Nach dem Essen fuhren wir wieder zurück in unsere Stadt, jedoch bewegten wir uns dort ziellos durch die Gegend und machten an verschiedenen Orten Halt, um zu rauchen.
Es war bereits dunkel und der Himmel wies eine sternenklare Nacht auf.
Vielleicht war es kurz vor Mitternacht, als Gus eine Nachricht erhielt und sein Handy, welches auf der Mittelkonsole lag, aufblinkte.
Ich versuchte einen Blick auf das Display, zu werfen, doch ehe ich sehen konnte, wer ihm geschrieben hatte, kam er mir zuvor und schnappte sich sein Handy.
Als er sich während der Fahrt die Nachricht durchlas, veränderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig und ich sah, wie er seinen Kiefer anspannte.
Genervt schnaubte er auf.
Ich wollte seine Hand greifen und ihn beruhigen, doch er ließ mich nicht an sich ran.
Ich wusste nicht, was geschehen war. Was dort in der Nachricht stand, das ihm so schlagartig die Laune verdorben hatte.
"Was ist los?", fragte ich ihn vorsichtig, in der Angst, ihn noch mehr zu reizen.
Er versuchte, seine Anspannung zu überdecken und ruhig zu klingen, um mich nicht zu verunsichern, doch ich spürte, dass er sich noch immer nicht beruhigt hatte.
"Ich muss noch etwas erledigen. Tut mir leid.", er atmete laut aus, "Ich fahre dich jetzt lieber nach Hause."
Ich nickte nur verwirrt, wusste nicht, was los war und seine Anspannung machte mich nervös.
Mit Vollgas fuhr er über die Hauptstraße. Es war nur noch wenig auf den Straßen los und Passanten auf den Fußgängerwegen kamen uns nur vereinzelt entgegen.
Die Zeit verflog rasend schnell, bis er mit einer starken Bremsung vor dem Mehrfamilienhaus, in welchem ich wohnte, zum Stehen kam und eine unangenehme Stille zwischen uns herrschte.
Nach kurzem Schweigen löste er seinen Gurt und öffnete mit Schwung seine Autotür, sprang heraus und lief um das Auto herum, um mir die Tür aufzuhalten.
Mit zittrigen Händen schnallte ich mich ab und stieg aus, während ich hinter mir die Tür schloss.
Gus stand direkt vor mir und ich ging einen Schritt zurück, sodass ich an seinem Auto lehnte.
Nicht er verunsicherte und verängstigte mich, sondern seine innere Unruhe.
Ich hatte keinen blassen Schimmer, was passiert war und hatte ein Gefühl von Besorgnis in mir sitzen, welches nicht abstellbar war.
Erst jetzt blickte ich wieder zu ihm auf.
Er fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht und seufzte.
"Es hat nichts mit dir zu tun.", sein Blick lag wieder auf mir.
Zögerlich nickte ich.
Gus überbrückte die Distanz zwischen uns, während er sich auf seine Unterlippe biss, und stand nun wieder direkt vor mir, sodass sich unsere Körper berührten.
Sofort überkam mich ein angenehmer Schauer und ich spürte, wie meine Knie weich wurden und ich meinen festen Stand verlor.
Sein Blick lag tief auf meinem und eine kurze Ruhe herrschte zwischen uns.
"Wie gerne würde ich dich jetzt küssen.", flüsterte er und sein Blick wanderte zu meinen Lippen.
Ein leichtes Kribbeln bildete sich in meinem Bauch, während meine Lippen anfingen zu beben.
Mein Verlangen nach ihm kochte.
Eine Hitze kroch in mir hoch und erfüllte meinen Körper.
Ich wollte ihn spüren. Meine Hände über seinen Körper gleiten lassen, seine Lippen auf meinen spüren und alles von ihm in mir einsaugen.
Er brachte mich um den Verstand und ich stand kurz davor, meine Kontrolle zu verlieren.
Sein warmer Atem pulsierte auf meiner Schläfe und ein schweres Atmen hallte aus meinem Mund.
Es war falsch, das spürte ich.
Doch mein Verstand setzte aus. Es fühlte sich gut an, so intensiv und ehrlich. So echt.
Federleicht strichen seine Lippen meine Schläfe entlang, über meine Wangenknochen und sein heißer Atem brannte auf meiner Haut, bis er kurz vor meinen leicht geöffneten Lippen stoppte.
Mein Herzschlag wurde immer stärker und mein Verlangen, welches gestillt werden wollte, immer größer und mächtiger.
Es war, als wäre ich in einem Rausch. Alles schwebte und meine Sicht verschwamm, weshalb ich meine Augen schloss.
Ich wollte ihn. Und er wusste es.
Er hatte sich noch immer nicht bewegt und ich hoffte er würde etwas tun. Die letzten Millimeter zwischen uns überbrücken.
Doch stattdessen schnaubte er kurz und entfernte sich von mir.
Sofort wurde mir kalt und ein Gefühl von Einsamkeit machte sich in mir breit, obwohl er nur etwa einen Meter von mir entfernt stand.
Es fühlte sich an, als wären es nur fünf Grad, trotz der warmen Sommerluft.
Frustriert fuhr er sich über sein Gesicht.
"Du solltest jetzt reingehen.", sprach er kalt und mich überkam eine Gänsehaut.
Seine plötzliche Abweisung ließ mich erschaudern. Er war plötzlich so fremd.
In seinen Augen waren jegliche Emotionen verloren.
Ich stand da, regte mich nicht und starrte ihn einfach nur an.
Ich war noch immer leicht benommen von seiner Nähe, doch jetzt war ich alleine.
Nachdem mir seine Worte bewusst wurden, setzte ich mich langsam in Bewegung.
Ich ging an ihm vorbei und würdigte ihn keines Blickes.
Ein paar Meter vor meiner Haustür drehte ich mich noch einmal zu ihm um und sah, dass er noch immer dort stand und zu mir blickte.
Mit einem letzten Blick ging ich durch die Tür und schloss sie hinter mir.
Bin nicht so zufrieden damit, aber ich möchte euch ja trotzdem Updates bringen.
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i crash, u crash | Lil Peep
FanfictionEin junges Mädchen, kaputt vom Leben, ertränkt ihre Sorgen in Alkohol, Nikotin und dem Rausch der Lust. Eines Abends trifft sie auf Gus und lässt sich trotz anfänglichen Misstrauens Stück für Stück auf ihn ein. Dies zieht viele Folgen mit sich und s...