Das Opferfest

154 14 6
                                    

Das Opferfest

Das Opferfest (arabisch ‏عيد الأضحى‎,  ʿĪdu l-Aḍḥā) ist das höchste islamische Fest. Es wird zum Höhepunkt desHaddsch gefeiert, der Wallfahrt nach Mekka, welches jährlich am Zehnten des islamischen Monats Dhu l-hiddschabeginnt und vier Tage andauert. Aufgrund des islamischen Mondkalenders kann das Opferfest zu jeder Jahreszeit stattfinden, es verschiebt sich im Sonnenkalender rückwärts um meist elf Tage pro Jahr.

Mit dem 'Īd al-fitr, dem Fest des Fastenbrechens am Ende des Fastenmonats Ramadan, gehört es zu den bedeutendsten Festlichkeiten im Islamischen Jahreskreis.

Beim Opferfest wird des Propheten Ibrahim (Abraham) gedacht, der nach muslimischer Überlieferung die göttliche Probe bestanden hatte und bereit war, seinen Sohn Ismael (vgl. Isaak) Allah zu opfern. Als Allah (Gott) seine Bereitschaft und sein Gottvertrauen sah, gebot er ihm Einhalt. Ibrahim und Ismail opferten daraufhin voller Dankbarkeit im Kreis von Freunden und Bedürftigen einen Widder. Die Geschichte wird im Koran in Sure 37,99–113 erzählt. In der Bibel ist es die Erzählung von der Opferung Isaaks (Gen 22,1–19).

Es ist für alle gläubigen Muslime weltweit Pflicht (Fard), zur Feier des Festes ein Tier zu opfern, wenn sie es sich denn finanziell leisten können. Das Fleisch des Tieres sollen sie auch unter den Armen und Hungrigen verteilen. Es ist ein guter Brauch, allen Freunden und Verwandten zum Opferfest die besten Wünsche zu versichern und auch ihnen etwas von dem Fleisch zu geben. Manchmal wird auch einfach geopfert, um Gott zu danken.

Nach regionaler Verfügbarkeit werden Schafe, aber auch andere Tiere wie Ziegen, Rinder oder Kamele geschlachtet.

Feste sind Tage der Freude, Gemeinschaftlichkeit und Solidarität. An diesem Tag feiern nicht nur die Wohlhabenden, sondern auch die Armen. So wie die Muslime beim Ramadanfest die Bedürftigen finanziell unterstützen, so teilen sie auch das Fleisch der Opfertiere mit ihnen. Auf diese Weise herrscht in den muslimischen Gemeinden eine Atmosphäre der Gemeinschaftlichkeit und Geschwisterlichkeit. Diese verbindende Eigenschaft ist es, die den religiösen Festtagen eine unersetzbare Stellung innerhalb des muslimischen Lebens gibt.

Der Gesandte Allah’s Muhammad (saw) wies auf Verantwortlichkeit der Wohlhabenden hin und sagte: „Wer in der Lage dazu ist, aber nicht opfert, soll sich unserem Gebetsplatz nicht nähern.“ (Ibni Mâdscha)

Indem der Muslim opfert, zeigt er seine Dienserschaft und seine Ergebenheit gegenüber den Geboten Allahs. Bei dieser symbolischen Handlung erinnern sich Muslime an die absolute Hingabe des Propheten Ibrâhîm, der bereit war, seinen Sohn Ismaîl zu opfern, wenn dies der Wunsch Allahs wäre.

Es darf nur mit der Absicht geopfert werden, Allah näher zu kommen und sein Wohlwollen zu erlangen. Das Geschöpf zeigt also, dass es bereit ist, sich mit allen Mitteln den Geboten des Schöpfers unterzuordnen.

Von damals bis heute der ISLAMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt