Wer bin ich jetzt eigentlich?

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Wer bin ich denn jetzt genau? Trans zu sein ist nicht so einfach wie es vielleicht klingt. Es gibt viele Möglichkeiten Trans zu sein. Denn es gibt nicht nur Mann und Frau. Nicht-binäre Menschen sind weder Mann noch Frau. Manchmal sind sie dazwischen oder einfach ganz etwas anderes.

Welche Identitäten gibt es? Ich bin kein Fan von Identitäten, da es für mich etwas zu final klingt. „So, ich bin jetzt ein Mann! Und das dann auch für immer!"

Es gibt auch Menschen, die da anderer Meinung sind, aber ich gehe von der Geschlechtsidentität von einem Spektrum aus, dass bei jedem kleiner oder größer sein kann. Manche Menschen sind fast nur feminin, manche nur maskulin und manche bewegen sich auf dem ganzen Feld hin und her.

Es gibt tausende Worte, die man für nicht-binäre Personen verwenden kann. Nur ein paar Beispiele sind Genderqueer, Genderfluid, Agender oder nur einfach nicht-binär.

Braucht man diese Begriffe? Manche brauchen sie, um sich selbst besser zu verstehen und einordnen zu können, andere sind damit zufrieden, selbst zu wissen, dass sie einfach Menschen sind, die eben nicht klar in die eine oder in die andere Schublade passen. Und selbstverständlich ist beides okay.

Wenn man sich über das Thema Trans informiert, lernt man unglaublich viel und erweitert immer wieder seinen Horizont. Irgendwann wird einem vielleicht klar, dass man selbst nicht das ist, was man dachte und selbst nicht-binär ist.

Wieso sollte man nach jahrelangem Schubladendenken, sich selbst wieder in eine hineinzwängen?

Wer und was bist du und wie machst du es anderen klar? Es gibt verschiedenste Arten und Weisen, wie man man selbst sein kann und keine davon ist ideal oder falsch. Wie man selbst man selbst ist, ist eine individuelle Frage auf die es auch nur eine individuelle Antwort gibt. Muss man Kleider tragen, wenn man Genderfluid ist? Nein. Muss man auf Make-Up verzichten, wenn man Agender ist? Nein. Geschlecht und wie man es zeigt, ist individuell und alles ist richtig. Anfangs denkt man vielleicht „Ich bin ein Junge, also muss ich kurze Haare haben, Fußball mögen und Bier trinken." Auch das kann sich später als nicht der richtige Weg herausstellen. Viele Trans Menschen versuchen zu Beginn in ein stereotypes Bild des Geschlechts zu passen, um sich selbst zu beweisen, dass man es auch wirklich ist. Das ist ein normaler Prozess und überhaupt nicht schlimm. Später kommt es jedoch auch häufig dazu, dass einem klar wird, dass es auch Männer gibt, die femininer sind und dass das auch in Ordnung ist. Nur weil man Trans ist, muss man sein Geschlecht anderen nicht beweisen. Man muss sich nicht rechtfertigen. Man ist nicht erst man selbst, wenn man Hormone nimmt und Operationen hatte.

Es gibt viele Arten und Weisen wie man sein kann und anstatt sich selbst in eine vorgepresste Form zu quetschen, kann man sie selbst erfinden. Trans sein mag vielleicht hart sein, aber es ist der beste Weg, sich darüber klar zu werden, wer man ist und was Geschlecht eigentlich ist.

How To Be TransWo Geschichten leben. Entdecke jetzt