15. Annie's Vergangenheit

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Nachdem Annie sich um das Lagerfeuer gekümmert hat, haben wir noch etwas gegessen. Und jetzt sitzen wir hier und schweigen uns an. Ich denke nochmal über das nach, was Annie alles sagte, als Reiner, Bertholdt und Ymir da waren. Ich frage mich, was sie alles zusammen Durch gemacht haben und wie generell ihre Kindheit war... Soll ich sie jetzt danach fragen? Oder dränge ich sie dann zu sehr? Doch Annie kommt mir zu vor. "Du siehst so aus, als würdest du etwas fragen wollen. Mikasa, du kannst mich alles fragen.", sagt Annie. "Annie, wie war deine Kindheit? Mit deinem Vater, wie du dann zum Krieger wurdest und dann mit Reiner und Bertholdt hier her kamst.", frage ich Annie und sie schaut mich erstaunt an. "Mit der Frage hätte ich jetzt nicht gerecht... Ich möchte aber gerade nicht darüber reden. Tut mir leid Mikasa.", sagt Annie und ich bin etwas enttäuscht. "Ich ruhe mich etwas aus und lege mich hin...", meine ich und lege mich hin.

Ich wache auf und merke, dass ich kurz eingeschlafen war. "Mikasa..", höre ich Annie von rechts sagen. "Annie.", gebe ich verschlafen zurück. "Willst du immernoch etwas aus meiner Kindheit wissen?", fragt sie leise. Und jetzt fällt mir auch wieder ein, was ich Annie vorher gefragt habe. Und ich fühle mich schlecht, weil ich so abweisend reagiert habe, als sie mir nichts erzählen wollte. "Annie, es tut mir leid wegen vorhin. Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst.", entschuldige ich mich. "Nein, ist schon gut. Ich erzähle es dir.", gibt Annie zurück und lächelt mich an.

Sie kommt zu mir und legt sich neben mich. Dann nimmt sie noch meine Hand und atmet noch mal durch. "Als ich noch ganz klein war, lebte ich mit meinen Eltern in einer kleinen Hütte. Ich war damals noch ein fröhliches Kind, aber das änderte sich als meine Mutter plötzlich verstarb. Mein Vater hat mir nie gesagt, warum sie gestorben ist. Er meinte nur immer, das sie nunmal Tod ist und daran könnte niemand etwas ändern... Mein Vater hatte sich seit dem Tag verändert. Er war wie besessen davon, mich zu trainieren. Jeden verdammten Tag seit ich 5 Jahre alt war, musste ich den ganzen Tag hart Trainieren. Als ich 8 war wurde mir das alles an einem Tag einfach zu viel und ich trat auf meinen Vater ein. Er ging zum Arzt und ich blieb Zuhause und machte mir Vorwürfe! Als er dann mit einem großen Gips und einem Gehstock wieder heim kam erzählte er mir, dass sein Oberschenkel Knochen komplett zerschmettert war und er nie mehr richtig laufen könnte... Ich bekam Tränen in die Augen und wollte mich bei ihm entschuldigen. Doch er kam einfach auf mich zu, streichelte mir über den Kopf und meinte, dass ich das gut gemacht hätte. Ich glaubte ihm und dachte, dass es immer richtig ist Gewalt anzuwenden. Doch ein Jahr später, als ich zum Krieger ernannt und zum Titanen gemacht wurde, wusste ich das Gewalt nicht immer die beste Lösung ist. Den mit Gewalt konnte ich nicht verhindern, dass sie aus mir einen Titanen machten. Aber ich akzeptierte es, weil mein Vater mich so erzogen hatte. Dann traf ich auf Reiner, Bertholdt und Marcel. Wir wurden Freunde, da wir schon wussten was uns erwartet. Wir waren bereit für unsere Mission.", erzählt mir Annie. "Das ist wirklich heftig... Und dein Vater hat wirklich gesagt, dass du das gut gemacht hast mit seinem Bein?", frage ich noch mal ungläubig nach. Annie nickt nur.

"Das schlimme war aber der Abschied von meinem Vater! Er ist vor mir auf die Knie gefallen und hat mich in den Arm genommen. Er sagte, er erwarte nicht das ich ihm noch verzeihe, aber selbst wenn ich mir die ganze Welt zum Feind mache und man mich verabscheut, er mein Vater würde immer an meiner Seite sein. Und dann musste ich ihm noch versprechen, dass ich zu ihm zurück kommen werde. Dabei musste ich ihm nicht verzeihen, ich hatte ihn nie gehasst...", erzählt Annie und wird immer leiser. Und ich sehe sogar wie ihr Tränen übers Gesicht laufen, während sie mir das erzählt. "Das ist also dein Versprechen an deinem Vater, welches du halten willst, nicht war?", frage ich vorsichtig und lege einen Arm um sie. "Ja. Dann mussten wir aufbrechen. Sie haben uns über den Ozean gefahren und uns im Titanengebiet abgesetzt. Wir waren lange unterwegs und nie ist etwas passiert, da wir den Titanen immer sehr gut ausweichen konnten. An einem Tag mussten wir unser Lager auf offenem Feld aufschlagen und dann kam ein 7m Titan aus dem Boden. Keiner von uns war darauf vorbereitet. Der Titan wollte sich Reiner schnappen, aber Marcel schubste ihn weg und wurde selber gefressen... Wir hatten solche Angst und dann ist Reiner auch noch weggelaufen. Bertholdt und ich sind ihm hinterher. Als wir ihm eingeholt hatten, bedeuten wir es Marcel sterben gelassen zu haben. Wir hatten keine Ahnung was wir tun sollten, wir dachten sogar kurz darüber nach zurück zu gehen. Wir haben uns aber entscheiden, wie eine Familie aufeinander aufzupassen und haben ohne Marcel weiter gemacht. Als wir an der Mauer waren, habe ich die Titanen mit meinem Schrei angelockt und Bertholdt hat dann das Tor eingerissen. Und den Rest kennst du schon.", berichtet sie mir alles. "Und das mit Marco? Wart ihr das?", frage ich vorsichtig. "Ja... Als Eren das Tor wieder verschlossen hat haben Reiner und Bertholdt über unseren Auftrag geredet. Ich weiß nicht genau warum, aber ich glaube weil Reiner eine gespaltene Persönlichkeit hat.", erzählt sie mir. "Eine was?", frage ich verwirrt nach. "Eine gespaltene Persönlichkeit. Das ist wenn jemand zwei Personen gleichzeitig ist. Bei Reiner ist es eben so, dass er einerseits der treu ergeben Soldat war, so wie ihr. Und andererseits der Krieger, unser Freund und Komplize. Naja, wie dem auch sei! Marco hat alles gehört und wusste somit, dass Bertholdt der kolossale Titan war und Reiner der gepanzerte Titan. Ich kam eher zufällig dazu, als die beiden ihn festhielten. Reiner schrie mich an, ich solle Marco sein 3D-Manöver Apparat wegnehmen. Ich war zum ersten mal wirklich überfordert, aber ich tat es! Dann haben wir Marco einen Titanen zum fraß vorgeworfen. Es war wirklich schrecklich.", beichtet sie mir den Mord an Marco. "Gab es den keine andere Lösung? Musstet ihr ihn gleich töten?", frage ich etwas laut.

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Sorry das gestern kein Kapitel kam! Dafür habe ich das etwas länger gemacht. Ich hoffe euch gefällt es und bis zum nächsten Kapitel (*~*)/

Zwei gegen den Rest der Welt (Mikannie) {Beendet}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt