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Langsam öffnete ich meine Augen. Ich erkannte eine andere Umgebung als das ich es gewohnt war. Schlagartig riss ich meine Augen weiter auf. Erstmals blickte ich zu mir hinunter und konnte somit erkennen, weshalb mir so warm war. Ich war in meinem Kleid eingeschlafen. Doch dann erkannte ich auch einen Arm um mich geschlungen.

Nein. Bitte nicht...

Ich drehte mich langsam um. Ich erkannte Ensar's Gesicht hautnah an meinem. Sein Atem prallte auf mein Gesicht. Sogar im Schlaf hatte er harte Gesichtszüge. Seine dunklen Augenbrauen waren zusammengezogen. Seine Wimpern sahen im schlafen viel länger aus. Er hatte eine glatte Haut. Seine Haare sprangen in allen Richtungen. Sein Bart war so gekürzt, als hätte man jedes Zentimeter abgemessen, um es zu einem perfekten Endergebnis zu machen. Langsam fuhr ich meine Hand zu seinem Gesicht.

Was mach ich da?

Ich zog ruckartig meine Hand zurück.

Ich kann's nicht glauben, dass ich ernsthaft eingeschlafen bin.

Was soll ich meinen Vater sagen? Was werden die anderen sagen oder denken, wenn ich jetzt aus Ensar's Zimmer trete. Ich hoffe die anderen schlafen noch, sodass ich mich raus schleichen kann.

Vorsichtig versuchte ich Ensar's Arm von mir zu lösen. Doch vergebens... Er zog mich nur noch näher an sich, was dafür sorgte dass ich sogar erschwert Luft kriegen konnte. Mir stieg die Röte. Das war mir total unangenehm!

Was soll ich jetzt machen?
-Ich muss ihn wecken.

„Ensar" flüsterte ich.

Keine Reaktion.

„Ensar" flüsterte ich nun etwas lauter.

Nichts.

Warum flüstere ich eigentlich?

„Ensar!" stupste ich ihn nebenbei.

„Hmm?" brummte er müde

„Uyan hadi, lass mich los!" (Wach auf)

Er öffnete langsam seine Augen und schaute zu mir. Er löste nun endlich seinen Arm von mir, um seine Stirn zu massieren.

„Wie viel habe ich bitte getrunken?" sagte er mit einem verwirrten Blick zu mir.

„Viel zu viel, Ayı. Ich musste dich hier her schleppen" (wörtlich: Bär)

„Wie man sieht nutzt du auch jede Gelegenheit." schmunzelte er schelmisch

Ich nahm seinen Kissen, worauf er lag und schlug es gegen seinem Gesicht.

„Ne diyorsun be! Kendine gel" (Was redest du da! Komm zu dir)

Er zog mich warnend an meinem Handgelenk zu sich. Ich löste mich von ihm und richtete mich.

„Du hast gestern so viel getrunken, dass ich dich hier her schleppen musste, dann hast du mich ins Bett gezogen-"

„Wow, okay das reicht" unterbrach er mich.

Ich schaute ihn wütend an.

„Du bist dann eingeschlafen und ich konnte mich nicht mehr lösen, da du leider Gottes wie ein Stein schläfst, Ayı!" rief ich wütend.

Ich spürte wie meine Wangen vor Wut  kochten. Ich müsste wohl nun einer Tomate ähneln. So ein Idiot. Wie er mich darstellt!

„Tamam, beruhig dich. Hab ja nichts gesagt"
beide Hände hob er triumphierend in die Höhe.

Ich machte mich auf den Weg zur Tür.

„Warte, wohin gehst du?" fragte er mich.

„Nach Hause. Ich war hier bereits eindeutig zu lange"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 22, 2020 ⏰

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