Ein paar Tage später.
Alaska
Während ich durch die Straßen, der von Laternen und Schaufensterlichtern erleuchteten, Kölner Innenstadt ging, zog ich mir meine Kapuze tiefer ins Gesicht und presste meine Sporttasche fester an meinen Körper. Der Regen hatte meinen olivgrünen Parker längst durchnässt. Ich bog um eine Ecke und ging auf ein modern gebautes Haus mit großen gläsernen Fenstern zu. Zitternd schob ich die Tür auf, betrat den warmen Eingangsbereich und eilte die Treppen hoch. Ich schaute auf meine Armbanduhr, halb acht. Um diese Uhrzeit war das Studio meist leer. Oben angekommen öffnete ich die Holztür und wurde von Max begrüßt, der gerade dabei war, die letzten Lichter zu löschen. "Oh, ich dachte du kommst nicht mehr.", sagte er überrascht. Ich lächelte entschuldigend: "Tut mir leid, Max, ich hatte so viel in der Uni zu tun. Wolltest du gerade gehen?" "Ja, wollte ich. Heute bist du nicht alleine, gleich müsste Ardy kommen, der wollte auch trainieren, aber wir haben ja zwei Räume, brauchst keine Angst haben, der wird dich nicht stören.", warf er lächelnd hinterher, als er meinen erschrockenen Blick sah. Ich war hier, um in Ruhe meine Choreo zu vervollständigen und zu üben, da konnte ich diesen Ardy nicht gebrauchen. "Mh, okay. Gibst du mir den Zweitschlüssel? Dann schließe ich, wenn ich fertig bin ab und morgen kriegst du ihn wieder." Lachend warf er mir den Schlüssel zu, "Ich lasse dir einen nachmachen, dann hast du deinen eigenen und kannst üben wann du willst." Er zog seine Jacke von der Garderobe, schnappte sich seine Tasche, die vor ihm auf dem Boden stand, und verschwand aus der Tür. Schnell ging ich in die Umkleide, zog meine Tanzsachen an und öffnete die Tür zum Studioraum. Der Raum war dunkel und durch die großen Scheiben der Fenster, an die der Regen prasselte, konnte ich auf die Stadt blicken. Die Lichter der Autos blinkten auf den Straßen. Die Stadt schlief nicht. Sie schlief nie. Und das war das Schöne. Egal wann oder wo, immer war etwas los. Doch das Schöne hatte auch seine schlechten Seiten. Ich knipste das Licht an und die Stadt verwand, anstelle der vielen Häuser sah ich mein Gesicht. Meine Haare hingen mir über die Schultern bis knapp über den Bauchnabel. Ich blickte an mir herunter. Ich war mager geworden. Die Zeit zum Essen fehlte. Schnell schüttelte ich den Kopf, Konzentration. Ich drehte mich um, blickte in den Spiegel und schaltete die Musik an. Ich began, mich im Takt der Musik zu bewegen, erst langsam, dann immer schneller. Der Bass hämmerte in meinen Ohren und ich spürte, wie mein Puls sich dem Klang der Musik ergab.
Ardy
Als ich die Tür zum Studio öffnete, war alles dunkel, nur der Schein des Lichtes unter dem Türschlitz zum Übungsraum und das vibrieren des Basses von irgendeinem Lied ließen erahnen, dass jemand hier war. Ich betrat die Umkleide und schlüpfte in eine weite Basketballshorts und ein schwarzes Tanktop. Der Beat pulsierte in meinen Ohren und ich erkannte das Lied. 'Too much' von Drake. In der Erwartung, Max zu sehen, stieß ich die Tür auf und blieb verwundert stehen. Das war nicht Max. In keinster Weise. Der, der dort tanzte, war gar kein 'der'. Es war ein Mädchen in schwarzem Croptop, einer schwarzen nach unten enger werdenden Hose und langen blonden Haaren, die hin und herwirbelten, während sie tanzte. Ihre nackten Füße bewegten sich mal schnell, mal langsam im Takt der Musik über den Boden. Ich lehnte mich an die Wand und schaute ihr zu. Ihre Augen hatte sie geschlossen, doch sie kam mir wahnsinnig bekannt vor. Sie bemerkte mich nicht und tanzte ihre Choreo zu Ende. Ich war begeistert, so viel Talent und so viele verschiedene Arten des Tanzes ineinander vereint und so graziös. Langsam ließ sie sich mit einem Breakdanceschritt auf den Boden gleiten und die letzten Töne verstummten. Schweratmend lag sie auf dem Rücken, man hörte nur ihren Atem, ihre Augen immer noch geschlossen. Ich fing an zu Klatschen, erschrocken fuhr sie zusammen, setzte sich auf und schaute zu mir rüber. Und da wusste ich plötzlich wieder, woher ich sie kannte.
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Du und ich? (Taddl Fanfiction)
Rastgele"Tut mir leid. Ich...ich mache sowas sonst nicht.", trotz ihres starken Auftretens war ihre Stimme brüchig. "Du machst was sonst nicht? Freundschaften eingehen?", bei dem Wort Freundschaften verkrampfte sich mein Magen. Ich wollte keine Freundschaft...