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Pov. Jungkook

'Es hat nicht funktioniert' war das erste, was mir in den Sinn kam, als ich wieder zu mir kam.
Blinzelnd öffnete ich die Augen.
Ich war im Krankenhaus, in meinem Arm steckte eine Infusionsnadel und eine Sauerstoffmaske über meinem Mund nahm mir das Atmen ab.
Zitternd hob ich meine linke Hand, um mich von der Atemmaske zu befreien. Ich ließ sie neben mich aufs Bett fallen, schloss einen Moment die Augen und atmete tief ein.

Warum hat es nicht funktioniert?!

Wut überkam mich und ich riss mir die Nadel aus dem Arm. Blut floss aus der Wunde und ich musste lächeln. Gerade als ich aufstehen wollte bemerkte ich die Elektroden, welche auf meiner Brust klebten und meinen Herzschlag auf dem Monitor über dem Bett anzeigten. Kaum hatte ich mich ihrer entledigt begann das Gerät unaufhörlich zu piepsen.

Verdammt, gleich werden Ärzte kommen. Sie werden mich in mein Leben zurück zwingen. Ich will mein Leben so nicht weiterführen...

In Panik rannte ich ins Badezimmer und suchte hastig nach etwas womit ich es schnell zuende bringen konnte.

Verdammt, hier gibt es nichts...

Dann fiel mein Blick auf den Seifenspender. Ich betätigte den Spender, bis ich unmengen an Seife auf der Handfläche hatte und führte sie zum Mund, als ich draußen Schritte hörte.
Hastig schluckte ich so viel Seife wie ich nur konnte. Es schmeckte abscheulich.
Die Tür zum Zimmer ging auf.
"Herr Jeon?", hörte ich eine weibliche Stimme sagen. Sie kam näher und zog die Tür zum Badezimmer auf.
"WAS MACHEN SIE DA?!", schrie die Krankenschwester entsetzt, als sie beobachtete wie ich meinen Magen weiter mit Seite füllte.
Sie reagierte sofort, packte mich an den Schultern, zog mich aus dem Bad zurück ins Zimmer und drückte mich aufs Bett. Die Seife zeigte ihre Wirkung und mir war zu übel um mich zu wehren. Ich merkte noch, wie sie über ihr Telefon Hilfe holte, als ich mich auf mein Bett übergab.

Als ich das nächste mal aus meiner Bewusstlosigkeit erwachte lag ich wieder in meinem Bett. Die Bettwäsche war gewechselt worden und dicke Bänder an meinen Hand- und Fußgelenken hielten mich an meinem Platz.
Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich wieder ohnmächtig geworden war.

Hasst mein Leben mich so sehr, dass es mir nicht einmal den Tod gönnt?

Ich zog und zerrte an den Fesseln, aber sie gaben nicht nach.

Die Tür öffnete sich und eine Gruppe von Ärzten betraten das Zimmer.
"Guten Tag Herr Jeon, wie geht es ihnen?", fragte der Größte der fünf freundlich.
Ich ignorierte seine Frage und stellte stattdessen selber eine.
"Warum bin ich gefesselt?!"
Wut kochte in mir hoch.
"Wir haben sie zu ihrem eigenen Schutz fixiert", versuchte mich eine Frau mit stark blondierten Haaren zu beschwichtigen.
"Zuerst sollten wir uns einmal alle vorstellen", meldete sich ein Dritter zu Wort. "Mein Name ist Dr. Kim und das sind meine Kollegen, Dr. Lee", erdeutete auf die einzige Frau:"Dr. Park", der größte der Ärzte nickte mir zu:"Dr. Choi und Dr. Oh"
Er deutete auf die beiden, die sich bis jetzt noch nicht zu Wort gemeldet haben. Auch sie nickten zum Gruß mit dem Kopf. Dr. Choi war der Älteste, was gut an seinen bereits ergrauten Haaren erkennbar war, wohingegen Dr. Oh wirkte, als sei er noch nicht lange fertig mit dem Studium.

"Lassen sie mich ihnen erst einmal erklären, was in den letzten zwei Wochen passiert ist", meinte Dr. Lee.
Ich nickte langsam. Wieso zwei Wochen?, lag es mir auf der Zunge, aber ich beschloss sie erst ausreden zu lassen.
"Einer ihrer Kollegen hat sie in ihrem Zimmer gefunden und den Notarzt alarmiert. Auf dem Weg zum Krankenhaus haben sie einen Herzstillstand erlitten, aber es ist uns gelungen sie zu reanimieren.
Zum Glück wurden sie schnell genug gefunden, sodass keine bleibenden Schäden entstanden sind.
Sie haben zwei Wochen auf der Intensivstation im Koma verbracht, bis sie dann heute Vormittag wieder zu Bewusstsein gekommen sind.", sie stockte kurz.
" Aufgrund der Seife mussten wir ihnen den Magen auspumpen. Ihr Körper ist das meiste zwar schon alleine losgeworden, aber wir mussten sichergehen.
Wir erachteten es für ratsam sie zu ihrem eigenen Schutz zu fixieren, bis wir mit ihnen gesprochen haben", beendete sie schließlich ihre Erklärungen.
Ich nickte langsam.
"Könnten sie mich dann bitte wieder losbinden? Jetzt haben sie ja mit mir geredet."
"Selbstverständlich"
Dr. Choi trat vor und löste die Fixiergurte, sodass ich mich wieder bewegen konnte.

"Wie geht es ihnen gerade?", fragte Dr. Kim.
"Wie solls mir schon gehen?", meinte ich wahrheitsgemäß. Darauf gingen sie nicht näher ein.
"Wir müssen noch mit ihnen besprechen, wie es jetzt weitergeht.
Heute Abend werden sie in eine psychiatrische Klinik überweisen", erklärte mir Dr. Park sachlich.
"WAS? ICH SOLL IN DIE PSYCHIATRIE?!", rief ich entsetzt.
"Es ist nur zu ihrem besten."
"Und was, wenn ich das aber gar nicht will?!"
"Leider haben sie da auf Grund ihres problematischen Zustands keinerlei Mitspracherecht"

Und so kam eines zum anderen...

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816 Wörter

Born in the wrong bodyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt