Okay, soll ich nun schockiert oder genervt reagieren? Soll ich das als Scherz oder als Ernst ansehen? Ich bin ziemlich unschlüssig, wenn ich ehrlich bin. Wer bitteschön macht sich die Mühe, einen Zettel zu schreiben, um einen zu drohen?
Gleichgültig knülle ich die Notiz zu zusammen und werfe sie in die Mülltonne, während ich mich beim zurücklaufen meines Platzes, achtsam im Klassenraum umsehe, um einen Verdächtigen auszumachen, der mich in den Zeitpunkt beobachtet.
Doch niemand widmet mir seine Aufmerksamkeit, weshalb ich mich wieder auf dem Stuhl niederlasse und überlege, wer mir diesen Brief auf dem Platz gelegt hat. Wie automatisiert haftet mein Blick beim erneuten Umsehen, auf Taehyung, der konzentriert auf seinem Block schreibt und dem Unterricht mehr Beachtung schenkt als sich von jemanden ablenken zu lassen, sowie gefühlt der Rest der Klasse.
Ich muss an die Badboys denken, die den armen Taehyung, das Schulleben nicht gerade leicht gemacht haben, -gar zu einer Hölle für ihn machten. Ständig wurde er von ihnen schikaniert, gehänselt und gedemütigt. Er musste sehr viel Leid und Schmerz ertragen, doch ist wirklich ein Fünkchen Wahrheit an der Sache mit den Gerüchten dran, dann wäre Taehyung von den Qualen befreit und er kann friedlich seinen Abschluss schaffen.
Man sieht es ihm auch schon an, wie fröhlicher und gesünder, er gerade aussieht. Er lächelt und wirkt daher ziemlich offener, auch wenn der Grund, in den Augen anderer, ziemlich traurig ist. Menschen ist womöglich gestorben, aber dafür wurde eine gequälte Seele gereinigt und erlöst.
Also hatte diese Schattenseite, auch sein gutes gehabt.
Anscheinend ist mein Starren offensichtlich geworden, oder eher habe ich überhaupt nicht bemerkt, ihn angestarrt zu haben, denn so al hätte er meinen intensiven Blick auf ihm haften gespürt, sieht er von seinem Block auf und erwidert den Blickkontakt als seine Augen, sich zu mir wenden.
Wie als sei die Zeit eingefroren, halten wir für einigen Sekunden, den Augenkontakt aufrecht, bis Taehyung überraschenderweise mich anlächelt. Ich sehe sicherlich mehr als überwältigt aus, ihn zum ersten Mal lächeln zu sehen und womöglich fällt auch mein Pokerface, aber ich kann eben nicht anders als mit geweiteten Augen, erstaunt zu reagieren.
Doch schnell fange ich mich wieder und erwidere zaghaft, das niedliche Kastenlächeln, ehe ich mich wieder meine Aufgaben, auf meinem Block widme und die kniffligen Aufgaben löse. Dennoch entgeht mir keineswegs, wie seine Augen weiterhin an mir weilen, aber stört mich dies nicht im geringsten.
Soll er mich einfach beobachten.
Ist okay.•✧❖✧•
Als endlich die erste Pause anbricht, geselle ich mich wie üblich zu Dana und Meike, die direkt damit beginnen, mich wegen der vorherigen Situation mit Taehyung und mir, zu necken als sie mich daraufhin über jenes ansprechen.
»So, so. Was läuft denn da zwischen euch, hmm~? Sah ziemlich süß aus, wie ihr euch so innig angesehen hattet, so als sei der Rest der Klasse, nicht im Raum anwesend gewesen. Alsooo?«
Ein Seufzer entweicht meiner Kehle als Dana mich mit wackelnden Augenbrauen, abwartend mustert und wohl tatsächlich auf eine Antwort meinerseits wartet. Ich weiß nicht, wieso mich dieser Anmerkung mit Taehyung, mich so dermaßen reizt und nervt, aber wie als sei Taehyung, der Letzte mit dem ich etwas zutun haben möchte, antworte ich ziemlich gereizt und abfällig gegenüber ihm.
»Ich würde doch niemals mit einem Weichei wie Taehyung zusammen kommen...Und ihn lieben erst Recht nicht«
Wow, Yoongi...
Wie perfekt überleg von dir...
...Nicht.Zu meinem Bedauern oder auch Pech, muss ich das noch so deutlich und laut sagen, sodass es sicherlich die anderen, die sich noch im Klassenraum befinden, auch verstanden haben. Dummerweise hat Taehyung, diese gemeine Aussage ebenfalls vernommen, denn als ich seinen Blick ein weiteres Mal auf mir spüre, drehe ich mich zu ihm und erblicke eine traurige und verletzte Miene, die sein Gesicht schmückt.
Ein Gefühl von Schuld überkommt mich, da ich dies nicht wahrheitsgemäß gemeint habe und sieht er mich enttäuscht an, wahrscheinlich den Tränen sogar nahe und ich stehe nur da und schaue ihn geschockt und wie versteinert an.
Ich wünschte, ich wäre wirklich jetzt ein Stein und nicht im nächsten Leben...
Den Kopf nach unten gesenkt, verlässt er zügig den Raum, doch lasse ich ihn nicht so einfach gehen, sondern renne ihm nach. Jetzt muss ich auf jeden Fall bei ihm entschuldigen, denn sonst wird er mich auf ewig hassen und das will ich irgendwie nicht.
Ich muss schon so weit bis zum Korridor nachrennen, da er wohl zur Toilette streiten möchte, wahrscheinlich um sich dort auszuheulen und seinen Tränen freien Lauf zu lassen. Rechtzeitig schaffe ich es, ihn einholen und halte ihn an seinen Schulter fest, damit er mir nicht entwischt.
»Taehyung! Bitte...Es tut mir leid. Hör mal, das meinte ich nicht so, okay?«, versuche ich mich rauszureden und bitte inständig um Verzeihung. Er soll nicht so falsch von mir denken, auch wenn mir seine Meinung oder eher gesagt, die Meinung anderer, egal sind.
Taehyung schüttelt wiederum nur den Kopf und verneint meine Entschuldigung und gibt meine vorherige Aussage Recht. »Nein. Es ist okay. Du hast ja recht. Jeder hat recht! Ich bin schwach, feige und ein erbärmliche Weichei, der sich nicht zu verteidigen weißt. Wäre ich bloß stark und selbstbewusst, sowie du, dann wäre ich niemals zum Opfer, dieser Mobber geworden...«
Es macht mich aggressiv und zornig, wie er über sich selbst schlecht redet und ich mag es überhaupt nicht, wenn die Leute sowas von sich selbst behaupten. Jeder Mensch soll sich selbst lieben und stolz sein, überhaupt zu leben.
»Das stimmt nicht. Denke nicht so. Und außerdem, wer sagt, dass du nicht jetzt stärker werden kannst. Du kannst es lernen und ich werde es dir auch beibringen. Niemand wird dir dann was antun können, denn niemand würde sich trauen, dir dumm vorzukommen. Ich werde an deiner Seite bleiben und dir helfen. Daher will ich dir meine Freundschaft anbieten, denn diese wirst du sicherlich mal gebrauchen«
Dies gesagt, meine ich es sehr ernst und man sieht ihm es definitiv an, wie überrascht er ist, doch ändert sich sein erstaunter in ein glückliches.
»Dann...nehme ich deine Freundschaft gerne an!«
___________
Nach der Schule gehe ich entspannt nach Hause und setze mich kaputt auf dem Sofa hin, um anschließend den Fernseher anzuschalten. In dieser Uhrzeit müssten die Nachrichten kommen und nun bin ich gespannt, ob es Anzeichen der Straftat gibt oder nicht.
Und wie auf Knopfdruck, weite ich die Augen als in den Moment, tatsächlich die Eilmeldung zur gestrigen Straftat kommt, in der berichtet wird, dass drei Schüler am nächtlichen Abend, ermordet worden sind. Ich weiß nicht, was für ein eigenartiges Gefühl, meinen Körper plötzlich überkommt, aber mir wird schwindlig, sodass ich im nächsten Moment alles verschwommen sehe bis ich komplett nur schwarz sehe und mein Bewusstsein verliere.
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Ƴᴏᴜ ᴡᴀɴᴛ ᴛᴏ sᴇᴇ ᴍᴇ ᴅᴇᴀᴅ?☘ᴛᴀᴇɢɪ ✓
Fanfiction›ϲοмρℓєτє∂‹ ━━━ Sʜᴏʀᴛ-Sᴛᴏʀʏ +822 5██████ Ich will dich sterben sehen! +822 5██████ Du sollst verbluten. +822 5██████ Verbrannt werden. +822 5██████ Ersticken. +822 5██████ Zerstückelt werden. +822 5██████ Ertrinken. +822 5██████ Überfahren werden...