3| Eine Gilde namens Fairy Tail

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„Du, Konan-san? Darf ich dich mal etwas fragen?", zögernd blickte Shion, welche bisher schweigend zwischen der Lilahaarigen und Itachi her gelaufen war, seitlich zu ersterer auf.

„Klar, was ist?", erhielt sie sofort die Zustimmung der nun 20 Jährigen.

„Wann bist du eigentlich hier angekommen? Du hast uns bisher nur erzählt, wann du der Gilde beigetreten bist, aber diese Frage hast du noch nicht beantwortet.", erklärte sie leise.

Überrascht blickte der Papierengel sie an, ehe sie zu sprechen ansetzte: „Ich denke, das müsste vor knapp zwei Monaten gewesen sein. Fairytail gab mir etwas zu essen und einen warmen Ort zum schlafen und das obwohl sie selbst ihre Probleme hatten."

„Wie ist die Gilde denn so? Durch deine Erzählungen macht sie auf mich einen freundlichen Eindruck.", fragte die Kaguya weiter.

Auf die Lippen der Jungen Frau legte sich ein sanftes, beinahe schon verträumtes Lächeln:
„Sie... sind eine große Familie. Egal, wer oder was du bist, sie akzeptieren dich und Verteidigen dich, selbst wenn jemand nur das Wort gegen sich erhebt.
Ich habe gehört, dass sie damals die stärkste Gilde in ganz Fiore waren, doch verschwanden vor vier Jahren, dem 16. December X784, ihre stärksten Magier. Seid dem hat sich viel verändert. Wie es damals war, kann ich nicht sagen, dafür war ich zu spät hier, doch wirkt jeder der Fairytail Magier, auf ihre eigene Art und weise bedrückt, wenn man diesen Tag anspricht. Nachdem Fairytail auf den Gildenrängen immer weiter abrutschte, vertrieben die Bewohner dieser Stadt sie aus dem alten HQ und eine neue Gilde sollte die Stadt repräsentieren. Nun ja, Twilight Orge, so der Name der neuen Repräsentanten, macht uns nun nur noch Ärger, weil sie uns eine runtergekommene Scheune als neues Heim bereitstellten und wir die 'Miete'...", Konan malte zwei Anführungsstriche in die Luft, „...nicht zahlen können, weil uns kaum noch Aufträge zugeschickt werden.
Aber trotzdem schreiten wir weiter voran und lassen uns von denen nicht unterkriegen."

„Das waren... viele Informationen, aber so wissen wir wieder etwas mehr, oder Itachi?", optimistisch grinsend wandte sie sich an ihren Kindheitsfreund, welcher ihr nur ein kleines Lächeln als Antwort schenkte und dabei vorsichtig nickte.
Eigentlich hatte sie vor, Konan noch weiter mit Fragen zu löchern, als sie am Rande der Straße ein kleines Kind sah, welches sich suchend umblickte und dabei immer wieder nach seiner Mutter rief.
Die eine Hand des Kleinkindes war vor den Mund gehoben, sodass es auf einem Zipfel des Ärmels kaute und die andere hielt einen Plüsch-Hund, welchen es hinter sich her Schliff.

Shion wurde bei dem Anblick warm ums Herz, denn es erinnerte sie etwas an sie selbst, als sie noch ein Kind war und tagsüber durch die Straßen Konoha's striff.
So hielt sie also an und näherte sich dem Kind, Itachi und Konan blickten ihr nur kurz verwirrt hinterher, bis auch sie es entdeckten und ihr bei ihrem tun zu sahen.

„Hey kleiner, soll ich dir bei der Suche nach deiner Mama helfen?", freundlich blickte Shion das Kind an und hockte sich hin, um in etwa auf Augenhöhe mit diesem zu sein.

Der kleine Junge blickte mit verweinten Augen zu ihr und drückte seine Nase verschreckt in sein Stofftier, während er noch bitterlicher zu weinen begann.

Die Narbe, welche einen großen Teil ihres Gesichtes verunstaltete, ließen sie bedrohlich wirken und das milchig-trübe Auge, dessen Pupille ins Nichts starrte -auf welchem sie schon fast blind war- verstärkten diesen Eindruck noch weiter.
Da konnte selbst ihr Lächeln nichts ändern, welches ebenfalls nur eines ihrer Augen erreichte.

Das Kind wich immer weiter zurück, während sie sich, nun mehr traurig gestimmt, aus der Hocke heraus erhob.
Itachi, welcher sich vorsichtig genähert hatte, legte ihr eine Hand auf die Schulter und wandte sich nun selbst dem Kind zu.
Seine ruhige und freundliche Art, schienen es beinahe schon magisch anzuziehen und der Uchiha konnte in kürzester Zeit Dinge, wie etwa den Namen und das Alter des Kindes herausfinden.

Kin, so sein Name, erklärte mit seiner hohen Kinderstimmen, wo er seine Mutter zuletzt gesehen hatte und dass er sie einfach nicht mehr wieder fand.

Itachi setzte sein Sharingan ein, um Kin's Lebensfluss zu analysieren und somit einen ähnlichen in der Nähe ausfindig zu machen. Als die Mutter gefunden war, begleitete er den vier Jährigen noch dort hin, ehe er zusammen mit den beiden jungen Frauen den Weg zur Gilde fortsetzte.


Shion fühlte sich immer unwohler in ihrer Haut, denn es schien so, als würde jeder Blick auf ihr liegen und wenn sie irgendwen ansah, drehten diese Personen sich sofort mit einem angeekelten Gesichtsausdruck weg. Die sechzehn Jährige wusste natürlich, dass dem nur teilweise so war, doch auch wenn es nur Einbildung war, machte es sie traurig.

Sie wollte nicht so angesehen werden. Dieses Gefühl, es gefiel ihr nicht. Als sie es wenige Augenblicke darauf nicht mehr aushielt, schnallte sie ihre ANBU-Maske von dem breiten Gürtel um ihre Hüfte und setzte sie sich auf.

„Alles in Ordnung?", fragte Itachi, welcher ihr seltsames Verhalten beobachtet hatte.

„Ja... nein, ... es geht so.", stammelte sie schlecht gelaunt vor sich her.

„Hn.", machte der ältere nur und knuffte ihr dann freundschaftlich in die Seite, „Bist du sicher?"
Natürlich wusste er was los war, dafür kannte er sie bereits zu gut, doch wollte er den Grund nochmal aus ihrem Mund hören.

„Ja.", grummelte die dunkelhaarige bloß und boxte ihm einmal leicht gegen die Schulter, „Wenn was ist, sage ich es dir sofort!"

„Wenn du meinst.", nach seiner knappen Antwort, herrschte wieder schweigen zwischen den dreien, welches erst von Konan gebrochen wurde, als sie erklärte, dass sie angekommen wären.

Ein hölzerner Torbogen ragte vor ihnen aus dem Boden, auf welchem ebenfalls aus Holz, das Wort Fairytail gelegt worden war.
Um den Weg, welcher hinter dem Torbogen zu einer Art Scheune führte, erstreckte sich ein Wald und hin und wieder sah man ein Huhn umher laufen. Alles in allem wirkte der Ort recht Idyllisch.

Konan durchschritt dieses, gefolgt von den beiden Shinobi und schließlich tat sie dasselbe auch mit der Eingangstür.
Im Innern des hölzernen Gebäudes wurde sie beinahe sofort von einem braunhaarigen Jungen, welcher etwa zehn Jahre alt war, begrüßt.
Freudig erwiderte sie die Begrüßung und steuerte nun den Tresen an, hinter welchem eine Junge Frau mit ebenfalls Lilanen kurzen Haaren Gläser polierte, an.

Schlummernder Wunsch des Friedens (Fairy Tail/Naruto Crossover)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt