Du und ich? (Taddl Fanfiction)

Chapter 1

Alaska

Ich stieß die Tür zum Café auf, um dem Regen zu entkommen und setzte mich an einen Tisch in der hintersten Ecke. Noch zehn Minuten, außnahmsweise war ich mal pünktlich. Vorsichtig klappte ich die Getränkekarte auf und bestellte bei der Bedienung einen Kakao mit extra viel Sahne, den hatte ich mir nach dem Training auf jeden Fall verdient. Inzwischen war es halb vier und da er eigentlich immer überpünktlich war, wunderte es mich, dass er schon drei Minuten zu spät war. Dann hätte ich mir meine Haare auch noch richtig trocken föhnen können. Die Tür läutete beim Öffnen und riss mich aus meinen Gedanken. Erwartungsvoll blickte ich hinüber, um zu gucken, ob er endlich kam. Jetzt wusste ich, wie er sich immer fühlte, wenn ich andauernd zu spät kam. Doch er war es nicht. Statt ihm standen zwei ungefaehr 23-jährige Jungs in der Tür, die sich zwei Tische entfernt von mir hinsetzten. Ich musterte sie schnell und unauffällig. Sie sahen beide nicht schlecht aus. Schlanke, sportliche Figur, hübsche Gesichter, leichter Bart mit einem lässigen Kleidungsstil. Aber Typen sollten mich nicht interessieren. Gelangweilt zog ich mein Buch aus meinem schwarzen Lederrucksack und lehnte mich zurück. 'Die erste Liebe [nach 19 vergeblichen Versuchen]' von John Green. Eigentlich las ich ja keine Liebesgeschichten, aber dieses Buch war genau das Richtige zwischen dem typischen Liebesschmalz, Intelligenz und Humor. Völlig vertieft in meine Lektüre bemerkte ich gar nicht, wie die Eingangstür wieder geöffnet wurde. "Alaska, entschuldige die Verspätung, ich war noch kurz in der Uni. Hab' dir ein Buch mitgebracht.", enschtuldigend lächelnd legte mir mein bester Freund Collin das Buch auf den Tisch. "Ach, kein Problem, sonst musst du ja immer auf mich warten.", sagte ich grinsend, während ich aufstand um ihn zu umarmen und ihm einen Kuss auf die Wange zu geben.

Taddl

"Wo ist das Café, von dem du so geschwärmt hast? Lange hält meine Jacke den Regen nicht mehr ab.", fragte ich Ardy. "Ähm...gleich hier.", antwortete mein Mitbewohner und öffnete eine große Holztür, die in einen kleinen, gemütlichen Raum mit vielen verschiedenen Tischen und Stühlen führte, die trotz ihrer eigenen Art ein harmonisches Gesamtbild ergaben. Auf jedem Tisch standen Kerzen und an den Wänden hingen große Spiegel mit weißen Rahmen zwischen Regalen mit alten Büchern. Außer uns waren nur zwei andere Leute da. Ein Päärchen, das am Fenster saß. Ich pfiff leise durch die Zähne "Ziemlich romantisch, willst du mich verführen?" Ardy lachte und schob mich zu einem Tisch weiter hinten im Raum. Wir setzten uns, bestellten Kakao und Kuchen und kurze Zeit später schlang ich meine Hände um die heiße Tasse, um ein wenig warm zu werden. Ich schaute mich nochmal um. Es war eigentlich ein perfekter Ort, um zu reden oder zu lernen. Mein Blick fiel auf eine dritte Person im Raum. Ein Mädchen, vielleicht 18 oder 19. Sie saß ganz alleine in der hintersten Ecke und las in einem Buch. Zuerst war ihr Gesicht hinter den Seiten versteckt, doch als sie ihr Buch auf den Tisch legte, um eine Seite umzublättern, sah ich sie richtig. Sie hatte lange, blonde Haare und trug ein dunkelrotes, schon etwas ins violett gehendes Bandana um ihren Kopf. Ich schaute weiter an ihr herunter. Dazu trug sie einen dunkelgrauen Pullover, eine schwarze Bikerleggins und ihre Füße steckten in schwarzen DocMartens. Sie strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und es wurden viele Ringe und Stecker sichtbar, die ihre Ohrmuschel zierten. Ein abgewetzter schwarzer Lederrucksack stand neben ihr auf dem Boden und darauf lag ein Schal, der mir ziemlich bekannt vorkam. Irgendwo hatte ich den schon gesehen und da machte es klick. Es handelte sich um einen Gryffindorschal aus Harry Potter. Verwirrt schaute ich in ihr Gesicht. Sie hatte blaue Augen, volle Lippen und, soweit ich es aus der Entfernung erkennen konnte, ein paar Sommersprossen. Sie war wirklich ziemlich hübsch anzusehen. Und dieses Gefühl verstärkte sich auch noch, als sie ihren rechten Ärmel hochschob und an ihrem Handgelenk ein kleines Tattoo sichtbar wurde. Ardy hatte meinen Blick anscheinend bemerkt, denn nun drehte er sich um und grinste. "Na, Taddl, die ist süß, wah? Geh' doch mal hin." "Mh...die hat doch bestimmt einen Freund.", und während ich das sagte, öffnete sich die Tür und ein Typ mit hohen Wangenknochen, schwarzen Haaren, sehr hellen Augen, längerem Mantel, Schal, dunkelblauen Pullover und einer normalen Jeans kam herein. Suchend blickte er sich um, bis sein Blick auf die Schöne in der Ecke fiel und er geradewegs auf sie zu ging. "Alaska, entschuldige die Verspätung, ich war noch kurz in der Uni. Hab' dir ein Buch mitgebracht.", sagte er. Alaska. Ungewöhnlicher Name. Das Mädchen blickte auf, lächelte, umarmte ihn und küsste ihn auf die Wange. Enttäuscht blickte ich zu Ardy. "Hab ich doch gesagt. Alle interessanten Mädchen haben einen Freund."