Ensar pure grüne Augen hatte. Meine Wangen wurden schon wieder warm. Überrascht und verlegen von seinen Wörtern blickte ich zu Ensar. Er sah nicht wirklich erfreut darüber aus, denn er blickte starr zu unseren Händen und spannte seinen Kiefer an.

Demir Duman mein Name"  verriet nun er auch seinen Namen.

Duman? War er Nejla's Ehemann?
-Wenn ja, wieso machte er dies vor seiner Frau? Oder war das normal im 'Business-Leben'

Ensar zog mich zu sich und legte besitzergreifend seinen einen Arm um mich. Mir wurde warm und mein Herz fing an schneller zu schlagen. Ich holte tief Luft und versuchte mich zu beruhigen. Ein Gefühl der Geborgenheit machte sich in mir. Ich schloss für einen Moment meine Augen.

MeftunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt