„Something About Us"/„Mond Philosophie"

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Die Zeit verflog so schnell und es wurde Abend. Die Dunkelheit war bereits hereingebrochen und ich legte den achten Band der Kräuterkunde zurück in das Regal.

Tyler Hamilton, jetzt geht es dir an den Kragen.

Ich machte mich auf zum Musiksaal und musste feststellen, dass Tyler tatsächlich überpünktlich anwesend war.

„Sie sind pünktlich."

„Nein, Sie sind pünktlich. Ich war überpünktlich. Ich wollte ja keine Bestrafung bekommen.", grinste er schief und mir lief aufgrund meines Ekels nur ein eiskalter Schauer durch den Körper.

„Haben Sie Ihren Text, Mr Hamilton?"

„Sicher doch."

„Dann kann es ja loslegen."

Der Song, den ich ausgesucht hatte, war „Something About Us" von SI, einer ihrer am meisten unterschätzten Lieder. Meiner Meinung nach.

„Beherrschen Sie das Piano, Mr Hamilton?"

„Keines Wegs."

„Dann übernehme ich.", meinte ich ruhig und setzte mich an den Flügel.

Er sah mich überrascht an.

„Ist was?"

„Ich wusste nicht, dass du Klavier spielst."

„Dann wissen Sie wohl doch nicht so viel, wie damals in der Bibliothek behauptet. Also, welchen Teil möchten Sie singen?"

„Den zweiten."

„War klar."

Ich fing an das Klavier zu spielen. Das Stück war ziemlich einfach für mich zum Spielen, aber das wahrscheinlich nur, weil ich es sehr oft spiele und das schon für viele Jahre.

„Everything is pushing us away,
Fate didn't want you to stay.
I keep thinking of you every day,
So I just kinda need it to say..."

Ich machte bis zum Ende des Refrains weiter bis Tyler dran war und seinen Einsatz verpasste. Ich hörte auf zu spielen und blickte zu ihm rauf.

„Hamilton? Ihr Einsatz?"

Er schien wie in Trance zu sein und schüttelte sich.

„Entschuldige."

„Sie müssen das ernst nehmen, Mr Hamilton.", seufzte ich.

„Dann hör endlich auf mich zu Siezen. Wir sind doch jetzt Partner, oder nicht?"

„Und danach hätte ich trotzdem gerne weiterhin nichts mehr mit Ihnen zu tun."

„Du weißt, dass das nicht stimmt, Fiona.", grinste er und lehnte sich charmant zu mir hinunter.

Unsere Blicke waren fest auf den des anderen fixiert.

„Und was macht dich da so sicher, Tyler?"

„Ich habe keine Garantie, sondern nur mein Bauchgefühl, Fiona. Und mein Bauchgefühl sagt mir, dass du mehr für mich übrig hast, als zu zeigst und zugibst."

„Du bist ein Arsch, Tyler Hamilton. Lass uns jetzt üben, ansonsten kann ich auch gehen und meine Zeit in produktivere Aktivitäten investieren. Okay?"

„Haha, von mir aus. Dann nochmal von vorn."

Der Abend verlief allgemein gut, aber er stichelte ständig. Er liebte es mich zu ärgern. War das sein neues Hobby? Wenn ja, dann muss er sich dringend ein neues suchen.

Wir übten noch bis mitten in die Nacht und als ich gerade den Saal verlassen wollte, hielt er mich auf.

„Sag mal, Fiona, du organisierst doch den Faschingsball dieses Jahr?"

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