Carousel

1.3K 47 51
                                    

Hey ihr Schönen! (:

Ich weiß, ich habe gesagt, diese Geschichte wird erst fortgesetzt, wenn meine andere zuende ist, aber einfach weil ich Lust habe, ist hier ein neues Kapitel.

Ich bin einfach viel zu inkonsequent, aber ich kann es kaum erwarten, diese Geschichte zu veröffentlichen. Eure Resonanz bisher war super lieb. Danke dafür.

Trotzdem würde ich die sonst so stillen Leser darum bitten, vielleicht auch ihr Meinung zu dieser Geschichte abzugeben. Mich jedenfalls würde es sehr freuen.(: 

Viel Spaß beim lesen. ❣

__

Liv

Ich ziehe mir die unechte Fellweste über meine Jeansjacke und werfe noch einmal einen prüfenden Blick in den Spiegel, erst danach verlasse ich mein Zimmer, um mich auf den Weg in Max's Studio zu machen.

Bevor ich die Haustür in unserem Eingangsbereich öffnen kann, hält mich die raue Stimme meines Vaters zurück.

"Livia!"

Seufzend nehme ich die Hand von der Klinke und drehe mich um. Mein Vater steht mir gegenüber und wirft gerade ein Blick auf seine dunkelblaue Patrimony, welche perfekt zu seinem Anzug in selbiger Farbe passt und blickt mich dann streng an.

"Es ist gleich 19 Uhr, du weißt was das bedeutet?"

Den Impuls mit den Augen zu rollen unterdrücke ich durch das wissen, wie sehr es mein Vater hasst, wenn man das tut. Er findet, es sei Respektlos seinem Gesprächspartner gegenüber. Ich finde, manchmal ist notwendig.

"Papa, ich.." -"Wo willst du überhaupt noch hin, du kamst doch gerade erst von der Arbeit?"

Ist es zu fassen, dass ich mit 24 Jahren noch immer Rechenschaft bei meinem Vater abgegeben muss?

"Uhm..ich..uhm.." nach einer Ausrede suchend, gerate ich ins stottern, was mir eine skeptischen Blick meines Vaters einbringt. "Ich treffe mich noch mit Malou."

Es ist erschreckend, dass ich meinem Vater ins Gesicht lügen kann ohne rot zu werden und ich fühle mich auch nicht gut dabei, aber ich kann ihm ja schlecht erzählen, dass ich auf den Weg zu dem Freund meiner eigenen Schwester bin, um mich von ihm durchbumsen zu lassen.

"Du redest doch nicht wieder von dieser Asozialen mit diesen Tarzan-ähnlichen Haaren. Livia Schatz, du hast es nicht nötig dich mit solch einem Gesindel abzugeben. Du solltest besser auf deinen Ruf achten. "

Jetzt kann ich mir das Augen rollen nicht mehr verkneifen. Es nervt mich, dass er Malou aufgrund ihres Äußeres wie eine Aussätzige behandelt.

"Ich scheiß auf meinen Ruf und mit wem ich mich abgebe liegt wohl immernoch ganz bei mir. Ich geh jetzt."

"Livia, ich möchte nicht, dass du in diesem Ton sprichst. So haben wir dich nicht erzogen! Nimm dir doch bitte ein Beispiel an.."

Mit einem Knall fällt die Haustür ins Schloss und ich beeile mich zu meinem Honda Accord zu kommen, damit ich so schnell wie möglich von hier wegkomme.

Den dunkelroten Wagen habe ich zu meinem 21. Geburtstag bekommen. Mir persönlich hätte auch ein Ford Ka oder ein Chevrolet Spark - irgendwas kleines eben - gereicht, aber wie so oft, musste mein Vater übertreiben.

Als ich gerade den Motor aufbrummen lasse, öffnet sich die Tür, doch ehe mein Vater das Auto erreichen kann, fahre ich von unserer Einfahrt und lenke meinen Wagen durch die Straßen Berlins.

Dass ich das nur wenige Augenblicke später schon wieder bereuen werde, hätte ich mir auch denken können. Obwohl der Nachmittagsverkehr längst vorbei ist, scheinen einige Menschen entweder Überstunden gemacht zu haben, oder sie fahren insgeheim auch zu ihrer Affäre.

Touch It | KONTRA K Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt