„Blut"/„Geheimnisse"

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Mir fiel auf, dass Alice gar nicht da war. Wo sie wohl abgeblieben war?

Gerade als ich an sie dachte, kam sie durch die Tür.

Als ich sie erblickte, bekam ich einen Schock. Alice hatte viele Wunden, war schmutzig, ihr Gesicht war verweint und ihre Klamotten zerrissen.

„Alice!", rief ich geschockt und lief zu ihr, wobei ich ganz kurz zurückwich, da sie wirklich unfassbar nach Schwefel stank.

„Fiona..."

Sie weinte stark und war ganz kalt. Ich hielt sie fest, da sie drohte umzukippen. Mit einem Handtuch, muss man anmerken. Ich weiß ja nicht, wo sie war. Sie stank nach Schwefel und wenn sie auf Calupaures getroffen ist, dann kriegt man die Körner und den Gestank mit Magie nicht weg. Da helfen nur natürliche Mittel.

„Alice, was ist mit dir passiert?"

„Sie sind hier, Fiona. Sie sind in der Menschenstadt. Sie planen irgendwas. Irgendwas Grausames. Sie wollen uns alle vernichten. Sie haben es auf die Oberste abgesehen, Fiona."

„Von wem redest du, Alice?"

„Die Calupaures, die diesem elenden, wölfischen, gefallenen Engelskult angehören."

Calupaures. Tyler.

„Was sollen wir tun, Fiona?"

„Zuerst Mal erzählst du mir, wie du diese Ekel überhaupt angetroffen hast."

Sie nickte und wir gingen ins Bad. Alice war ja total schmutzig. Sie saß, mit den Armen die Knie umschlungen, unter dem laufenden Wasser.

Das Blut und die Erde wuschen sich teilweise ab, aber nicht komplett, also nahm ich einen Schwamm und wusch den Rest langsam ab. Wir hatten keine Scham voreinander, also war das für Alice wie für mich absolut kein Problem.

„Als wir gestern die Karaoke Bar verlassen haben, hatte mich ein Passant nach dem Weg gefragt. Ich kenne mich hier aus, ich bin ja hier aufgewachsen, bevor ich im Internat aufgenommen wurde. Ich hab mir gedacht ich helfe ihm, ich meine ich bin eine Hexe, ich weiß ja wie ich mich verteidigen kann. Ich habe ihm also den Weg gezeigt, zur Bassett Alley. Er hat sich bedankt und ich bin gegangen. Es war ein Mensch, also kennt er keine Calupaures, das hab ich gerochen. Aber als ich zurück zum Hostel ging, kam mir einer über den Weg. Der ekelhafte Schwefelgeruch war nicht zu überriechen. Es war ein Mann und ich habe ihm natürlich misstraut. Er gab vor, dass er sich auf Durchreise befindet und ein Hostel sucht. Natürlich wusste ich, dass er nur wissen wollte, wo wir uns befinden, damit sie uns töten können. Als ich ihm dann meine Hilfe verweigerte, wusste er, dass ich ihn durchschaut hatte und schlug mich K.O."

„Weißt du noch wie er aussieht?"

„Ja. Das Gesicht würde ich nie vergessen."

„Und was passierte danach?"

„Ich wachte in völliger Dunkelheit auf und sah für ein paar Sekunden nichts, bis mir die Augenmaske abgenommen wurde und ich vor fünf Calupaures stand. Sie wollten die Informationen aus mir herausprügeln und haben auch gewisse Foltermethoden angewandt. Expansion zum Beispiel. Aber dann, wie aus heiterem Himmel, kam Tyler und rettete mich. Ich weiß nicht, was er dort gesucht hat, aber ich bin verdanke ihm mein Leben."

Tyler hat sie gerettet. Von wegen. Es war eine Warnung, nicht wahr, Tyler?

„Er hat sie getötet. Es ist unglaublich, wie stark er ist."

„Alice, es tut mir so unfassbar leid...", entschuldigte ich mich mit gesenktem Kopf und meinen Handflächen auf meinen Oberschenkeln.

„Wieso denn? Du kannst doch nichts dafür."

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