Kapitel 22

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Caroline's P.o.V

... Was hatte sie vor?

Keine Minute später waren aus einer Person, drei geworden.
Die Schwester, eine andere Schwester und Frederik Seehauser - den kannte ich noch. Peinlich.

Ich war nach diesem Tag unendlich müde und die verstand die komplette Situation immer noch nicht. Aber ich hatte genug Zeit zum Nachdenken gehabt und werde auch noch genug Zeit haben.
Also, was tue ich jetzt?

Die für mich am einfachsten klingende Variante war, einfach hier liegen zu bleiben und abzuwarten was passiert. Jetzt, wo ich irgendwie mehr.... ich war, als vorher, konnte ich vielleicht sogar entlassen werden.
Die zweite Variante, eventuell auch Plan B für die erste, war, abzuhauen und höchstwahrscheinlich wieder zu verkacken. Die finden mich eh. Warum auch immer die das so unbedingt wollen.

,, Guten Morgen, Caroline. "
Dr. Seehauser betrat, erstaunlich gut gelaunt das Zimmer.
Seit wann klopfte man eigentlich nicht an?! Ich mochte ich nicht. Ich mochte niemanden hier.

,, Guten Morgen! ", antwortete ich gespielt freundlich.
Er schaute mich an und zog eine Augenbraue nach oben.
,, Es geht dir besser", stellte er fest und kam auf mich zu.
Ich bekam eine Gänsehaut. Ah, da waren sie wieder, die altbekannten Abneigungen.
Er leuchtete mir in die Augen, trat eine  Schritt zurück, zog sich einen Hocker heran und setzte sich.
,, Also... ", begann er. ,, Kannst du mir erklären was genau passiert ist? Warum hast du nicht reagiert? "
Ich schluckte.
,, Ich weiß es nicht. "
,, Du weißt es nicht? "
,, Nein. "

,, Hast du denn mitbekommen, was um dich rum passiert ist? "
,, Weiß ich nicht. Manchmal vielleicht. "

Er seufzte.

,, Das hilft mir nicht weiter"
,, Ja, tut mir leid! ", erwiederte ich gereizt. Er sah verwundert aus.
Dann rollte er sich von mir weg, stand auf und stellte sich an mein Fußende.
,, Die Psychologin wird nochmal kommen."
Warum denn?!?! Was wollten sie damit bezwecken? Warum ließen sie mich nicht einfach gehen?
,, Wann werde ich entlassen? "
Er lachte auf. Das machte mich wütend.
,, Was?! "
,, Erstmal gar nicht! "
,, Warum? "
,, Darum! "

Ich hasste ihn so sehr. Ich konnte es einfach nicht glauben. Warum wollten sie mich nicht entlassen? Es ging mir gut. Keine Schmerzen, außer Rücken- und Gelenkschmerzen. Ist doch nicht weiter schlimm.
Aber eine Sache sprach wirklich dafür.
Wo sollte ich hin?
Wenn ich hier raus war, wo sollte ich dann hingehen? Ich war immernoch anonym hier. Die Polizei konnte auch nicht sagen, wo ich hergekommen war, da mich niemand als vermisst gemeldet hatte. War es meinem Adoptivvater egal was mit mir war? War er nicht wütend und suchte nach mir? Wahrscheinlich schon, doch war die Polizei wohl der letzte Ansprechpartner für ihn. Logisch.

Wenn ich offiziell entlassen war, würde ich also in ein Heim oder in eine Pflegefamilie kommen. War das eine bessere Alternative, als abzuhauen und ewig auf der Flucht vor der Polizei zu sein und dabei wahrscheinlich noch qualvoll ums Leben zu kommen, weil ich mich selbst an einem Ast aufgespießt hatte?
Vermutlich.

Ich warf den Arzt noch einen hasserfüllten Blick zu, bevor ich mich auf die Seite drehte und mein Gesicht unter meinen Haaren und meinen Körper unter der Decke versteckte.
Ich wollte nicht mehr gesehen werden. Ich wollte einfach nur alleine sein und über alles nachdenken. Ohne, dass mich jemand mit seinen Blicken löcherte.

Ich hörte Schritte und dann, wie sich die Tür schloss.
Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht und befreite mich ein wenig aus der Bettdecke.
Mir war heiß.
Ich pustete nach oben, in Richtung Stirn, aber natürlich brachte es nicht viel.

Die Hitze, die ich schon seit längerer Zeit verspürte, verwandelte sich schnell in ein Glühen. Ich spürte, wie mir kalter Schweiß übers Gesicht lief.
Ich lag nur noch mit dem Krankenhaushemd bekleidet auf dem Bett, was mir in dem Moment ziemlich egal war, und versuchte mir Luft zuzufächeln. Warum war es nur so heiß?

Ich schaute auf das Tischchen neben mir.
Die Wasserflasche, die sich darauf befand, hatte noch nie so verlockend ausgesehen.
Ich trank einen Schluck und schüttete mir den Rest über den Kopf.
Scheiß drauf.

Auf einmal hörte ich Schritte. Sofort zog ich mir die Decke bis zum Kinn, drehte mich zur anderen Seite und tat so, als würde ich schlafen.
Oh Gott, viel zu warm.

Die Tür öffnete sich und eine Person kam hinein. Blöderweise kam sie immer näher. Wahrscheinlich eine Schwester, die meine Infusion überprüfen wollte, oder so. Mist!

,, Oh Gott, was ist denn hier passiert? Hey, hallo! Aufwachen! "

Kacke.

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Endlich wieder ein neuer Teil 🐳
Es ist gleich halb eins in der Nacht und ich kann nicht schlafen, weil ich Bauchschmerzen des Todes habe. Tablette wirkt, also kann ich wenigstens Ffs lesen und schreiben. Wenigstens etwas! 🙈

Wie hat euch das Kapitel gefallen und was glaubt ihr wie es weiter geht?
Kommentare sind erwünscht! 😊🐳
Also wie immer gerne auf Fehler hinweisen und Ideen sind auch immer gut😇

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Wörter: 814

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 06, 2019 ⏰

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