<5> Ex

4.2K 175 50
                                    

,,Setzt du dich eigentlich häufig einfach neben Fremde?" frage ich ihn unterwegs. ,,Nein, das war das erste mal." antwortet er mir. 

,,Ah okay." meine ich und lasse es auf sich beruhen. ,,Sitzt du häufig am See und starrst vor dich hin?" fragt er schmunzelnd. ,,Geht so, komm auf das Wetter an. Ich bin nicht gerne draußen, wenn viele Leute unterwegs sind." erkläre ich ihm. ,,Verstehe, du weisst aber schon, dass du jetzt öfter mal draußen sein wirst oder?" meint er. 

,,Erstens, das bezweifle ich und Zweitens, wie kommst du da drauf?" Frage ich ihn. ,,Weil wir jetzt Freunde sind, ich fast jeden Tag draußen bin und mir alleine oft sehr langweilig ist." Grinst er. 

,,Wir sind Freunde? Warte, ich hab Freunde?" Hacke ich nach. ,,Darauf kannst du wetten, mich wirst du nicht mehr los." meint er Selbstbewusst. 

,,Ich kenne aber nicht mal deinen Namen." Sage ich mit einer hochgezogener Braue. ,,ich bin Felix und du?" Sagt er was mich zum lachen bringt. ,,Lena." sage ich knapp. ,,Hey Lena, wir sind jetzt Freunde." Lacht er ebenfalls. ,,Och Man, ich hab mein friedliches Leben aber gemocht. Anstatt bis tief in die Nacht zu Zeichnen, darf ich jetzt Stunden lang mit dir telefonieren oder was?" 

,,Du kannst Zeichnen?" Fragt er verwundert. Ich reiße die Augen auf und wünschte es nicht erwähnt zu haben. ,,Nein" Sage ich schell, doch meine Schauspielerischen Künste lassen zu wünschen übrig. ,,Du lügst, das sehe ich. Ich will deine Zeichnungen sehen." Meint er entschlossen. 

,,Ich will aber nicht, dass du sie siehst. Sie sind...privat." meine ich und mein Selbstbewusstsein lässt immer mehr nach. ,,Ich bin mir sicher, dass du einfach nur denkst, dass du nicht gut genug Zeichnest." ,,Vielleicht." sage ich. ,,Ich hab meine Zeichnungen aber auch schon seit Jahren niemanden mehr gezeigt." Ergänze ich.

,,Wieso das?" fragt er. ,,Ich wollte sie nach dem Tot meiner Mom niemanden mehr zeigen. Ist halt so." Erkläre ich ihm.

,,Verstehe ich, ich bin aber neugierig." Schmollt er. ,,Ich zeige sie dir irgendwann, aber jetzt ist kein geeigneter Moment dafür. Lass mich dich erst näher kennen lernen."

,,Ja okay." gibt er sich geschlagen und schon sind wir an meiner Haustür angekommen. ,,Versprich mir nicht nach meinem Zimmer zu suchen."Sage ich und hebe ihm meinen kleinen Finger hin. ,,Versprochen." Meint er und hack sich mit seinem kleinen Finger ein.

,,Gut, dann los." Sage ich und hole meine Schlüssel raus um die Tür aufzuschließen. In dem Moment sehe ich aber, dass sie schon offen ist. Ich schaue kurz zu Felix, welcher auch sichtlich geschockt ist. 

Ich stoße die Tür auf und setze langsam einen Fuß in das Haus. Ich sehe, dass alles verwüstet und durchsucht worden ist. Ich laufe durch das ganze Haus, um zu schauen, ob noch jemand im Haus ist. Als ich vor meinem Schlafzimmer ankam, vernehme ich ein leises knarren des Boden und ich erstarre in meiner Bewegung. Felix ist unten geblieben, was vielleicht im Nachhinein keine so gute Idee gewesen war. 

Ich drücke also die Türklinke runter und öffne langsam die Tür. Auf dem ersten Blick sehe ich nichts, also gehe ich nicht ganz so vorsichtig als davor rein. Plötzlich sehe ich eine dunkle Gestalt mit Maske meine Schubladen durchsuche. Ich erstarre komplett und mir entfährt nur noch ein lauter Schrei.

Der Einbrecher dreht sich um, erschreckt sich so sehr, dass er mich reflexartig umnietet und aus dem Zimmer rennt. ,,Felix! Halte ihn auf!" rufe ich und versuche aufzustehen. Als ich gerade die Treppen runter renne wollte, höre ich nur noch ein Lautes Scheppern und darauf ist alles leise. Man könnte in dem Moment eine Stecknadel fallen lassen und man würde sie hören. 

Ich laufe also die letzten Meter ins Wohnzimmer und sehe den Unbekannten Typen auf dem Boden liegen. Felix muss ihn K.O geschlagen haben, da er sich mit einem schmerzerfüllten Gesicht die Hand hebt. Auf dem zweiten Blick sehe ich auch, dass diese Blutet und hole sofort ein Handtuch aus der Küche. 

Ich wickel dieses um seine verletzte Hand und er zischt einmal auf. ,,Ich hab ihn aufgehalten." Meint er trotz schmerzen stolz. ,,Sehr gut." lache ich kurz und rufe kurz darauf die Polizei. 

,,Du bist aber auch verletzt." Meint er und deutet auf meine Wange. Ich hebe eine zerbrochene Scheibe von einem Spiegel auf und schaue mir meine Wange genauer an. Er hat Recht, ich Blute. ,,Ist nicht schlimm." Meine ich und schmeiße die Scheibe in den Müll. ,,Nicht schlimm? Es tropft schon auf den Boden." Meint er und deutet auf den kleinen Blutfleck, der sich auf dem Boden gebildet hatte. ,,Ist ja gut, ich mach ein Pflaster drauf." gebe ich mich geschlagen und hole darauf ein Pflaster aus der Küche, um es mir auf meine Wage zu kleben. ,,Geht doch." lächelt er zufrieden und schon trifft die Polizei ein. 

Sie ziehen dem Einbrecher zuerst die Maske ab und ein mir bekanntes Gesicht kommt zum Vorschein. ,,Luke?" mein Ex...

Dead Angel || Felix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt