School of Witchcraft

„Motorräder"/„Die roten Kleider"

Eine Woche verging und der nächste Samstagmorgen brach an. Heute hieß es wohl Morgenstund hat Shopping im Mund, denn schon um acht Uhr morgens wurde ich von Alice geweckt.

„Aufstehen, Fiona! Heute ist ein wichtiger Tag!"

„Ist er das?"

„Fiona, du gehst mit Tyler zum Ball und er ist der begehrteste Typ hier an der Schule. Du kriegst das nur deshalb nicht mit, weil du so in deine Bücherwelt vertieft bist. Du weißt wirklich nicht wie viel Glück du mit ihm hast."

„Wir sind nicht zusammen, Alice."

„Sei doch wenigstens einmal ehrlich zu dir selber, Fiona.", riet sie mir und kramte ein süßes Outfit aus dem Kleiderschrank.

„Bin ich doch. Wir sind kein Paar."

„Aber Interesse hast du, auch wenn du es dir selbst nicht eingestehen willst."

„Du kennst mich doch. Gefühle sind nicht so einfach für mich."

Sie drehte sich um und sah mich an: „Wenn ich dich nicht kenne, wer dann? Aber als deine beste Freundin ist es auch meine Pflicht dich davor zu bewahren deinem Glück aus dem Weg zu gehen."

„Na gut, vielleicht finde ich ihn ja ganz okay. Aber lass uns jetzt nicht darüber reden, sondern uns einfach aufs Shopping konzentrieren."

„Ich weiß genau wie man dich dazu bekommt lieber über Shopping zu reden als über was anderes.", lachte sie.

Wir machten uns fertig. Alice trug eine mädchenhafte Outfit-Kombination bestehend aus einem rosa Wildleder-Rock mit Schleife, einem weißen schulterfreien Body, einer zerrissenen Jeansjacke und weißen Monk-Schuhen. Ihre Haare trug sie offen.

Ich hingegen war natürlich wie ihre dunkle Seite gekleidet. Anstatt weiß trug ich schwarz und statt rosa dunkelrot. Darunter eine schwarze 20-DEN Strumpfhose, darüber eine schwarze Jeansjacke und meine vorderen Haarsträhnen steckte ich mit einer schwarzen Rosenhaarspange nach hinten.

„Bist du fertig mit deinem Make-Up, Alice?"

„Jup, gleich... okay, fertig."

„Du bist so ein hübsches Mädchen, aber verunstaltest dein Gesicht mit so viel unnützem Zeug. Liam findet deine Persönlichkeit toll, nicht nur dein Aussehen."

„Du hast ja Recht, es ist nur...ich will ihn nicht abschrecken."

„Alice, so funktioniert hingebungsvolle und wahre Liebe nicht."

„Sagte die Hexe, die ihre eigenen Gefühle nicht deuten kann."

„Okay Alice, ich hab's verstanden. Lass uns jetzt gehen.", rollte ich lächelnd mit den Augen.

„Hast du die Oberste eigentlich gefragt?"

„Natürlich und sie hat zugestimmt. Wir dürfen in der Menschenwelt shoppen."

„Gut und wie kommen wir da hin? Auf einem Besen fliege ich sicher nicht hin."

„Ich hätte die Motorräder vorgeschlagen."

„Alice, in der Menschenwelt darf man das erst bei Volljährigkeit. Anschließend kriegen wir noch Ärger."

„Schon vergessen, dass wir Hexen sind? Im Notfall lassen wir einfach unseren Charme spielen."

„Wir zaubern nicht, Alice. Aber von mir aus, nehmen wir unsere Motorräder."

Paar Minuten später saßen wir auf unseren Motorrädern und fuhren los. Dieser Samstag würde ein richtiger Mädelstag werden.