Prolog

500 15 2
                                    

Akiyama und Fushigi...tot...vor mir...dank mir! Meine Hände zittern mit solch einem Adrenalin und musste erst wieder einen klaren Gedanken fassen. Nein...es war richtig! Rede ich mir ein. Sie hätten das sonst mit mir getan! Gewissermaßen beruhigt dieser Gedanke, doch zu meiner Beunruhigung muss ich nun mit meinem Verbrechen davon kommen...ihr tot soll nicht sinnlos sein, so wie es meiner für sie gewesen wäre...netter Trick! Mit einfachem Gas in eine Kammer gelockt wollten sie mich umlegen...aber wieso? Neid? Angst? Oder Wahnsinn..? Nun denn Tote schweigen, also würde ich das wohl nicht erfahren. Wieder sehe ich Fushigi an. Sie ist ein nettes Mädchen gewesen. Klug. Wissbegierig. Erinnert mich fast an eine meiner Schwestern. Akiyama wiederum war wie ein Bruder für mich. Und wieder bahnt sich dieser Anflug von Verzweiflung und Schuld durch meine Adern. "Sie haben es selbst so gewollt...", murmele ich so leise wie möglich, da ich nicht wusste, ob jemand um diese Uhrzeit noch hier draußen herumstreunert.

Ohne weiter nachzudenken beginne ich, mit einem Fetzen meines Pullovers die Blutung von Fushigi zu stoppen. Sie wusste eigentlich als einzige wohl angemerkt dass ich immer ein Taschenmesser dabei hatte. Klassische Ausstattung eines Ultimativen Abenteuerers... In meinem Gedankenfluss wird mir immer mehr klar, dass ich dieses Spiel nun gewinnen MUSS. Um alles aufzuhalten. Um andere zu retten. Der Mastermind ist auf freiem Fuß. Würde mich sicherlich verraten. Aber unter den letzten sechs überlebenden würde er sich nur verdächtig machen. Aus die Maus, Ende im Gelände. Vorbei mit dem Spiel. Das würde er..sie(?) nicht wagen. Natürlich weiß ich auch schon längst, dass der Drahtzieher überall, selbst in den Toilettenkammern seine Kameras ausgebreitet hat. Er sieht alles. Auch mich. Jetzt! Wie ich dabei bin Fushigi zu dem einzigen Ort zu schleppen, den jeder seit Nori's tot meidet. Klar...er gilt als 'verflucht'. Als Ultimative ??? (Spoiler for Concious Betrayl [An other book of mine]) hat Kuraiko, seine Mörderin sich keinen läppischen Mord ausgedacht sondern ein ganzes Ritual...und das meinte sie ernst! Sie war einfach nicht zurechnungsfähig. So stehe ich nun also in dem Geräteschuppen im Vorgarten dieser 'Villa'. Gefängnis oder Irrenanstalt trifft es immernoch besser. Immernoch liegt dieser bedrückende Duft von Weihrauch in der Luft.

Beide in einer einzelnen Kiste verstaut, in dem Geräte gelagert waren, die wir letzten sechs vor einer Woche verräumt haben, bin ich nun damit beschäftigt, mit dem Gartenschlauch Blutreste zu verwaschen. Ebenso das kleine Messer, das ich mittlerweile nicht ansehen konnte, ist wieder sauber. Ich schleiche mich zurück in die Villa. In das Wohnzimmer, wo Aya immernoch ihre 'Designer Tasche' aufbewahrt. Das Messer lasse ich dort verschwinden. Weiterhin im Dunkeln versteckt, husche ich zurück in den Geräteschuppen. Gerade hat sich ein Stock mit dem von mir gelegten Feuer entzündet, taucht sie auf. "Tsumugi Shirogane! Du hier?", frage ich sie. Sie kichert maßlos und schauererregend. Schon eine Weile erinnert mich ihr auftreten immer mehr an Monokuma. "Rantaro..du? Wirklich? Du weißt dass ich dich auffliegen lassen werde so wie jeden anderen!", droht sie weiterhin mit einem kichernden Unterton: "Aber ich biete dir einen Deal an." Daraufhin wurde ich aufmerksam. "Ach ja? Sagst du das zu jedem? Mastermind?!", frage ich misstrauisch. Sie schüttelt aber lachend den Kopf: "Du bist standhaft Rantaro! Keine Spur der Verzweiflung. Komm mit mir in ein anderes Spiel als mein Lockvogel und du kommst damit durch!" Ich sehe von ihr weg.

Mit verschränkten Armen kommt sie auf mich zu: "Naa?!" Nun bin ich es, der lacht: "Leichtsinnig. Du würdest mich verraten. So oder so. Aber ich wäre dazu bereit ein neues Killing Game anzutreten." Mein Ziel ist es immernoch das Killing Game zu stoppen, was ich so nun nichtmehr konnte. "Killing Game Staffel V3!", wie kann Tsumugi diese Worte so einfach aussprechen. Die fünfunddreißigste Staffel voller Blut, Verrat und Verzweiflung. Die wenigsten zeigen einen Funken Hoffnung. "Deal?!", ich halte ihr die Hand hin und sie schlägt ein. "Deal!" Aufs Kommando werfe ich die 'Fackel' auf den Gartenhaufen.

Als wäre ich aus allen Wolken gefallen springe ich auf. Was war das für ein Traum?! Woher hab ich das? Ich schüttle den Kopf und steige schweißgebadet aus dem Bett. Gerade jetzt wird die Morgendurchsage durchgesprochen. Ich stehe mit neuen Klamotten auf und gehe in die Eingangshalle des rundlich geformten Hotels. Natürlich, wie jeden morgen, springt mir Kokichi fast ins Gesicht: "Morgen Ultimatives Nichts!" So begrüßt er mich so ziemlich jeden morgen...aber egal. In der Dining Hall sind alle angekommen. Ich setze mich zu Kaede und Shuichi, die mich unter allen sechzehn Schülern bis jetzt am Besten verstehen. Sollte ich ihnen von diesem Traum erzählen?!

How I survivedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt